Alleiniger geht nicht, aber wir können es ja
16.02.2024 FasnachtAlleiniger geht nicht, aber wir können es ja
DJ Ha.-S. Utter, Partei mit dem Sünneli, Aarpetschwyyl
Liebe Leserin, lieber Leser
Soeben bin ich zurückgekehrt aus dem Wallis. Dort plane ich zurzeit ein neues Seilbähnli ...
Alleiniger geht nicht, aber wir können es ja
DJ Ha.-S. Utter, Partei mit dem Sünneli, Aarpetschwyyl
Liebe Leserin, lieber Leser
Soeben bin ich zurückgekehrt aus dem Wallis. Dort plane ich zurzeit ein neues Seilbähnli im grossen Stil. Ich zeige den Berglern, was wir im Unterland schon lange können: Moderne Seilbahnen effizient erneuern, wie dazumal, als ich bei der Wasserfallen das Gleiche tat. Und dort im Kanton der Weissweinliebhaber und des Raclettes habe ich wieder einmal gemerkt, wie wichtig Eigenständigkeit ist. Die Oberwalliser wollen partout nichts wissen von den Unterwallisern, die erst noch Französisch reden. Was will ein Bähnler auf dem Kühboden denn schon mit einem Biowissenschaftler in Sion gemeinsam haben? Eben.
Ja, Eigenständigkeit. Das ist mein Motto, mein Credo, meine Motivation. Überall und alles wollen sie (also die in Liestal) fusionieren: die Feuerwehren, den Zivilschutz, die Bezirke zu Regionen – am Schluss wollen sie uns in Aarpetschwyyl auch noch die Sonne wegnehmen.
Ich habe die Nase voll von den Fusionsturbos. Denn ich weiss: Wir können es anders – um nicht zu sagen besser. Und wir können es vor allem alleine – ohne Hilfe von Kommunen im Tale unten. So wie die Bergler im Wallis halt.
Und sowieso: In Sachen Fusionen und Zweckverbände haben wir schon weit mehr Erfahrung als manch ein anderes Oberbaselbieter Dörfli. Wir arbeiten seit Jahren mit unserem Hügelnachbarn Titterten zusammen – zwar höher gelegen als wir, aber gleichwohl nicht so sonnig. Die Feuerwehr haben wir seit – ja seit Urzeiten – gemeinsam. Die Schule ist längst eine Kreisschule. Und auch den Wegmacher teilen wir uns.
Es gilt dabei aber zu sagen: Bei diesen Verbänden sagen natürlich wir – also ich –, wo es lang geht. Das Feuerwehrmagazin ist bei uns stationiert, das Schulhaus haben wir saniert und es ist nun definitiv moderner als das antike Titterter «Schuelhüüsli», das sie im Sinne der Zusammenarbeit natürlich auch saniert haben. Und der Wegmacher pflanzt zuerst bei uns die blühenden Blumen, ehe er in Titterten den verwelkten ein Zuhause gibt. Aber sowieso kommen die Titterter gerne zu uns, beispielsweise in den Turnverein. Wir halten irgendwie zusammen – ob wir wollen, sei dahingestellt.
Falls Sie sich, liebe Leserin, lieber Leser, selbst überzeugen wollen, wie gut es wir Aarpetschwyyler können, dann haben Sie im Sommer 2026 die Chance dazu. Dann feiern wir unser Dorf: 800 Jahre können wir es dann schon alleine. Und 800 Meter lang soll unsere Festmeile werden – das haben nicht einmal die Zunzger geschafft. Ich werde da sein. Sie finden mich hinter dem DJ-Pult. Denn ich – und meine geschätzten Gemeinderatskollegen – geben den Takt an. Und das bleibt so.
Mit sonnigen Grüssen (habe ich schon erwähnt, dass wir das sonnigste Dorf sind?)
Ihr Sonnenkönig, Breesi der Alleinkönner im sonnigsten Dorf des Baselbiets