Bis zu 100 neue Wohnungen
04.09.2025 Oberdorf«Johnson & Johnson» hat Land verkauft – auch anderswo wird gebaut
In den nächsten Jahren werden in Oberdorf bis zu 100 neue Wohnungen entstehen. So lautet die Einschätzung des Gemeinderats. Allein ein Landverkauf von «Johnson & Johnson» am ...
«Johnson & Johnson» hat Land verkauft – auch anderswo wird gebaut
In den nächsten Jahren werden in Oberdorf bis zu 100 neue Wohnungen entstehen. So lautet die Einschätzung des Gemeinderats. Allein ein Landverkauf von «Johnson & Johnson» am Talweg macht den Bau von 30 bis 40 Wohnungen möglich.
André Frauchiger
Der Oberdörfer Gemeindepräsident Piero Grumelli zeigt sich optimistisch: «In den nächsten vier, fünf Jahren dürfte die Zahl der Einwohnenden nochmals deutlich steigen», sagt er. Bereits zwischen 2020 und 2024 wuchs die Bevölkerung von 2460 auf 2595 Personen. Dieser Trend dürfte anhalten, denn es bestehen zahlreiche private Bauvorhaben oder entsprechende Optionen an verschiedenen Orten im Dorf.
In Oberdorf braucht es nicht nur mehr Wohnraum, sondern auch zusätzlichen Platz für die aus allen Nähten platzende Primarschule. Das zeigte eine kürzlich durchgeführte Informations- und Mitwirkungsveranstaltung (die «Volksstimme» berichtete). Die Vorschläge reichen vom Einmieten in Räumlichkeiten im benachbarten Waldenburg bis zu einem Neubau auf dem Areal des alten Werkhofs in der «Eimatt».
Eine weitere Möglichkeit wäre die Nutzung von Räumen im leer stehenden Gebäude der «Synthes» direkt gegenüber dem modernen Hauptgebäude an der Eistrasse. Die US-Firma Johnson & Johnson hatte Synthes 2012 übernommen und ist seither in Oberdorf in Entwicklung, Prüfung und Produktion von Med-Tech-Produkten tätig. Vor rund einem Jahr wurden etwa 100 Stellen abgebaut, seither stehen im alten Fabrikgebäude grosse Flächen leer. Piero Grumelli könnte sich vorstellen, für die Primarschule zwei Etagen zu mieten.
Pharmafirma mit Statement
Bereits bestätigt ist der Verkauf des 2467 Quadratmeter grossen Baulands am Talweg (Parzelle 1347), das Johnson & Johnson bislang als Reserve hielt. Damit macht die Firma klar, dass sie in Oberdorf auch auf lange Sicht nicht wachsen will. Die neue Eigentümerschaft könnte zonenrechtlich Bauten mit insgesamt 30 bis 40 Wohnungen realisieren.
Eine Umsetzung wäre in den nächsten drei bis vier Jahren denkbar. Grumelli rechnet damit, dass die Baupläne bis spätestens in einem Jahr zur Prüfung und Bewilligung eingereicht werden könnten.
Auch sonst stehen verschiedene Neubauten von privater Seite an. So soll auf der Parzelle 1738 ein Gebäude mit rund 10 Wohnungen entstehen. Weitere 10 Wohnungen sind voraussichtlich auf der Parzelle 1663 sowie auf der Parzelle 1187 vorgesehen. Auf der Parzelle 121 ist bereits ein Häuserblock mit 4 Wohnungen im Bau. Bei der Station der Waldenburgerbahn auf der Parzelle 1104 sollen 6 neue Wohnungen entstehen.
Ein weiteres Projekt betrifft das alte Fabrikgebäude der früheren G. Heggendorn – Biedert AG, die einst Uhren- und Apparate-Bestandteile herstellte. Welche Nutzung hier künftig möglich ist, ist noch offen. Am Winkelweg (Parzelle 2436) sind 4 bis 6 Wohnungen geplant. Auf der Parzelle 1156 im Gebiet Schulstrasse-Breitenweg sollen 15 bis 20 Wohnungen sowie 2 Einfamilienhäuser entstehen. Dies sind nur einige Beispiele laufender Projekte.
Insgesamt rechnet Gemeindepräsident Grumelli damit, dass in den kommenden Jahren bis zu 100 neue Wohnungen in Oberdorf entstehen könnten. Diese Entwicklung sei sehr zu begrüssen, betont er. Noch besser wäre es allerdings, wenn sie nicht mit dem Abbau von Stellen bei Johnson & Johnson einherginge. Denn auch künftig brauche das Dorf genügend Arbeitsplätze.