Der Dieb im Haus
25.11.2025 PolitikNicole Spiegel-Roth, Landrätin SVP, Sissach
Der Kanton Basel-Landschaft zählt gemäss einer Statistik der Axa-Versicherung zu den Kantonen mit den meisten Einbrüchen in der Schweiz hinter Genf, Waadt und dem Kanton Basel-Stadt. Konkret wird von 4,6 ...
Nicole Spiegel-Roth, Landrätin SVP, Sissach
Der Kanton Basel-Landschaft zählt gemäss einer Statistik der Axa-Versicherung zu den Kantonen mit den meisten Einbrüchen in der Schweiz hinter Genf, Waadt und dem Kanton Basel-Stadt. Konkret wird von 4,6 Einbrüchen pro 1000 Haushalten und Jahr gesprochen, der schweizerische Schnitt liegt bei 3,2 Einbrüchen. Am stärksten sind die Gemeinden im unteren Kantonsteil betroffen, allerdings sind auch diverse Oberbaselbieter Gemeinden tangiert. Mittlerweile ist es auch kein Geheimnis mehr, woher die Täterschaft stammt. Meist hat die Polizei mit organisierten Banden aus dem nahen Ausland, konkret aus Frankreich, und Personen aus dem Asylbereich, konkret aus den Maghrebstaaten, zu tun.
Für die Polizei Basel-Landschaft hat die Verhinderung von Einbruchsdelikten weiterhin eine hohe Priorität, die uniformierte Präsenz wird verstärkt, ebenfalls sind sie mit zivilen Elementen unterwegs. Trotzdem wird der Bevölkerung geraten, sich selbst zu schützen und ihre Gebäude mit einbruchshemmenden Massnahmen auszurüsten. In Bern scheint man nicht mutig genug zu sein, endlich durchzugreifen, härtere Strafen einzuführen und konsequente Ausschaffungen vorzunehmen.
Solange die Zahlen so hoch und über dem Schweizer Durchschnitt bleiben, muss der Kanton die Verantwortung für die Sicherheit der Bevölkerung übernehmen. Denn für Betroffene bedeutet ein Einbruch nicht nur materiellen Schaden, sondern vor allem auch einen tiefen Eingriff in die persönliche Sicherheit. Viele Menschen fühlen sich nach einem solchen Erlebnis in den eigenen vier Wänden nicht mehr wohl. Genau hier setzt mein Vorstoss an, den ich an der letzten Landratssitzung eingegeben habe.
Mit der Motion fordere ich den Regierungsrat auf, die Personen, die ihre Häuser oder Wohnungen mit einbruchshemmenden Massnahmen aufrüsten, mit einem angemessenen finanziellen Beitrag zu unterstützen. Unter einbruchshemmende Massnahmen verstehen sich baulich-technische oder elektrotechnische Massnahmen, etwa Einbruchsschutz an Fenstern, technische Sicherungssysteme oder präventive bauliche Anpassungen. Ziel ist es, die Bevölkerung nicht allein zu lassen, solange die statistische Belastung im Kanton höher ist als im restlichen Land. Die Forderung basiert auf einer klaren Überlegung: Prävention kostet, aber sie schützt wirksam. Wer sein Zuhause besser absichert, macht es Einbrechern schwerer, was wiederum eine abschreckende Wirkung hat.
Aus meiner Sicht bringt der Vorstoss einen pragmatischen Ansatz ein: Der Kanton soll dort unterstützen, wo die statistische Lage es besonders rechtfertigt und wo eine Massnahme direkt zur Verbesserung der objektiven und subjektiven Sicherheit beiträgt. Der Schutz der Bevölkerung ist ein Kernauftrag des Staates und sollte oberste Priorität haben; schafft dies «Bern» nicht, muss der Kanton Verantwortung übernehmen.
In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.

