Starke Leistung der Ziefner Juniorin in Tschechien
Grosser Erfolg für die 16-jährige Carla Castelli: Bei der Jugend-Europameisterschaft im tschechischen Brno lief die Ziefnerin in ihrer Altersklasse zur Goldmedaille über die Langdistanz. In der Staffel wäre beinahe ...
Starke Leistung der Ziefner Juniorin in Tschechien
Grosser Erfolg für die 16-jährige Carla Castelli: Bei der Jugend-Europameisterschaft im tschechischen Brno lief die Ziefnerin in ihrer Altersklasse zur Goldmedaille über die Langdistanz. In der Staffel wäre beinahe eine Medaille dazugekommen.
Timo Wüthrich
Was für ein Triumph: Die 16-jährige Orientierungsläuferin Carla Castelli aus Ziefen hat bei der Jugend-Europameisterschaft im tschechischen Brno am Freitag die Goldmedaille über die Langdistanz gewonnen. In einem physisch anspruchsvollen Rennen setzte sich die Nachwuchsathletin gegen die besten Läuferinnen Europas in ihrer Altersklasse durch. Bereits zu Beginn des Wettkampfs habe sich abgezeichnet, dass an diesem Tag viel möglich sei: «Ich bin früh im Rennen in einen Flow gekommen – es gelang mir, die Posten gut zu finden», so die frischgebackene Europameisterin auf Anfrage.
Den Grundstein für ihren Erfolg legte die Oberbaselbieterin aber bereits vor dem Start: «Auf der Langdistanz kann eine optimale Routenwahl viel ausmachen, im Voraus habe ich mir deswegen das Gebiet genau angeschaut», erklärt Castelli. Sie entschied sich an einem entscheidenden Punkt für die Umlaufroute – eine längere Distanz, die jedoch über besser laufbares Terrain führt. Mit einem taktisch überlegten Lauf erreichte sie nach 41:35 Minuten das Ziel – die bis dahin schnellste Zeit. Da die Oberbaselbieterin zeitlich mitten im Feld gestartet war, begann im Zielbereich das Zittern, wie weit nach vorne die Leistung reichen würde.
Beinahe ein zweites Podest
«Mir war klar, dass noch viele Läuferinnen kommen – es konnte sich also noch vieles ändern», schildert Castelli, «anfänglich habe ich nicht gedacht, dass es für den ersten Platz reicht.» Als nach der letzten Konkurrentin Gewissheit herrschte und ihr Spitzenplatz Bestand hatte, war die Freude gross: «Natürlich habe ich mich sehr gefreut», so die Gymnasiastin. «Im Vorfeld der EM wusste ich nicht, was mich erwartet. Ich habe mich auch sehr darüber gefreut, dass ich bei meiner ersten internationalen Meisterschaft vorne mitlaufen kann.»
Nach Rang 30 im Sprint am Samstag gehörte Castelli im Staffelrennen am Sonntag wieder zu den Schnellsten: Nachdem ihre Teamkollegin auf Rang 2 an die Oberbaselbieterin übergeben hatte, holte Castelli die führende tschechische Läuferin ein und brachte das Schweizer Team an die Spitze. Allerdings unterlief der dritten und somit letzten Läuferin ein Postenfehler, der zur Disqualifikation führte. «Das war schade für das Endergebnis, aber das kann passieren. Im Moment war es frustrierend, aber mit meinem persönlichen Lauf bin ich zufrieden», bilanziert die Ziefnerin. «Ich behalte die Europameisterschaft in guter Erinnerung.» Dies dürfte mit Linus Pusterla auf einen zweiten Baselbieter zutreffen: Der Liestaler gewann mit der Staffel Silber bei den 16-Jährigen.