Dem Wasser auf der Spur
15.07.2025 TennikenGemeinde lässt Baugrund untersuchen
Derzeit finden in Tenniken geologische Untersuchungen statt. Diese stehen im Zusammenhang mit den geplanten Hochwasserschutzmassnahmen. Die «Volksstimme» hat den zuständigen Geologen getroffen.
Sander van ...
Gemeinde lässt Baugrund untersuchen
Derzeit finden in Tenniken geologische Untersuchungen statt. Diese stehen im Zusammenhang mit den geplanten Hochwasserschutzmassnahmen. Die «Volksstimme» hat den zuständigen Geologen getroffen.
Sander van Riemsdijk
Im Sommer vor vier Jahren kam es aufgrund von aussergewöhnlich starken Niederschlägen in mehreren Oberbaselbieter Gemeinden zu Überschwemmungen, die in mehreren Dörfern teils erhebliche Schäden verursachten– so auch in Tenniken. Dort hatten besonders die angeschwollenen Seitenbäche des Diegterbachs sowie oberflächlich abfliessendes Wasser in Hanglagen zu den Überschwemmungen geführt.
Nach einer Analyse des Ereignisses wurde ein Hochwasserschutzkonzept entwickelt, das in ein Vorprojekt mündete. Auf dieser Grundlage soll nun ein Bauprojekt für Schutzmassnahmen entlang der Seitenbäche Buelz, Leisimatt und Hobacherbächli sowie gegen Oberflächenabfluss ausgearbeitet werden. Einige Sofortmassnahmen wurden bereits umgesetzt: Der Unterhalt der Bachdolen wurde intensiviert und ein Strassendurchlass im Buelzgraben wurde saniert.
Für die Umsetzung des Bauprojekts sind detaillierte Planungen und eine fundierte Kostenschätzung notwendig, wie der Gemeinderat im Mitteilungsblatt vom Juni schrieb. Dazu gehören Baugrunduntersuchungen mittels Sondierbohrungen, Rammsonden und Baggerschlitzen, um die Bodenverhältnisse sowie die Hangund Grundwassersituation verlässlich beurteilen zu können. Die Gemeindeversammlung vom 17. Juni hat hierfür einen Planungskredit von über 70 000 Franken bewilligt. Der Kanton beteiligt sich mit 60 Prozent an den Planungskosten. Mit der Planung und Auswertung der Untersuchungen wurde die Firma Kiefer & Studer aus Reinach beauftragt.
«Lärm hält sich in Grenzen»
Mit den ersten Baggerschlitzen für die Baugrunduntersuchungen wurde am 3. Juli begonnen. Die Arbeiten führt die Firma Hans Grieder aus Tecknau aus, begleitet vom zuständigen Geologen David Büsser von Kiefer & Studer. Das Vorgehen beginnt jeweils mit der Öffnung eines mehrere Meter tiefen Lochs. «Währenddessen nehme ich die geologischen Schichten auf – zusammen mit ihren Tiefenlagen», erklärt Büsser.
Die Standorte der Sondierungen werden so gewählt, dass zentrale Fragestellungen beantwortet werden können. Sie sind im Dorf verteilt. Dabei spielen auch die Zugänglichkeit, die Minimierung von Verkehrsbehinderungen und die Reduktion von Flurschäden eine Rolle. «Bei den Sondierungen auf Strassen ist eine Durchfahrt jederzeit möglich», so Büsser. Die Sondierungen finden hauptsächlich im Juli statt. Der Lärm soll sich in Grenzen halten: «Bei den Rammsonden ist er gering, bei den Bohrungen und Baggerschlitzen etwas höher – aber auch nur in der direkten Umgebung.»
Ein wichtiger Aspekt der Untersuchungen sind die Bodenverhältnisse. Da die Arbeiten erst begonnen haben, ist es laut Büsser noch zu früh für belastbare Aussagen. «Aus der Ferndiagnose lässt sich sagen, dass die Hanglagen von Gehängelehm und Gehängeschutt bedeckt sind. In ehemaligen Bachläufen ist auch Bachschutt anzutreffen.»
Mit den Sondierungen soll ermittelt werden, wo welche Schichten vorkommen, wie sie geotechnisch aufgebaut sind und in welcher Tiefe sie liegen. Der Abschlussbericht der Untersuchung mit den geologischen Erkenntnissen wird im kommenden Herbst erwartet.