Stammtisch der Grünen Region Sissach
Am Samstag, 20. September, luden die Grünen Region Sissach nach Läufelfingen ins Café Brot & So zum Stammtisch mit dem Thema «Biodiversität und Ernährung der Zukunft» ein. Engagiert mitdiskutiert haben auch ...
Stammtisch der Grünen Region Sissach
Am Samstag, 20. September, luden die Grünen Region Sissach nach Läufelfingen ins Café Brot & So zum Stammtisch mit dem Thema «Biodiversität und Ernährung der Zukunft» ein. Engagiert mitdiskutiert haben auch Ständerätin Maya Graf und Landrätin Dominique Zbinden aus Sissach.
Landwirtin, Agronomin FH und Betriebsleiterin Manuela Lerch hielt zuerst ein eindrückliches Inputreferat, in dem sie ihren Biohof Engelsrütti in Läufelfingen vorstellte. Auf dem Hof, der zur Bergzone 1 gehört, wird biologisch gewirtschaftet. Der Betriebsleiter (und Metzger) schlachtet und verarbeitet die Tiere selbst. Viele Produkte werden per Direktverkauf vermarktet. Ferner stehen zahlreiche Hochstammbäume auf dem Areal. Durch den Verzicht von synthetischen Düngern und Pestiziden wird etwas weniger Ertrag in Kauf genommen. Dafür profitieren Mensch und Umwelt von sauberem Wasser und einer höheren Biodiversität.
Der Anteil der Biobetriebe in unserem Land nimmt momentan nicht zu. In den Läden werden von den Konsumentinnen und Konsumenten immer noch zu fast 90 Prozent konventionelle Produkte gewählt. Der Kauf von regionalen Bioprodukten würde den Bauernfamilien jedoch Einkommen sichern und der geschwächten Biodiversität wieder auf die Beine helfen. Eine Stammtischteilnehmerin erzählt, dass ihre Kinder nur Fleisch vom Biohof essen, weil sie das andere aus dem Discounter nicht mögen. Hier entscheidet nicht nur das Portemonnaie, sondern auch der Gaumen – weniger Fleisch, dafür besseres und wertvolleres.
In der Schweiz dürfen nur Betriebe ihre Produkte unter dem Knospenlabel verkaufen, die gesamtbetrieblich biologisch produzieren. Das schlägt sich unweigerlich im Preis nieder. Ein Stück Biofleisch von der Engelsrütti kann sich preislich zwar nicht mit einem Stück Rindfleisch aus Argentinien messen, doch die Qualität (Wachstumshormone sind in der Schweiz und in der EU verboten) und das Tierwohl (höchster Standard weltweit) sind dafür garantiert. Und die Gesundheit der Menschen auch! Die Thematik des Hormonfleisches, des Tierwohls und der Regenwaldabholzung wird nun beim soeben vom Bundesrat abgeschlossenen Freihandelsabkommen mit den Mercosur Staaten (Argentinien, Brasilien, Uruguay, Paraguay) wieder aktuell diskutiert werden.
Auch bezüglich biologischen Gemüseanbaus kann man die Bauernbetriebe im Homburgertal an einer Hand abzählen. Manuela Lerch betonte aber, dass bei vielen jungen Bauern und Bäuerinnen ein Umdenken stattfindet und sie bei höherer Nachfrage gerne umweltschonender Arbeiten würden. Wir haben es alle in der Hand, diese Kräfte nach individuellem Vermögen zu stärken. Tun wir es.
Bernadette Fitzé, Grüne Region Sissach