Tag der offenen Tür im «Schauschopf»
Die im Gemeindewerkhof Fääli gelagerten Gegenstände aus vergangenen Zeiten und Zeugen der Vergangenheit stiessen beim Publikum auf grossen Anklang und vermittelten einen Einblick in die Lebensweise von einst.
...
Tag der offenen Tür im «Schauschopf»
Die im Gemeindewerkhof Fääli gelagerten Gegenstände aus vergangenen Zeiten und Zeugen der Vergangenheit stiessen beim Publikum auf grossen Anklang und vermittelten einen Einblick in die Lebensweise von einst.
Otto Graf
Dinge, die man zehn Jahre lang aufbewahrt, in der Meinung, man könnte sie vielleicht noch einmal brauchen, und die man dann doch nicht angerührt hat, sollte man eigentlich entsorgen. Kulturbewusste, historisch Interessierte, Freaks alter Technik und andere verantwortungsvolle Trennungsunwillige sehen das zum Glück ganz anders. Ihnen ist es zu verdanken, dass Zeugen der Vergangenheit, die das Leben früherer Generationen geprägt haben, der Nachwelt erhalten bleiben.
Der Stiftung Ortssammlung Gelterkinden sind in den vergangenen Jahrzehnten unzählige Errungenschaften und Gegenstände zugetragen worden. Es sind wahre Schätze, die das Volk der Sammler vor dem Vernichten und vor dem Vergessen bewahrt hat. Die Verantwortlichen der Stiftung sowie der im vergangenen Jahr gegründete gleichnamige Verein haben am Sonntag die Türen des «Schauschopfs», wie sich das Lager in den Obergeschossen des Gemeindewerkhofs Fääli nennt, für die Bevölkerung geöffnet.
Der «Schauschopf» ist bewusst kein Museum. Die Dinge sind bis auf wenige empfindliche Exponate zum Anfassen. Die Schiefertafel mit Holzrahmen, heute nur noch auf dem Jasstisch gebräuchlich, dominierte lange Zeit die Aktivitäten in den ersten Klassen der Primarschule. Wer es vergessen hatte, durfte das charakteristische Klappern der Tafeln beim Einstecken in die Schulbank gerne aufleben lassen. Und was früher dem Fräulein auf dem Telegrafenamt vorbehalten war, das Stöpseln der Kabel für eine bestimmte Telefonverbindung, versetzte namentlich Kinder in ungläubiges Staunen.
Eindrücklich präsentierte sich der Leiterwagen. Damit das Ladegut, etwa Heu, unbeschadet eingebracht werden konnte, brauchte es viel Fachwissen und Personal. War der Wagen geladen, wurde das Seil am Bindbaum auf dem Heu mit den «Windebrittli», einer Art Seilwinde, so gestrafft, dass nichts verloren ging. Ähnlich schweisstreibend ging es in der Waschküche zu. Die Wäsche wurde im heissen Seifenwasser mit dem Stampfer von Hand gestampft. Der grosse Aufmarsch zeigte, dass die Mühen der Verantwortlichen auf fruchtbaren Boden gefallen waren.