Aargauer will Kirchenratspräsident werden
24.01.2025 BaselbietAn der Sitzung der Synode der Reformierten Kirche Baselland am kommenden Dienstag wird das Amt des Kirchenratspräsidenten neu besetzt. Überraschend ist die Kandidatur von Pfarrer Michael Freiburghaus aus dem Kanton Aargau – sie erfolgt ohne Empfehlung der Findungskommission.
...An der Sitzung der Synode der Reformierten Kirche Baselland am kommenden Dienstag wird das Amt des Kirchenratspräsidenten neu besetzt. Überraschend ist die Kandidatur von Pfarrer Michael Freiburghaus aus dem Kanton Aargau – sie erfolgt ohne Empfehlung der Findungskommission.
Melanie Frei
In der Evangelisch-reformierten Landeskirche Baselland kommt es auf die neue Legislaturperiode (2025 bis 2028) zu einigen Veränderungen in der Führung. Betroffen sind sowohl der Synodenvorstand (Parlamentsvorstand) als auch der Kirchenrat (Regierung). Am kommenden Dienstag trifft sich das 67-köpfige Kirchenparlament im Landratssaal in Liestal zur Wahlsitzung.
Ungewöhnlich ist das Duell um das Kirchenratspräsidium. Pfarrerin Regine Kokontis-Säuberli (Kirchgemeinde Laufental) tritt gegen Pfarrer Michael Freiburghaus (Leutwil-Dürrenäsch) an. Leutwil liegt in der Nähe des Hallwilersees, rund 45 Autominuten vom Baselbieter Kantonshauptort entfernt. Es stellt sich zwangsläufig die Frage: Weshalb will ein Aargauer Präsident einer Baselbieter Landeskirche werden?
Gegenüber dem Nachrichtenportal ref.ch sagte Freiburghaus, er trete «auch auf starken Wunsch der Synode nach einer Auswahlmöglichkeit» an. Zudem wolle er «die Kirche innovativ weiterentwickeln». Er verstehe sich als «Brückenbauer zwischen Kirchgemeinde-Aufbau-Modellen und der Praxis». «Ref.ch» bezeichnet ihn als «konservativen Pfarrer mit freikirchlichen Berührungspunkten», Kokontis-Säuberli als «sozial engagierte Pfarrerin».
Viel Veränderung
Doch nicht nur in Herkunft und Ausrichtung, auch in der Wahlempfehlung unterscheiden sich die beiden Kandidaten: Die Findungskommission der reformierten Kirche Baselland empfiehlt Kokontis-Säuberli zur Wahl, Freiburghaus nicht. Sollte er dennoch gewählt werden, müsste er seinen Wohnsitz ins Baselbiet verlegen, was er selbstverständlich tun würde, wie er auf Anfrage der «Volksstimme» sagt.
Im Kirchenrat der Reformierten Kirche Baselland kommt es ebenfalls zu Veränderungen: Vier der sieben Kirchenräte stellen sich wie bereits vor einem Jahr angekündigt nicht mehr zur Wahl. Es sind dies Kirchenratspräsident Pfarrer Christoph Herrmann von der Kirchgemeinde Oberwil-Therwil-Ettingen, Vizepräsidentin Cornelia Hof-Sippl (Seltisberg), Pfarrer Matthias Plattner (Sissach) sowie Sandra Bätscher-Gisin (Tenniken).
Zur Wiederwahl stellen sich Peter Brodbeck (Buus), Katharina Gisin (Oberdorf) und Niggi Ullrich (Arlesheim). Die Findungskommission schlägt aus diesem Grund Oliver Ehinger (Arlesheim), Pfarrer Eric Hub (Gelterkinden) und Roland Plattner (Reigoldswil) zur Wahl in den Kirchenrat vor. Zudem kandidiert Burkhard Wittig (Birsfelden) ohne Empfehlung.
Neben der Exekutive wird auch der vierköpfige Vorstand des Kirchenparlaments neu gewählt. Sekretär Karl Bolli stellt sich nicht mehr zur Wahl. Für ihn kandidiert Anni Loosli-Wagner (Kirchgemeinde Oberwil-Therwil-Ettingen). Die übrigen Mitglieder des Synodalvorstands, Isabell Vögtli (Kirchgemeinde Diegten-Eptingen, Co-Präsidium), Dieter Hofer (Kirchgemeinde Muttenz, Co-Präsidium) und Marc Siegrist stellen sich für weitere vier Jahre zur Verfügung.
Ebenfalls am Dienstag werden die Mitglieder verschiedener Kommissionen sowie verschiedene Delegierte gewählt.