«Das Pendel schlägt zurück»
13.06.2024 Arboldswil«Gmäini» genehmigt positiven Rechnungsabschluss
Nach einem Verlust von nahezu 400 000 Franken 2022 erzielte die Gemeinde Arboldswil im vergangenen Jahr einen Gewinn von 342 000 Franken. Gemeindepräsident Johannes Sutter erklärte an der Gemeindeversammlung am ...
«Gmäini» genehmigt positiven Rechnungsabschluss
Nach einem Verlust von nahezu 400 000 Franken 2022 erzielte die Gemeinde Arboldswil im vergangenen Jahr einen Gewinn von 342 000 Franken. Gemeindepräsident Johannes Sutter erklärte an der Gemeindeversammlung am Montag die Gründe für diesen Umschwung.
Paul Aenishänslin
An der Arboldswiler Gemeindeversammlung vom vergangenen Montag, die dem Rechnungsabschluss 2023 der Gemeinde gewidmet war, nahmen 41 Stimmberechtigte teil. Gemeindepräsident Johannes Sutter führte aus: «Der Taucher von 2022 ist kompensiert, das Pendel schlägt zurück.» Damals hatte ein Aufwandüberschuss von fast 400 000 Franken resultiert. 2023 gab es erfreulicherweise einen Ertragsüberschuss von mehr als 342 000 Franken.
Sutter zählte die Gründe für diesen Umschwung auf: An erster Stelle stehe, dass Arboldswil im Jahr 2022 wegen eines Einzelfalls eine tiefere Steuerkraft zu beklagen hatte. Infolgedessen war der Finanzausgleich 2023 um 379 000 Franken höher als im Vorjahr. Doch das ist nicht die ganze Erklärung.
Wie Sutter weiter ausführte, gelang es im vergangenen Jahr, «in vier wichtigen Ausgabenbereichen namhafte Einsparungen zu erzielen», so bei der allgemeinen Verwaltung (57 000 Franken), bei der Bildung (48 000 Franken), bei der Sozialhilfe und dem Asylwesen (17 000 Franken) sowie beim Verkehr (28 000 Franken).
Hohe Altersheimkosten
Im Bereich Gesundheit haben die Pflegeheimkostenanteile der Gemeinde von 185 000 Franken im Jahr 2022 auf 276 000 Franken im Jahr 2023 zugenommen, bei zugleich sinkenden Spitex-Aufwendungen. «Der Gemeinderat wird sich dieser Thematik näher annehmen», sagte Sutter. Es sei anzustreben, ältere Menschen vermehrt ein Leben in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen, unter Inanspruchnahme der Spitex, und damit die Zahl der Heimaufenthalte zu reduzieren.
Auch andere Bereiche, in denen die Gemeinde auf die Kostenentwicklung Einfluss nehmen kann, möchte der Gemeinderat abklären, um Einsparungen zu realisieren. «Breesi» Johannes Sutter möchte «nicht ins Wehklagen einstimmen», dass 80 Prozent der Kosten nicht beeinflussbar seien. Dank gutem Verhältnis zu Schulrat und -leitung seien die Kosten etwa auch in der Bildung beeinflussbar.
Eine weitere Priorität besteht auf der Einnahmenseite: Dort muss laut Sutter versucht werden, neue Steuerzahler nach Arboldswil zu locken, um mit dem natürlichen Wachstum der Kosten Schritt halten zu können. Die Rechnung 2023 wurde nach kurzer Diskussion, in der es um Finanzfragen rund um die «Hofmet-Schüüre» ging, wo sich der Dorfladen befindet, einstimmig genehmigt.
Die übrigen Traktanden passierten ebenfalls einstimmig und praktisch ohne Diskussion. Eine Investition des Zweckverbands «Wasser zum Gugger», das neue Reglement über die Ausrichtung von Mietzinsbeiträgen und das überarbeitete Reglement über die Feuerungskontrolle wurden genehmigt. Das Wahlbüro und die Sozialhilfebehörde wurden für die nächste Amtsperiode gewählt. Zwei Jungbürgerinnen wurden aufgenommen und es kam zu verschiedenen Verabschiedungen.
Glanzresultat vom Sonntag
Auch kam es zur Einbürgerung eines österreichischen Staatsbürgers, der seit 30 Jahren in der Schweiz lebt und mit Arboldswil sehr verbunden ist. Besondere Erwähnung fand am Schluss die Tatsache, dass Johannes Sutter am Sonntag an der Urne mit einem Glanzresultat als Gemeindepräsident für weitere vier Jahre bestätigt worden ist. Ein Apéro beschloss diese «Gmäini», die – wie in Arboldswil üblich – bei bester Stimmung abgehalten werden konnte.