Der «Best of the Rest»-Final
29.02.2024 Eishockey, SportDie ZS-Frauen treffen auf Bassersdorf
Erst mit der Halbfinalqualifikation des Frauenteams des EHC Zunzgen-Sissach wird der Wert von Rang 3 in der Regular Season wirklich augenscheinlich: Statt von Dominator Zug abgeschossen zu werden, hat ZS gegen Bassersdorf Siegchancen.
...Die ZS-Frauen treffen auf Bassersdorf
Erst mit der Halbfinalqualifikation des Frauenteams des EHC Zunzgen-Sissach wird der Wert von Rang 3 in der Regular Season wirklich augenscheinlich: Statt von Dominator Zug abgeschossen zu werden, hat ZS gegen Bassersdorf Siegchancen.
Sebastian Wirz
Wenn man den Halbfinal einer Meisterschaft als Höhepunkt bezeichnen muss, läuft irgendetwas schief. Doch in der Swiss Women’s Hockey League B wäre alles andere gelogen. Denn in der Halbfinalserie zwischen dem EHC Zunzgen-Sissach und dem EHC Bassersdorf werden die letzten umkämpften Spiele der Saison zu sehen sein. Die beiden Vereine machen unter sich den zweiten Finalisten und damit den Titel «Best of the Rest» aus. Denn der Meistertitel ist bereits im Voraus sozusagen vergeben: Der EV Zug ist unerreichbar.
Das Team ist für die oberste Liga zusammengestellt worden und zeigt deutlich, dass es eigentlich auch dort hingehört: 8:0, 8:0, 11:1, 4:0, 7:0 und 6:0 – das klingt nach deutlichen Matches. Doch das sind lediglich die Drittelsresultate, welche die Zuger Qualifikationssiegerinnen in ihren beiden Viertelfinalspielen gegen das Achtplatzierte Lyss erreicht haben. Damit haben die Innerschweizerinnen ihren Durchschnitt von 17,6 Toren pro Spiel aus der Regular Season noch übertroffen.
Zur Veranschaulichung: Auch wenn die ZS-Slowakinnen Kristina Faberova (2 Tore, 5 Assists) und Alica Mihalikova (4 Tore, 1 Assist) mit ihrer Ausbeute in der Viertelfinal-Serie mehr als zufrieden sein dürfen, thronen in der Skorerinnenliste vor ihnen fünf Zuger Spielerinnen. Von zuoberst strahlen die Zahlen von Nationalspielerin Lara Stalder, die gegen Lyss 10 Tore und 9 Assists verbuchen konnte, es folgt U18-Nationalspielerin Ivana Wey mit 7 Toren und 11 letzten Pässen.
Nur fast hätten die Zugerinnen ihre Überflieger-Saison mit einem Titel gekrönt: Im Cup schalteten sie mit Fribourg, Ambri und Neuchâtel drei Teams aus der höchsten Liga aus. Erst im Final unterlagen sie hauchdünn im Penaltyschiessen dem SC Bern – den Qualifikationssiegerinnen der Women’s League, also dem wohl besten Team des Landes.
Heimspiel am Sonntagabend
Angesichts der indiskutablen Überlegenheit Zugs zeigt sich erst der Wert von Rang 3, den sich der EHC Zunzgen-Sissach in der Regular Season erarbeitet hat: Wer Zweiter oder Dritter wird, geht dem Qualifikationssieger bis zum Final aus dem Weg. Nur so konnte sich das Team von Trainer Michael Buser das Endspiel um den Titel «Best of the Rest» überhaupt erspielen. «Unsere Platzierung war ideal», sagt denn auch Buser, der sich nicht nur mit den Resultaten «mehr als zufrieden» zeigt: «Wir hatten ein super Jahr. Es gab nur wenige Durchhänger und der Teamgeist stimmte stets.» Die Leistungen seien gut gewesen und eine Entwicklung nicht zu übersehen: «Die Spielerinnen sind besser, das Team ausgeglichener, jede einzelne profitiert so mehr im Training.»
Als schlechter rangiertes Team treten die Oberbaselbieterinnen am Samstagabend zuerst auswärts in Wallisellen an. Dort sind sie dem EHC Bassersdorf Mitte Januar 2:5 unterlegen. Besser lief es beim Hinspiel in Sissach im Oktober: Nach 10 Minuten lag ZS bereits 4:0 vorne, am Ende stand ein deutlicher 8:3-Sieg für Grün-Weiss auf der Anzeigetafel. Wie schon im Viertelfinal wird das zweite Spiel keine 24 Stunden nach dem Ende des ersten Duells stattfinden. Anpfiff auf der «Kunsti» in Sissach ist um 20.15 Uhr. «Die Play-offs bieten schon ein nahrhaftes Programm», sagt Michael Buser, aber die Zeit zum Regenerieren reiche für die Spielerinnen dennoch aus. Entscheidend für den Erfolg sei, dass jede Spielerin in Topform sei, die richtige Einstellung mitbringe und: «Sie müssen richtig Spass haben auf dem Eis. So kommen sie in einen Flow.» Dieser soll für den EHC Zunzgen-Sissach zum Titel «Best of the Rest» führen – und zu drei abschliessenden Finalpartien gegen Zug, in denen das Ziel nie Sieg, sondern jeweils vielleicht «nur 10 Gegentore pro Spiel» lauten könnte.
In der Halbfinal-Serie (Best of Three) geniesst der EHC Zunzgen-Sissach nur im zweiten Spiel Heimrecht. Die anderen Duelle finden in der Stimo-Arena in Kloten statt: Samstag, 2. März, 19.45 Uhr, Sonntag, 3. März, 20.15 Uhr, Donnerstag, 7. März, 19.30 Uhr