Füllinsdorf | Spatenstich für Regio-Schlachthof – Inbetriebnahme im Frühling 2025
Das «Metzgerhuus Stadt & Land» in der Nordwestschweiz wird konkret. Am Freitag erfolgte in Füllinsdorf der Spatenstich zum 11 Millionen Franken teuren ...
Füllinsdorf | Spatenstich für Regio-Schlachthof – Inbetriebnahme im Frühling 2025
Das «Metzgerhuus Stadt & Land» in der Nordwestschweiz wird konkret. Am Freitag erfolgte in Füllinsdorf der Spatenstich zum 11 Millionen Franken teuren Projekt. Ab Frühling 2025 soll hier geschlachtet werden.
Christian Horisberger
Am Freitagmorgen, kurz vor 10 Uhr, lag die Aushub-Bewilligung fürs «Metzgerhuus» vor und um 13 Uhr posierte der Arlesheimer Metzgermeister Christoph Jenzer im Gewerbegebiet zusammen mit den weiteren Aktionären und Planern des «Metzgerhuus» in Füllinsdorf fürs Spatenstich-Foto. Es gilt, keine Zeit zu verlieren. Denn je früher der Regio-Schlachthof den Betrieb aufnimmt, desto früher können Rinder, die in der Region aufgezogen worden sind und hier in den Verkauf kommen, auch nördlich des Jura geschlachtet werden. Zurzeit befindet sich die nächstgelegene Schlachterei Grossvieh im solothurnischen Oensingen (die «Volksstimme» berichtete»).
Fürs Spatenstich-Gruppenfoto in Arbeitskluft geworfen haben sich die Vertreter der am Aktienkapital der Metzgerhuus Stadt & Land AG beteiligten Metzgereien Andrist (Nusshof), Jenzer (Arlesheim), Schaad (Flüh), Henz (Laufen) und Zimmermann (Gelterkinden). Ebenfalls mit von der Partie ist der Metzgermeisterverband beider Basel. Mit der Beteiligung sei gewährleistet, dass den Verbandsmitgliedern die Türe zum Schlachthof zu Aktionärskonditionen offen steht, erklärte dazu Verbandspräsident Martin Zimmermann.
Projektleiter Raffael Jenzer und sein Vater Christoph, die das Vorhaben zur Baureife gebracht haben und die Aktienmehrheit an der AG halten, wiesen insbesondere auf die Nachhaltigkeit des Gebäudes hin. Christoph Jenzer spricht von einem «Bau für die Zukunft». Das Haus werde im Minergie-Standard errichtet, und dank Solarzellen auf dem Dach und an der Fassade sowie Wärmerückgewinnung werde es mehr Energie erzeugen, als es verbrauche. Die Abwärme der Kühlanlagen in der Metzgerei werde von einem benachbarten Betrieb für die Fahrzeugreinigung genutzt.
Schlachthof mit 15 Metzgern
Gegen 11 Millionen Franken wird das zweigeschossige Regio-Schlachthaus kosten. 2,7 Millionen Franken steuern Bund und Kanton Baselland über das Programm Projekte zur Regionalen Entwicklung (PRE) bei, das die Wertschöpfung in der Landwirtschaft erhöhen soll.
Der Regio-Schlachthof soll im Frühling 2025 in Betrieb genommen werden – unter der Leitung und mit der Crew des Nusshöfer Metzgers Peter Andrist, der das PRE-Teilprojekt ursprünglich angestossen hatte. 15 Metzger werden pro Woche voraussichtlich 20 Rinder, 20 Kälber und 60 Schweine schlachten. Die maximale Kapazität des Schlachthofs ist doppelt so hoch.
Ergänzt wird der Schlachthof mit einem Verkaufsladen, in dem ausschliesslich Waren aus einheimischer landwirtschaftlicher Produktion angeboten werden.