Bäume – eine Investition in die Zukunft
03.09.2024 SissachEr hat längst Tradition, der Ebenraintag in Sissach: In diesem Jahr stand er ganz im Zeichen der Bäume und bot ein buntes Spektrum an Festivitäten und Aktivitäten. Zudem gab es eine formelle Eröffnung mit Festrednern.
Peter C. Müller
...Er hat längst Tradition, der Ebenraintag in Sissach: In diesem Jahr stand er ganz im Zeichen der Bäume und bot ein buntes Spektrum an Festivitäten und Aktivitäten. Zudem gab es eine formelle Eröffnung mit Festrednern.
Peter C. Müller
Der diesjährige «Tag der offenen Tür» am Ebenrain stand unter dem Motto «Bäume – Wurzeln unserer Zukunft» und widmete sich dem Thema Baum. An verschiedenen Informationsständen des Ebenrain erfuhr man viel Neues und auch Altbekanntes zum Thema Bäume.
An der offiziellen Eröffnung vom Sonntagmorgen betonte Regierungsrat Thomi Jourdan die Vielfalt des Baselbiets: «Unser Kanton ist sehr abwechslungsreich, doch erst zusammen sind wir das Baselbiet.» Es gebe in den 86 Gemeinden zwar Gegensätze und regionale Unterschiede, doch letztlich bilde man eine Einheit. Dazu brauche es den Dialog, Transformationen und häufig auch gesellschaftliche Veränderungen.
«Hausherr» Christoph Böbner, seit dem Frühjahr der Leiter des Ebenrain-Zentrums, erklärte, dass ihn der Ebenraintag begeistere. Der Aufwand für einen solchen «Tag der offenen Tür» sei zwar gross, habe sich aber gelohnt und man freue sich auf die vielen Besucherinnen und Besucher.
Für Marc Brodbeck, den Präsidenten des Bauernverbandes beider Basel, stand fest: «Das Pflanzen eines Baums ist eine Investition in die Zukunft.» Er erinnerte zudem an die Bedeutung der Pflanzenschutzmittel, die im Baselbieter Obstbau regelmässig die Erträge sicherten. Und Ueli Meier, der Leiter des Amts für Wald beider Basel, meinte schliesslich: «Bäume prägen unsere Landschaft» – gerade auch die vielen Obstbäume, die für das Baselbiet typisch seien. Und: «Neue Bäume sind das Rückgrat künftiger Wälder!»
Von Körben und Nüssen
Wie in den Vorjahren erwartete Gross und Klein zahlreiche Attraktionen: Das Spektrum reichte von den Tieren auf dem Bauernhof über Kutschenfahrten bis zum Hüpfvergnügen auf einer Strohburg. Im Weidenpavillon konnte man einem Korbflechter bei der Arbeit zuschauen. Aufs Flinkste bewegten sich die Hände, und im Nu entstand ein neues Geflecht aus feinsten Baumbestandteilen. Spannend auch das Knacken von Baumnüssen: Ziel war es hier, möglichst schnell ans Innere der feinen Lebensmittel zu gelangen. Ein Vorhaben, das nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die jungen Besucherinnen und Besucher mit grossem Geschick beherrschten. «Baumnüsse sind gesund und wertvoll», war zu erfahren. In den beiden Basel gibt es knapp 1300 gemeldete Nussbäume, deren Erträge in vielen Hofläden des Baselbiets erhältlich sind.
Staunen konnte man auch, was ein einzelner Baum tagtäglich leistet und welche Funktionen er im Ökosystem hat. Zudem konnte man verschiedene Baumarten kennenlernen, sie gleich in einen Topf einpflanzen und mitnehmen. Ausserdem konnte man einem Baumpfleger bei der Arbeit zuschauen und die verschiedenen Schritte bei der Hege und Pflege der Gewächse kennenlernen.
Es gab viel weiteres Lehrreiches – so konnte man einiges zum Begriff «Agroforst» erfahren: Er bezeichnet die Kombination von Bäumen oder verholzenden Strukturen mit landwirtschaftlichen Kulturen auf derselben Fläche. Gerade in der Schweiz kennt man diese Landnutzung im Doppelpack bereits seit Jahrhunderten – in Form der Waldweiden im Jura, Kastanienwälder im Tessin oder der klassischen Hochstamm-Obstgärten im Oberbaselbiet, die vielerorts die Kulturlandschaft mitprägen.
Unterhaltungsmöglichkeiten für Alt und Jung gab es zahlreiche: So gab es ein Riesenrad, eine Kletterwand des Schweizerischen Alpenclubs (SAC), Ponyreiten, einen Spaziergang mit Lamas oder einen Streichelzoo. Spannend waren aber auch die Informationsstände über Wildtiere wie Fledermäuse. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Bläserformation «RhyBläch» und die «Schwyzerörgeli-Grossformation Basel».
Regionale Spezialitäten
Etwas Spezielles war ein Rundgang durchs Schloss Ebenrain, das seine Tore öffnete. Hier konnte man nicht nur der Hitze etwas entkommen, sondern im Innern auch Prunkstücke wie antike Möbel oder prächtige Gemälde bewundern.
Kulinarisch konnte man sich ebenfalls verwöhnen lassen: Bauernfamilien und landwirtschaftliche Organisationen aus der Region kochten Spezialitäten aus eigener Produktion. Und auf dem Bauernmarkt boten Landwirtinnen und Landwirte ihre Spezialitäten an wie zum Beispiel Würste vom Wildschwein oder spezielles Gemüse vom Blatt bis zur Wurzel.