Besuch aus Amerika
11.12.2025 Sport, EishockeyZS-Frauen testen am Montagabend gegen College-Team
Nach der Hälfte der Regular Season belegen die Titelverteidigerinnen des EHC Zunzgen-Sissach in der SWHLB den 5. Rang. Am Sonntag kommt Leader Brandis nach Sissach und am Montag beehrt gar ein College-Team aus den USA die ...
ZS-Frauen testen am Montagabend gegen College-Team
Nach der Hälfte der Regular Season belegen die Titelverteidigerinnen des EHC Zunzgen-Sissach in der SWHLB den 5. Rang. Am Sonntag kommt Leader Brandis nach Sissach und am Montag beehrt gar ein College-Team aus den USA die «Kunsti».
Sebastian Wirz
Neun Spiele haben die Eishockeyanerinnen des EHC Zunzgen-Sissach auf der Mission Titelverteidigung in der zweithöchsten Schweizer Liga absolviert. 4 Siege haben sie dabei gefeiert und 13 Punkte gesammelt, was einer Quote von 1,44 Punkten pro Spiel entspricht. Zwölf Punkte beträgt der Rückstand auf Leader Brandis bei Saisonhälfte, drei Punkte die Reserve auf die Play-outs – bei jeweils einem absolvierten Spiel weniger.
Dies sind die nackten Zahlen – die nicht gerade nach einer Wiederholung des überraschenden Titelgewinns im Frühjahr schreien. Doch Roger Rensch reagiert seelenruhig auf eine entsprechende Nachfrage: «Wichtig ist nur, dass wir die Playoffs erreichen», sagt der Trainer, «ob auf dem 7. oder auf dem 3. Rang ist nicht so entscheidend – dieses Jahr noch weniger als sonst.» Denn aktuell würden mehrere Teams Spielerinnen aus A-Clubs einsetzen, um um jeden Preis das Saisonendturnier zu erreichen. Dort dürfen diese Akteurinnen jedoch nicht mehr eingesetzt werden, sobald sie ein Play-off-Spiel in der Post Finance Women’s League absolviert haben.
Zudem kann dem 57-Jährigen, der ZS im November 2024 übernommen hat, die Erfahrung der vergangenen Saison Sicherheit geben: Die Oberbaselbieterinnen belegten zum Ende der Qualifikation mit 1,8 Punkten pro Spiel «nur» den 4. Rang und verloren die erste Partie der Playoffs, um dann eine Siegesserie hinzulegen, die bis zum Titelgewinn führte. Heisst für Rensch: «Im März muss man in Topform und möglichst unverletzt sein, das ist das Wichtigste.»
Schwache Torquote
Doch durch die rosarote Brille sieht der ZS-Trainer die Saison vor dem Heimspiel gegen Leader Brandis am Sonntag (17.30 Uhr) nicht: Sein Team hat Mühe, Tore zu erzielen. Abgesehen von einem Kantersieg gegen Lyss (9:1) haben die Oberbaselbieterinnen in 8 Spielen nur 13-mal getroffen. Damit hinken sie hinter den besten Teams hinterher. «Wir hatten dieses Manko schon vergangenes Jahr. Umso mehr muss die Defensive solid sein», sagt Rensch. In den 8 Spielen mit den 13 erzielten Toren hat ZS jedoch 19 Gegentreffer kassiert. Für einen erfolgreichen Saisonschluss muss dieses Verhältnis spätestens in den Play-offs korrigiert werden. In den jüngsten drei Spielen hat ZS jeweils die Verlängerung erreicht. Zwei Matches gingen verloren, eines entschied Renschs Team im Penaltyschiessen für sich.
Aus Sicht des Trainers waren es gute Auftritte. Und: «Enge Matches sind gut für die Entwicklung der Girls.»
In dieser Situation kehrt am Sonntag Liga-Topscorerin Kristina Faberova (6 Tore, 14 Assists) mit Leader Brandis an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Die Emmentalerinnen führen nicht nur die Tabelle mit deutlichem Vorsprung (6 Punkte) an, sondern haben auch mit Abstand die meisten Tore erzielt (36) und verfügen zugleich über die statistisch zweitbeste Defensive (14 Gegentore). Rensch spricht von einem routinierten Gegner, doch am Ziel seines Teams ändere das nichts: «Wir wollen jedes Spiel gewinnen.»
Einen Tag nach dem Aufeinandertreffen mit Brandis beehrt ein spezieller Besuch die Sissacher Kunsteisbahn: Die Nazareth Golden Flyers, ein Team aus der zweithöchsten amerikanischen College-Liga, kommen auf einer kurzen «Europatour» ins Oberbaselbiet, ehe sie am Dienstag in Davos gegen ein Team aus der Post Finance Women’s League testen. Das Testspiel kam durch Renschs Kontakte zustande, die er als technischer Leiter bei Fribourg-Gottéron in den vergangenen Jahren aufgebaut hatte. «Ich schätze, dass sie sich auf A-Niveau bewegen», sagt der Trainer: «Sie sind bestimmt viel breiter aufgestellt als wir, dafür sind wir in Europa auf der Goalie-Position stärker.» Für einen erfolgreichen Abend für seine Spielerinnen hofft Roger Rensch auf einen besonderen Heimvorteil: «Vielleicht können wir ausnützen, dass sie die grössere Eisfläche hier in Europa nicht gewohnt sind.»
Sonntag, 14. Dezember, 17.30 Uhr: EHC Zunzgen-Sissach – Brandis Juniors Ladies, Kunsteisbahn Sissach. Montag, 15. Dezember, 19 Uhr: EHC Zunzgen-Sissach (SWHLB) – Nazareth Golden Flyers (NCAA Division 3), Kunsteisbahn Sissach.


