Exkursion des Natur- und Vogelschutzvereins
Am Sonntagnachmittag Anfang Februar hatte der Natur- und Vogelschutzverein Gelterkinden (NVVG) zur Exkursion eingeladen. Auf dem Programm stand «Nistkastenkontrolle» als Beispiel einer Aufgabe, die der Verein übernimmt im Rahmen ...
Exkursion des Natur- und Vogelschutzvereins
Am Sonntagnachmittag Anfang Februar hatte der Natur- und Vogelschutzverein Gelterkinden (NVVG) zur Exkursion eingeladen. Auf dem Programm stand «Nistkastenkontrolle» als Beispiel einer Aufgabe, die der Verein übernimmt im Rahmen der Vogelförderung. Mit Experte Max Leuenberger, Sekretärin Anna und Assistentin Käthi ging es auf die halbe Runde des Gebiets von Kuri Wirz zwischen Schwimmbad und Kipp. Die Idee war, dem Publikum zu zeigen, wie so eine Kontrolle abläuft und was sich im Winter aus so einer Vogelwohnung ablesen lässt.
Das Interesse war überraschend gross, wenn man bedenkt, dass der Anlass nur vereinsintern propagiert worden war. 25 Interessierte fanden sich bei recht frischer Temperatur beim Badiparkplatz ein. Dem Eibach entlang wurde nun Kasten für Kasten abgehängt, Nester und Fremdbewohner bestimmt, geputzt und wieder aufgehängt. Dabei zeigte sich, dass die Kohlmeise, zu Baselbieterdeutsch «Spiegelmäusi», mehr als die Hälfte der 20 Kästen belegt hatte. Dreimal wurde die etwas kleinere Blaumeise bestimmt, einmal diente ein Kasten nur als Schlafplatz, was man am Kot erkennen kann.
Dreimal traf man ein Siebenschläfernest an, wobei im einen Fall schon eine Meisenbrut ausgeflogen war. Der Siebenschläfer trägt grüne Blätter ein, deshalb kann sein Nest gut von anderen Bilchen unterschieden werden. Bei uns kommen noch die Haselmaus, der Gartenschläfer und der Baumschläfer vor, wobei Letzterer sehr selten ist. Im einen Siebenschläfernest waren haufenweise angefressene Zwetschgensteine zu finden.
Zweimal fand der Kontrolleur ein Wespennest, wobei das eine zum Teil schon weggefressen war. Von den sieben mitteleuropäischen Arten bewohnt nur die Sächsische Wespe Vogelnistkästen. Da errichtet sie dann ein richtiges Kunstwerk.
Auch die Hummelnestmotte hatte einen Kasten für sich ausgewählt. Sie baut eine Art dichten Schwamm, der sich auch mit einem guten Spachtel nur schwer wieder entfernen lässt. Einen stark verschmutzten Kasten musste man ausbrennen. Zweimal waren auch noch Eier anzutreffen. Kohl- und Blaumeise haben rötlich gesprenkelte weisse Eier, die sich nur anhand der Masse unterscheiden lassen. Auch tote Jungvögel waren an zwei Orten zurückgelassen worden.
Nach zweieinhalb Stunden machte sich eine frisch informierte und zufriedene Schar Vogelkundler wieder auf den Heimweg.
Kuri Wirz, Natur- und Vogelschutzverein Gelterkinden