Waldenburg Eagles stehen vor den Aufstiegsspielen
Nach einem Neuanfang in der 4. Liga warten auf die Waldenburg Eagles die Aufstiegsspiele. Neben einem neuen Trainer werden die Adler seit dieser Saison auch von einigen Rückkehrern unterstützt.
Luana Güntert
Zwei Jahre ist es her, seit die Erstligisten der Waldenburg Eagles den Ligaerhalt in den Abstiegsspielen in Extremis gesichert haben. Die Freude darüber währte jedoch nur kurz, denn bereits zwei Monate später musste sich das Team aus der Liga zurückziehen, um bei Null wieder zu starten. «Bei Null» bedeutet im Grossfeld-Unihockey in der 4. Liga. Vereinsverantwortliche und Spieler sprachen damals von Fehlern: Junioren seien zu wenig nachhaltig integriert worden und viele Spieler des eher überalterten Fanionteams wollten kürzer- oder zurücktreten. Der freiwillige Wechsel in die 4. Liga sorgte dafür, dass einige ambitionierte Spieler den Verein verliessen.
Die Adler traten vergangene Saison also in der untersten Grossfeld-Liga an – und schafften beinahe den Aufstieg im ersten Versuch. Nur wegen eines schlechteren Torverhältnisses in den Aufstiegsspielen scheiterte das Team (die «Volksstimme» berichtete).
Andere Lebensumstände
Nun, zwei Jahre nach dem Neuanfang, stehen die Sterne für den Aufstieg noch besser: Die Eagles führen eine Runde vor dem Ende der regulären Saison ihre Gruppe ungeschlagen an. Mit 14 Siegen und 2 Unentschieden sind sie dank des guten Torverhältnisses sozusagen für die Aufstiegsspiele qualifiziert.
Neue, alte Gesichter sind wieder auf dem Teamfoto auf der Website zu sehen. «Einige Spieler sind zu uns zurückgekehrt, was natürlich schön ist», sagt Michael Spitteler. Der Trainer erklärt, dass sich bei vor zwei Jahren noch ambitionierten 1.-Liga-Spielern die Lebensumstände geändert hätten und einige Vater geworden seien. «Bei uns haben sie einen Trainingsaufwand, der nun besser zu ihren Ansprüchen passt.» Zudem hätten es die Spieler immer gut untereinander gehabt, was auch für eine Rückkehr gesprochen habe.
Geändert hat sich seit dem letzten Aufstiegsversuch 2024 aber nicht nur die Situation auf dem Feld: Mit Michael Spitteler hat ein ehemaliger Eagles-Spieler und 1.-Liga-Assistenztrainer den Posten an der Bande auf diese Saison hin übernommen. «Das ist in der 4. Liga eher ungewöhnlich. Wir, wie auch viele andere Teams, haben ja zuvor mit Spielertrainern gearbeitet», erklärt Spitteler diesen Vorteil der Waldenburger. Als reiner Trainer könne er viele Ideen ins Spiel und Training einbringen, was als Spielertrainer nicht immer möglich sei.
Spitteler ist es als Trainer wichtig, nicht nur auf die erfahrenen Spieler zu setzen. Deshalb bindet er regelmässig Jugendliche aus der U21 ins Team ein. «Denn um in Zukunft zu bestehen, brauchen wir junge Spieler», sagt Spitteler.
Aktuell läuft es aber nicht nur im «Horst» der 4.-Liga-Grossfeld-Adler rund. Vergangenes Wochenende besiegelte das Kleinfeld-Team aus der 3. Liga bereits zwei Runden vor Schluss den Aufstieg in die 2. Liga (die «Volksstimme» berichtete). Auch die «Adlerinnen» aus der 2. Liga im Grossfeld-Unihockey spielten diese Saison erfolgreich und schlossen mit dem zweiten Tabellenplatz ab.
«Der Verein hat damit ein starkes Zeichen gesetzt», sagt Spitteler. Er betont, dass aber keines der drei Teams Priorität habe und es somit auch kein Fanionteam mehr gebe. «Alle werden gleich behandelt im Verein.»
Aufstieg «zu Hause»?
Längerfristig betrachtet sieht Spitteler sein Team in der 2. Liga. «Somit würden wir als Verein auch für junge Spieler wieder attraktiver.» Selber mag er auch den Modus, der ab der 2. Liga wieder greift: «Dann würden wir wieder Einzelspiele spielen und nicht mehr Spielrunden, was natürlich cooler ist, auch zum Zuschauen.»
Am Wochenende vom 12. und 13. April werden die Eagles um den Aufstieg spielen. In vier Turnieren an vier Orten werden alle Gruppensieger und die besten vier Gruppenzweiten antreten. Wo die Spiele ausgetragen werden, ist noch nicht bekannt. Die Vereine hatten jedoch Gelegenheit, sich für die Durchführung einer Aufstiegsrunde beim Verband zu bewerben. «Das haben wir getan. Vielleicht werden wir also in Oberdorf aufsteigen», sagt Spitteler. Auch wenn im Sport vieles tagesformabhängig sei, ist er guten Mutes, dass den Eagles der Aufstieg dieses Mal gelingt.