«Das Waldenburgertal ist zu wenig bekannt»
21.10.2025 HölsteinUnternehmertreff bei der «Oris» zum Thema Fachkräfte
fra. Einigkeit herrschte darüber, dass motivierte und engagierte Mitarbeitende für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend sind. Zwischenmenschliches Vertrauen und ein respektvoller Umgang im ...
Unternehmertreff bei der «Oris» zum Thema Fachkräfte
fra. Einigkeit herrschte darüber, dass motivierte und engagierte Mitarbeitende für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend sind. Zwischenmenschliches Vertrauen und ein respektvoller Umgang im Team seien ebenso zentral wie eine glaubwürdige Vorbildfunktion der Führung: «Fachkräfte – Mangel oder Chance?» lautete die Frage am Unternehmertreff Waldenburgertal. Auf Einladung der Standortförderung Baselland und der Uhrenfirma Oris diskutierten Geschäftsleitende aus dem Tal. Identifikation mit der Region, gute Führungsstrukturen, Mitarbeiterförderung und eine gezielte PR-Kampagne waren zentrale Stichworte des Abends.
Das Podiumsgespräch zum Thema «Aus der Praxis: Lernen von regionalen Initiativen und Unternehmen» eröffnete den Anlass. Unter der Leitung von Remo Rusca (Smart Identity) berichteten Claudine Gertiser, Co-CEO der Uhrenfirma Oris, Stefan Hall, Leiter des Seniorenzentrums Gritt in Niederdorf, und Katrin Kaden, Unternehmerin und Präsidentin des Vereins KMU Waldenburgertal, aus ihrer Erfahrung.
Claudine Gertiser betonte, Oris sei in 90 Ländern tätig und beschäftige weltweit 220 Mitarbeitende, davon 90 in Hölstein. «Wir gehören zum Waldenburgertal – darauf sind wir stolz.» Dieses Bewusstsein sei für das Selbstverständnis des Unternehmens wichtig. Entscheidend sei auch, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gute Mitarbeitende halten zu können – mit Offenheit und Vertrauen.
Für Stefan Hall steht fest: Das grosse Engagement der Mitarbeitenden prägt den Ruf seines Hauses. Das Seniorenzentrum Gritt habe die Zahl der Lehrstellen in Pflege und anderen Berufen stark ausgebaut und kenne keine Nachwuchsprobleme. Künstliche Intelligenz könne das Pflegepersonal von administrativen Aufgaben entlasten. «Die digitale Transformation ist eine Chance», sagte Hall. «Rund die Hälfte der Arbeitszeit verbringen Pflegende heute am Computer – das ist zu viel.» Mit KI werde der Beruf wieder attraktiver.
Katrin Kaden hob hervor, jedes Unternehmen müsse sich die Fragen stellen: «Wer sind wir? Wo liegen unsere Zukunftschancen?» Entscheidend für den Erfolg sei auch das Werteverständnis der Geschäftsleitung, das gegenüber Belegschaft und Kundschaft täglich spürbar werde.
Für Fernsehwerbespots
In der anschliessenden Diskussion wurde betont, wie wichtig das Zusammenspiel von erfahrenen und jüngeren Mitarbeitenden sei. Das Waldenburgertal habe viele Qualitäten, die es stärker zeigen müsse. Die Waldenburgerbahn spiele dabei eine zentrale Rolle. Wer im Tal oder in der Nähe wohne, profitiere von günstigem Wohnraum und kurzen Arbeitswegen – das bedeute Lebensqualität.
Auf die Frage, wie sich die Unternehmen besser vernetzen könnten, schlug Andreas Meier von der Handelskammer beider Basel eine Imagekampagne vor: «Das Tal ist schlicht zu wenig bekannt.» Denkbar seien Fernsehspots wie bei Graubünden Tourismus – sechs Firmen könnten dies gemeinsam finanzieren. Zudem solle das Waldenburgertal an der nächsten Industrienacht Liestal teilnehmen.
Der Kanton Baselland unterstützt mit dem neuen Laufbahnberatungszentrum in Pratteln Personen jeden Alters bei der Stellensuche. Die Abteilung Ausbildung der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion präsentierte dazu das Programm «Zukunft sichern durch Aus- und Weiterbildung – gemeinsam mit dem Kanton».
