500 000 Franken für Ständerhaus-Sanierung
11.01.2024 BuusKanton greift tief in den Swisslos-Topf
Das Ständerhaus in Buus muss dringend ertüchtigt werden. Nun ist klar: Der Kanton unterstützt die geplante Sanierung mit einer halben Million Franken. Es wird aber noch mehr Geld benötigt.
Janis Erne
...Kanton greift tief in den Swisslos-Topf
Das Ständerhaus in Buus muss dringend ertüchtigt werden. Nun ist klar: Der Kanton unterstützt die geplante Sanierung mit einer halben Million Franken. Es wird aber noch mehr Geld benötigt.
Janis Erne
Für Liebhaber kulturhistorischer Bauten startet das Jahr mit einer erfreulichen Nachricht. Vorgestern gab die Baselbieter Regierung bekannt, die Sanierung des Ständerhauses in Buus mit maximal einer halben Million Franken zu unterstützen. Die Gelder aus dem Swisslos-Fonds werden dringend benötigt: Denn das Ständerhaus – ein Ökonomiegebäude aus dem 16. Jahrhundert – wird seit 2021 notgesichert und muss zeitnah ertüchtigt werden.
Ruedi Ritter – seit bald 20 Jahren Präsident der Stiftung, in deren Eigentum sich das Haus befindet – freut sich über den Kantonsbeitrag. Zugleich weist er darauf hin, dass die Gelder alleine nicht reichen, um die beabsichtigte Sanierung des Gebäudes stemmen zu können. Neben dem Kanton sollen deshalb auch der Bund, die Gemeinde und private Stiftungen aushelfen. Beim Bund sei ein Gesuch hängig, und auch von der Gemeinde Buus gebe es positive Signale, sagt Ritter. Diese habe bereits in den vergangenen Jahren immer wieder finanzielle Zuschüsse für Arbeiten am Ständerhaus geleistet.
Insgesamt werden rund 1,3 Millionen Franken benötigt. Dies, weil die geplante Sanierung ziemlich aufwendig ist. Nicht nur muss die sich in einer Schieflage befindende Giebelmauer mit einer Metallkonstruktion stabilisiert werden. Auch das Fundament muss ertüchtigt werden, da der Boden in Buus von sogenanntem Schwemmland geprägt ist. Dieses begünstigt das allmähliche Wegrutschen des alten Gebäudes.
Ferner soll die Ständerhauskonstruktion im Innern statisch gesichert und optisch in Schuss gebracht werden, sodass das Gebäude in Zukunft noch mehr als bis anhin als Lernort und Museum genutzt werden kann. Konkret soll es Baufachleuten, angehenden Landwirten, Schülern und sonstigen Interessierten die Sozial-, Architektur- und Landwirtschaftsgeschichte der Region näherbringen, wie die Stiftung in ihrem Sanierungskonzept schreibt. Ausserdem sind Besucherplattformen, eine angenehme Beleuchtung für das fensterarme Gebäude und ein Bereich für Ausstellungen angedacht.
Baustart 2025 geplant
Erbaut wurde das zweiteilige Ständerhaus mit seinem markanten Walmdach im späten 16. Jahrhundert. Anschliessend diente es lange Zeit als Wohnhaus, Stall und Ökonomiegebäude. Noch bis vor rund 100 Jahren bestand das Dach aus Stroh, inzwischen ist es mit Ziegeln bedeckt. Heute ist das Buusner Ständerhaus das einzige öffentlich zugängliche Hochfirstständerhaus in der Nordwestschweiz und ein Stück Baselbieter Geschichte.
Aus diesem Grund überrascht es nicht, dass sich der Kanton für dessen Erhalt einsetzt. 1973 wurde das Ständerhaus ins Inventar der geschützten Kulturdenkmäler aufgenommen. Und vor zwei Jahren half die Denkmalpflege mit Fachwissen und Geld, das Gebäude notzusichern, sowie bei der Planung des Sanierungsprojekts, nachdem das Haus als akut einsturzgefährdet eingestuft worden war.
Die für die Sanierung benötigten Gelder will die Stiftung in diesem Jahr zusammentragen. 2025 sollen die Bauarbeiten beginnen. Ruedi Ritter ist zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten werden kann: «Die Kantonsgelder haben hoffentlich Signalwirkung für andere potenzielle Unterstützer.»