Cupknüller knapp verpasst
12.11.2024 FussballFFV Basel – SV Sissach 2:1 (1:0)
Im Achtelfinal des Schweizer Cups haben die formstarken Frauen des SV Sissach am Samstagabend gegen die Ligakonkurrentinnen des FFV Basel verloren. Im Viertelfinal wäre ein Nationalligist auf den Sportplatz Tannenbrunn gereist.
...FFV Basel – SV Sissach 2:1 (1:0)
Im Achtelfinal des Schweizer Cups haben die formstarken Frauen des SV Sissach am Samstagabend gegen die Ligakonkurrentinnen des FFV Basel verloren. Im Viertelfinal wäre ein Nationalligist auf den Sportplatz Tannenbrunn gereist.
Timo Wüthrich
Zu den letzten 16 Teams im nationalen Schweizer Cup zu gehören, ist schon eine bemerkenswerte Leistung. Doch am vergangenen Samstagabend war dies für die Fussballerinnen des SV Sissach ein schwacher Trost, denn die Qualifikation für den Viertelfinal wäre durchaus möglich gewesen. Gegen die Ligakonkurrentinnen des FFV Basel kassierten die Oberbaselbieter Erstligistinnen im Achtelfinal alles andere als eine klare Niederlage. Mit dem 1:2 (0:1) sind die Rot-Weissen aus dem Cup ausgeschieden, ohne gegen einen der grossen Vereine wie den FC Zürich, den FC Basel oder die Berner Young Boys gespielt zu haben.
Nach dem Kantersieg gegen einen welschen Drittligisten in der ersten Runde verwehrte die Auslosung dem Oberbaselbieter Verein sowohl einen klingenden Namen als auch ein Heimspiel: 1:0 setzte sich der SV Sissach gegen Ligakonkurrent Lausanne durch, mit dem FFV Basel bedeutet ein weiterer nun Endstation im Cup. «Klar sind wir enttäuscht, aber wir sind am besten beraten, wenn wir uns keinen grossen Kopf machen und uns nun auf die kommenden Ligaspiele fokussieren», meinte der SVS-Trainer Patrick Ivanovic nach Abpfiff der Partie.
Zu Beginn der Partie sah es nicht unbedingt danach aus, als ob das Spiel ein enges würde. Die schwarz-weiss gekleideten Baslerinnen zeigten sich enorm spielstark und konnten durch schnelle Kombinationen ihre agilen Flügelspielerinnen in Szene setzen, welche die Sissacher Defensive vor Probleme stellten. Die Oberbaselbieterinnen waren oft einen Schritt zu spät. Ein Standard führte nach zehn gespielten Minuten zum ersten Tor für die Gastgeberinnen, das allerdings wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde.
Topskorerin verletzt sich
In der Folge dominierten die Schwarz-Weissen das Spiel weiterhin, doch die letzte entscheidende Aktion fehlte: «Wir spielen alles richtig, doch der Ball muss in die Schnittstelle», rief die Trainerin des FFV ihren Spielerinnen zu. In der 27. Minute fiel schliesslich der verdiente Führungstreffer durch Flurina Vonmoos nach einem Lapsus der rot-weissen Defensive.
In der zweiten Halbzeit fanden die Oberbaselbieterinnen etwas besser in die Partie, doch es folgten zwei Rückschläge: Zuerst musste in der 53. Minute 1.-Liga-Topskorerin Luana Pricoli verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Und in der 71. Minute rückten die Hoffnungen auf eine Qualifikation für die Viertelfinals schliesslich in weite Ferne, als Ana Mentlik, die Mittelstürmerin des FFV Basel, mit einem satten Weitschuss auf 2:0 erhöhte. Ivanovic analysierte nach Spielende: «Heute Abend habe ich eine Nervosität im Team gespürt, die mich überrascht hat. Nach dem zweiten Treffer konnten wir diese ablegen und befreiter agieren.»
Es folgte in der Tat eine Schlussphase, in der auf dem gut besuchten Binninger Spiegelfeld richtige Cup-Stimmung aufkam: Kurz vor Ende der regulären Spielzeit kam es im Strafraum der Gastgeberinnen nach einem Freistoss zu einem Zweikampf, bei dem der Schiedsrichter plötzlich auf den Elfmeterpunkt zeigte: Eine Verteidigerin des Heimteams stand ihrer Gegenspielerin auf den Fuss. Sylvie Ruch erzielte per Nachschuss den Anschlusstreffer für die Gäste. In der 8 Minuten langen Nachspielzeit verpassten die alles in die Waagschale werfenden Sissacherinnen das nötige Tor zur Verlängerung.
Mit dem Ausscheiden der Oberbaselbieterinnen sind nur noch zwei Teams im Schweizer Cup mit dabei, die nicht in der Axa Women’s Super League spielen. Eines davon ist eben Erstligist FFV Basel, der im Viertelfinal auf einen der grossen Schweizer Klubs treffen wird. Zudem hat Yverdon (NLB) Superligist Thun geschlagen. Für den SVS geht eine ausserordentlich starke Kampagne zu Ende: Zwei Runden überstanden zu haben und erst im Achtelfinale rausgeflogen zu sein, und dies noch haarscharf, zeugt von der hohen Qualität des Sissacher Kollektivs.
TELEGRAMM
FFV Basel – SV Sissach 2:1 (1:0). Sportplatz: Spiegelfeld. Zuschauer: 200. Schiedsrichter: Mühlheim Tore: 27. Vonmoos 1:0; 71. Mentlik 2:0; 86. Ruch 2:1.
FFV Basel: Rigo; Näf, Röthlisberger, Zollino (46. Rothen); Hermann (58. Niederberger), Egloff (90.+3 Di Bella), Gysin, Messerli; Lenjani, Mentlik (90.+3 Wyden), Vonmoos.
SV Sissach: Buceta; Sanchez Puig (72. Lessa), Saam, Dibrani (86. Thommen), Bläsi; Rudin, Peromingo, Hasler; Ruch, Pricoli (53. Aktas), Metzger (86. Enz).
Bemerkungen: 11. Abseitstor von FFV Basel.
Verwarnungen: 67. Rudin, 87. Pieragostino (Assistenztrainerin Basel).
RESULTATE
Schweizer Cup Frauen, Achtelfinals | Küssnacht (NLB) – Zürich (Axa Women’s Super League, AWSL) 0:4. Luzern (AWSL) – Aarau (AWSL) 1:3. YB (AWSL) – GC (AWSL) 3:1. Biel (1.Liga) – FC Basel (AWSL) 0:7. Düdingen (1.Liga) – St. Gallen (AWSL) 0:4. FFV Basel (1.Liga) – Sissach (1.Liga) 2:1. Yverdon (NLB) – Thun (AWSL) 5:1 n. V. Zürisee United (1.Liga) – Servette (AWSL) 0:10.