Das Rössli wiehert wieder
12.03.2024 RothenfluhPächterwechsel in der Dorfbeiz
Nach einer kurzen Renovationsphase empfängt das «Rössli» in Rothenfluh unter neuer Leitung wieder Gäste. Das Lokal bleibt, was es schon immer war: eine echte Dorfwirtschaft mit Bodenhaftung, täglich geöffnet.
...Pächterwechsel in der Dorfbeiz
Nach einer kurzen Renovationsphase empfängt das «Rössli» in Rothenfluh unter neuer Leitung wieder Gäste. Das Lokal bleibt, was es schon immer war: eine echte Dorfwirtschaft mit Bodenhaftung, täglich geöffnet.
Otto Graf
Im Restaurant Rössli in Rothenfluh sind die Lichter wieder an. Nach einer kurzen Umbau- und Renovationsphase erstrahlt das Lokal in neuem Glanz. Unter der neuen Führung hat sich einiges verändert. Das Mobiliar und die Beleuchtung in der Gaststube und im Säli sind neu. Ebenso ist die Küche mit zeitgemässen Geräten modernisiert worden. Und künftig ist das Lokal täglich geöffnet. Der Stammtisch steht wieder am ursprünglichen Ort.
Seit 1960, also seit 65 Jahren, ist das Restaurant im Besitz der Familie Gerum, die das Lokal ab 1989 verpachtete. Und nun setzt Christoph Gerum die Familientradition zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Patricia Flück fort. Letztere, von Beruf Grafikdesignerin mit eigenem Werbeatelier in Gelterkinden, ist zwar neu im Gastrogeschäft, aber das Kochen ist für sie, wie sie hervorhebt, mehr als nur ein Hobby. «Das Kochen», so Flück, «ist meine Leidenschaft.»
Diese Aussage widerspiegelt sich im kulinarischen Angebot. Die klassische Speisekarte gibt es im «Rössli» eigentlich nicht. Dafür bietet das Team jeden Tag zwei saisongerechte Menüs an. Auf den Teller kommen ausschliesslich Speisen aus der Region. Die Rösti beispielsweise bereitet Flück aus zuvor geschwellten Kartoffeln zu. Auch Spätzli, baselbierterdeutsch Knöpfli, werden recht aufwendig eigenhändig produziert, desgleichen Torten, Kuchen, Wähen und selbst die Salatsauce.
Abends kommen auf Wunsch auch Klassiker, etwa «Schnipo» oder die Bratwurst mit Pommes frites, auf den Tisch. Das Fleisch liefert eine Metzgerei aus Oltingen. Die Eier stammen aus einer hiesigen Hühnerfarm. Andere Produkte liefert der Dorfladen, die «Cheesi».
Das Bewährte bewahren
Was sich in der Vergangenheit bewährt hat, will Flück beibehalten. Dazu gehört die Metzgete in der kalten Jahreszeit. Neu ist das sonntägliche Zmorgebuffet ab 9 bis 13 Uhr. Danach und am Montag ist das Angebot aus der Küche reduziert, etwa auf Wurstsalat in verschiedenen Varianten, auf Chicken Nuggets oder Pouletflügeli, alles auch mit Pommes frites. Preiswert sind das Znüni und das «Füüroobebier». Am kommenden Samstag, nach der Holzgant, dürfen sich die Gäste das Holzfällerkotelett zu Leibe führen.
Flück will, dass sich die Gäste im «Rössli» wohlfühlen. «Bei uns», betont sie, «ist jedermann willkommen.» Handwerker, Vereine, Private, einfach alle sollen das vorfinden, was sie erwarten. Mit der grossen Kelle anrühren will sie nicht. Sie ist zuversichtlich, dass ihre Philosophie bei den Gästen ankommt. Zumindest vorläufig ist das «Rössli» von Dienstag bis Freitag von 9 bis 14 Uhr und von 17 bis 23 Uhr sowie samstags und sonntags durchgehend geöffnet. Am Montag gehen die Türen erst um 17 Uhr auf.
Das «Rössli»
og. Im Oberbaselbiet löst der Name «Rössli» unterschiedliche Gefühle aus. In Oberdorf wurde die gleichnamige Wirtschaft kürzlich geschlossen, wie es weitergeht, muss sich noch zeigen. In Ormalingen ist die Dorfbeiz vorläufig (noch) geschlossen. In Zeglingen gehen die Türen unter neuer Leitung am 2. Mai wieder auf. Und in Rothenfluh sind im «Rössli» die Lichter soeben wieder angegangen (siehe Artikel).