Gottesdienst zum Valentinstag mit Liedern des Chors «… ma non troppo»
vs. Missbrauchsskandale, verursacht durch Kirchenpersonal, füllen derzeit die Medienblätter. Inzwischen hat das Thema auch den Protestantismus erreicht. Vermutlich also ist es ...
Gottesdienst zum Valentinstag mit Liedern des Chors «… ma non troppo»
vs. Missbrauchsskandale, verursacht durch Kirchenpersonal, füllen derzeit die Medienblätter. Inzwischen hat das Thema auch den Protestantismus erreicht. Vermutlich also ist es zu einfach, den Zölibat, die Ehelosigkeit für Priester, als alleinige Ursache dafür auszumachen. Vielmehr muss den Kirchen unterstellt werden, dass sie allem, was Sexualität anbelangt, mit zu wenig Sorgfalt begegnet sind. Man(n) hat die Sexualität von der Spiritualität abgespalten, infolgedessen führte sie ein Eigenleben – mit gravierenden Folgen.
Umso wichtiger ist der Valentinstag, der davon erzählt, dass es sich bei dieser mangelnden Sorgfalt um eine spätere Erscheinung in der Kirchengeschichte handelt. Das dritte Jahrhundert jedenfalls kannte noch keine lustfeindliche (augustinische) Theologie. Bischof Valentin in Mittelitalien, hingerichtet am 14. Februar 269 nach Christus, schenkte der Legende nach frisch getrauten Paaren Blumen aus seinem Garten. In Konflikt mit den Herrschenden brachte ihn die Trauung von Liebespaaren nach christlichem Ritus, was Kaiser Claudius II. verboten hatte – und sein Rat an junge Männer, lieber zu heiraten und bei ihrer Frau zu bleiben, als in den Krieg zu ziehen. Vermutlich hat ausgerechnet Valentins Sorgfalt für das Wunder der Liebe ihn zum Märtyrer gemacht.
Ein eigentlicher Valentinsbrauch entstand allerdings erst 1200 Jahre später – in England. Rom strich noch im Jahr 1969 den Valentinstag aus dem Generalkalender. Sigmund Freud erkannte, Heilung respektive Besserung setzt voraus, dass das Abgespaltene wieder mit der Person verbunden werden muss. Neben Floristinnen erkannten dies auch die Kirchen. Liebe ist eine wunderbare Gabe in Gottes Schöpfung.
Im Diegtertal lädt die Kirchgemeinde Zunzgen-Tenniken darum am Sonntag zum Gottesdienst ein. Der Gottesdienst wird mit passenden Liedern mitgestaltet vom Tenniker Chor «… ma non troppo». Das Thema dieses Mal ist «Synonyme der Liebe».
Gottesdienst zum Valentinstag, Sonntag, 11. Februar, 10 Uhr, in der Kirche Tenniken.