Deponie Baholde findet Anklang
13.02.2025 HölsteinNur wenige kritische Stimmen bei einer Informationsveranstaltung
Rund 70 Personen liessen sich über die geplante Deponie Baholde in Hölstein informieren. Vor allem der befürchtete Lärm gab Anlass zur Sorge. Insgesamt hielt sich die Kritik aber in Grenzen. Die ...
Nur wenige kritische Stimmen bei einer Informationsveranstaltung
Rund 70 Personen liessen sich über die geplante Deponie Baholde in Hölstein informieren. Vor allem der befürchtete Lärm gab Anlass zur Sorge. Insgesamt hielt sich die Kritik aber in Grenzen. Die Notwendigkeit für das Projekt wurde deutlich gemacht.
Paul Aenishänslin
In Hölstein soll eine neue Deponie entstehen, konkret in einem Waldstück im Gebiet Baholde an der Grenze zu Ramlinsburg. Während 30 bis 40 Jahren sollen dort 3,7 Millionen Kubikmeter unverschmutztes Aushubmaterial, vor allem aus der Region Basel, abgelagert werden. Zudem werden ökologische Ausgleichsmassnahmen ergriffen. Läuft alles nach Plan, wird der Deponiebetrieb 2027 aufgenommen – dazu braucht es allerdings die Zustimmung der Hölsteiner Gemeindeversammlung (die «Volksstimme» berichtete vor einer Woche).
Am Montag fand in Hölstein eine von rund 70 Personen besuchte Informationsveranstaltung statt. Die Bevölkerung wurde über das Projekt informiert und konnte Fragen stellen. Eine Frau aus dem Gebiet Holdenweid, also in der Nähe der geplanten Deponie, meldete sich zu Wort. Sie stört sich an den vielen Lastwagen, die zur Deponie fahren würden. Auch die geplante Rodung des Waldes und der Abtransport der gefällten Bäume seien nicht ohne Lärm und Gestank zu bewältigen, sagte sie. Alex Gysin von einer der beiden Betreiberfirmen versprach der Frau eine Besichtigung vor Ort, um Fragen zu klären.
Ein Mann aus Hölstein wollte wissen, wie es mit der Entschädigung aussehe. Der Präsident der Bürgergemeinde Hölstein, Walter Schori, informierte, dass diese in einem Vertrag zwischen der Bürgergemeinde und der Betreibergemeinschaft (Gysin und Tozzo) geregelt sei. Zwei Drittel des Erlöses gehen an die Bürgergemeinde und ein Drittel an die Einwohnergemeinde Hölstein. Die Wiederaufforstung des Deponiegeländes erfolgt durch die Bürgergemeinde.
Wie Alex Gysin ausführte, ist die Preisgestaltung der Deponie Sache der Betreibergemeinschaft. «Auf dem Markt für Aushubmaterial spielt der Wettbewerb», so Gysin. Hier meldete sich Dominic Utinger von der Bau- und Umweltschutzdirektion zu Wort: Sollte die Betreibergemeinschaft unüblich tiefe Preise verlangen und zu viel Aushubmaterial anziehen, könnte der Kanton eingreifen und einen Mindestpreis vorschreiben.
Anlass in Ramlinsburg geplant
Des Weiteren wollte jemand wissen, ob die Deponie eingezäunt wird. Die Projektverantwortlichen verneinten dies: Man wolle den Wildtieren den Zugang zu dem betroffenen Waldstück nicht verwehren. Für die Lastwagen wird es aber eine Eingangskontrolle geben. Während der Betriebszeiten der Deponie wird jede Lastwagenladung gewogen und beurteilt, ob es sich tatsächlich um Aushubmaterial des Typs A (unbelastet) handelt. Wie Dominic Utinger sagte, wird der Kanton unangemeldet kontrollieren, ob auf der Deponie tatsächlich nur Aushubmaterial des Typs A abgelagert wird.
Gegen Schluss meldeten sich auch Einwohner von Ramlinsburg zu Wort. Sie beklagten, dass ihre Gemeinde mit Lärm und durch die zu erwartende Aufschüttung im Deponiebereich mit Sichteinschränkungen zu rechnen, aber wenig zu sagen habe. Alex Gysin versuchte zu beruhigen. Eine ähnliche Informationsveranstaltung sei zu einem späteren Zeitpunkt in Ramlinsburg geplant, und auch die Ramlinsburger könnten sich am Mitwirkungsverfahren für die Deponie Baholde beteiligen. Dieses Verfahren dauert noch bis zum 27. März.
Die Baselbieter Regierung begrüsse das Deponieprojekt in Hölstein ausdrücklich, sagte Kantonsvertreter Dominic Utinger. Derzeit fehle im Baselbiet eine Deponie für Aushubmaterial des Typs A. Deshalb müsse dieses Material im Elsass, in Baden-Württemberg und im Schweizer Mittelland deponiert werden – mit entsprechend längeren Transportwegen.