Amateure flimmern über den Bildschirm
06.03.2025 Fussball2. Liga wird per Online-Stream übertragen
Ab dem 15. März belebt der Amateur-Fussball wieder die regionalen Sportplätze – und das Internet: Sämtliche 2.-Liga-Spiele sollen auf der Streaming-Plattform «Red+» zu sehen sein. Es ist ein Pilotprojekt auf ...
2. Liga wird per Online-Stream übertragen
Ab dem 15. März belebt der Amateur-Fussball wieder die regionalen Sportplätze – und das Internet: Sämtliche 2.-Liga-Spiele sollen auf der Streaming-Plattform «Red+» zu sehen sein. Es ist ein Pilotprojekt auf Ebene Regionalfussball.
Sebastian Wirz
In der Rückrunde werden Live-Streams von sämtlichen Matches der regionalen 2. Liga auf der Online-Plattform «Red+» zu sehen sein. Dies teilte der Fussballverband Nordwestschweiz (FVNWS) gestern mit. Damit sind ab dem 15. März auch die Spiele der Oberbaselbieter Zweitligisten AC Rossoneri, FC Bubendorf und FC Gelterkinden Teil des Angebots des Streaming-Dienstes von Ringier Sports, der im Eishockey, im Handball und in höheren Fussball-Ligen bereits bekannt ist. Die Nordwestschweiz sei die erste Region, welche die Streamingplattform auf Ebene Regionalfussball einführe, so der Verband.
Bei «Red+» gibt es Live- und «On Demand»-Angebote, die über monatliche und jährliche Abonnements gekauft werden können. Das Streaming beruhe dabei auf fest installierten und mobilen KI-gestützten Kameras, wie der Medienmitteilung zu entnehmen ist. Für den FVNWS soll es für die Rückrunde einen separaten, halbjährlichen «Gamepass» geben, der auf der Website gestern bei Redaktionsschluss allerdings noch nicht abzurufen war.
Es sei für den FVNWS naheliegend gewesen, auf «Red+» zuzugehen, sagt Geschäftsführer Pascal Buser auf Nachfrage. Der Verband hat in der vergangenen Saison die Online-Telegramme der 2. Liga von den Vereinen mit Live-Videos aller erzielten Tore ergänzen lassen. Die Zweitligisten stellten zu diesem Zweck mobile Kameras in der Nähe der Mittellinie auf, die bedient werden mussten. Beschaffen mussten sie die Technik selber, erhielten die Kosten aber zurückerstattet, wenn die Videos tatsächlich erstellt und hochgeladen wurden. Dieses Bonus-System funktionierte aber eher schlecht als recht: «Viele Tore wurden nicht gestreamt oder die Videos waren mangelhaft», sagt Buser, «es war klar, dass wir eine Anschlusslösung suchen müssen.»
Keine Kosten für die Klubs
Die Wahl fiel dabei nicht zuletzt auf «Red+», da das Portal bereits die interregionale 2. Liga abdeckt. Wenn ein Team aufsteigt, würde somit kein Systemwechsel nötig. Schon im Sommer hätte das Streaming starten sollen, doch einige Fragen, nicht zuletzt im Bereich Datenschutz, mussten noch geregelt werden, sagt Buser. Mittlerweile hätten alle Teams überzeugt werden können. «Nun sind wir für den Start der Rückrunde bereit.»
Die Investition für die Technik bleibt nicht an den Klubs hängen: Sie müssen lediglich um Strom und Empfang für den mitgelieferten Hotspot besorgt sein. Die festinstallierte oder mobile Anlage wird ihnen zur Verfügung gestellt. «Es war von Beginn weg unser Ziel, dass für die Vereine keine zusätzlichen Kosten entstehen», sagt der FVNWS-Geschäftsführer. Die meisten hätten sich für mobile Systeme entschieden, wohl nicht zuletzt, weil es sich bei der Zusammenarbeit mit «Red+» gemäss Medienmitteilung um ein Pilotprojekt für diese Saison handelt: Was nach diesem Sommer sein wird, ist offen. «Am Ende muss sich zeigen, ob die Klubs das Streaming in Zukunft wollen», sagt Buser dazu.
Der FVNWS sieht das Streaming als Chance – auch für die Vereine. Schliesslich könnten sie im Stream eigene Werbung schalten und bekämen zudem bei entsprechender Nutzung ihres Streams einen «Kickback» auf Abonnements: 25 Prozent des Nettoerlöses fliessen gemäss Mitteilung «direkt in die Klubkasse».