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28.03.2025 SissachDas erste von drei Bevölkerungspanels war gut besucht
Rund 90 Personen trafen sich in Sissach, um über ein Entwicklungskonzept für das Oberbaselbiet zu diskutieren. Als besonders wichtig erachten sie die regionale Verkehrsplanung, eine intakte Dorfinfrastruktur und Angebote ...
Das erste von drei Bevölkerungspanels war gut besucht
Rund 90 Personen trafen sich in Sissach, um über ein Entwicklungskonzept für das Oberbaselbiet zu diskutieren. Als besonders wichtig erachten sie die regionale Verkehrsplanung, eine intakte Dorfinfrastruktur und Angebote für ältere Menschen.
Paul Aenishänslin
Obschon am Mittwochabend in Sissach noch der Frühlingsmarkt im Gang war, fanden sich in der Mehrzweckhalle Bützenen um 18 Uhr rund 90 interessierte Personen verschiedener Altersstufen ein, um sich Gedanken über die Zukunft des Oberbaselbiets zu machen. Eingeladen hatte der Verein Region Oberbaselbiet (ROB) mit seinen 22 Mitgliedsgemeinden. Dessen Präsident, der Sissacher Gemeindepräsident Peter Buser, begrüsste alle Teilnehmenden und lud sie zum «Wettstreit der Ideen» ein.
Es folgte eine Präsentation durch das externe Planungsteam um Raphael Aeberhard und Paul Krummenacher, die als Nicht-Oberbaselbieter eine Analyse der Schwerpunkte des Entwicklungskonzepts vorgenommen hatten. Sie erwähnten vier Stossrichtungen.
Erstens: Landschafts- und Naturräume stärken, Gewässer aufwerten sowie klimaangepasste Forst- und Landwirtschaft fördern.
Zweitens: Nutzungsdurchmischte Bahnhofsquartiere und verdichtete Wohnquartiere in Fuss- und Velodistanz fördern, Arbeitsgebiete differenzieren und städtebaulich aufwerten sowie Ortsbilder stärken. Drittens: Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr und kombinierte Mobilitätsangebote fördern, Anreizsysteme prüfen, Lösungen für Verkehrsengpässe im Raum Sissach-Böckten-Gelterkinden-Ormalingen prüfen, Ortsdurchfahrten aufwerten, Velonetze in den Talachsen ausbauen sowie ländliche Gemeinden anbinden. Viertens: Interkommunale Zusammenarbeitsformen weiterentwickeln, Dorfstrukturen und lokale Betriebe fördern, regionale Kreisläufe stärken sowie Akteure vernetzen.
Verkehr beschäftigt am meisten
Nach dieser Einleitung waren die rund 90 Vertreter der Oberbaselbieter Bevölkerung gefordert, an 13 Tischen mit jeweils 6 oder 7 Personen konkrete Vorschläge zu formulieren und diese zu notieren. Auch wurden die Vorschläge mit der grössten Zustimmungsquote eruiert. Krummenacher sammelte die drei beliebtesten Vorschläge pro Tisch ein und befestigte sie an einer Pinwand.
Ein Mitglied pro Tisch erklärte dem Plenum, weshalb die Diskussionsrunde zu ihren Ideen gekommen ist. Ein Mitglied des Planungsteams bewertete die Vorschläge an der Pinnwand, nachdem alle Teilnehmenden die Gelegenheit hatten, ihre Lieblingsvorschläge aus der Auswahl aller 13 Tische mit Punkten zu versehen.
Daraus ergab sich folgende Rangliste: Mit 51 Punkten brillierten mehrere Vorschläge, welche die Stärkung der regionalen Verkehrsplanung zum Inhalt hatten, gefolgt von Vorschlägen, die das Dorfleben bzw. die Infrastruktur in den Dörfern verbessern wollen (43 Punkte). Den dritten Platz (30 Punkte) nahmen Vorschläge zur Demografie ein – wenig erstaunlich, hat das Baselbiet doch eine der ältesten Bevölkerungen der Schweiz.
Am Schluss der Veranstaltung um 21.30 Uhr waren sich die Teilnehmenden einig, dass der «Ideenwettbewerb» viele Vorschläge zu Tage gefördert habe, um die nachhaltige Entwicklung des Oberbaselbiets voranzutreiben.
ROB-Präsident Peter Buser sagte: «Die hohe Beteiligung und der konstruktive Austausch zeigen, wie sehr den Menschen die Entwicklung ihrer Region am Herzen liegt.» Die eingebrachten Ideen seien wertvoll und würden helfen, ein zukunftsfähiges Konzept zu erarbeiten. Im Juni und September werden die nächsten Runden des Bevölkerungspanels stattfinden.