Sepp Nussbaumer startet auch bei der Jubiläumsausgabe
Sepp Nussbaumer aus Lampenberg hat sämtliche Ausgaben des Liestaler Stadtlaufs bestritten. Morgen steht er auch bei der 40. Durchführung am Start. Der ehemalige Postbeamte blickt mit Dankbarkeit und Demut auf seine ...
Sepp Nussbaumer startet auch bei der Jubiläumsausgabe
Sepp Nussbaumer aus Lampenberg hat sämtliche Ausgaben des Liestaler Stadtlaufs bestritten. Morgen steht er auch bei der 40. Durchführung am Start. Der ehemalige Postbeamte blickt mit Dankbarkeit und Demut auf seine Teilnahmen zurück.
Willi Wenger
Die 40. Auflage des morgigen Liestaler Stadtlaufs bildet für den Lampenberger Sepp Nussbaumer den Abschluss einer langen Läuferkarriere, die 1973 mit der Teilnahme am legendären 100-km-Lauf in Biel begonnen hat. Seit dann hat der 70-jährige Oberbaselbieter gegen 1000 Volksläufe «aller Schattierungen», 150 Waffenläufe sowie ein gutes Dutzend internationale Marathons, etwa in Boston, New York, Moskau, Wien, London, Hamburg oder München, bestritten. Bei den hiesigen Läufen dominiert im Palmarès von Nussbaumer der Liestaler Stadtlauf. Dieser findet morgen zum 40. Mal statt – und gehört für den einstigen «Pöstler» seit vier Jahrzehnten zum Jahresprogramm.
Er sei dankbar, dass er in Liestal seit der Premiere 1982 immer dabei sein konnte. «Das ist nicht selbstverständlich. Ich war am Tag glücklicherweise nie krank und auch dank der richtigen Ferienplanung immer dabei. Nur einmal stand meine Teilnahme auf Messers Schneide; eine Zerrung behinderte mich dann während des Wettkampfs sehr», erinnert sich der heute stark im Naturschutz engagierte Lampenberger.
Nussbaumer bedauert, dass der Stadtlauf heute kein richtiger Stadtlauf mehr sei. «Früher rannten wir im ‹Stedtli› während fünf Runden. Das war noch ein echter Stadtlauf mit sehr vielen Zuschauerinnen und Zuschauern, die uns anfeuerten und motivierten.» Der Rekordläufer findet, dass der Hauptwettkampf heute vielmehr einem Waldlauf gleichkomme, da dieser seit Jahren durchs Oristal führe und kaum mehr etwas mit dem «Stedtli» zu tun habe.
Ein letzter Start
Trotzdem: Der Lampenberger startet morgen motiviert. Er gebe der Situation geschuldet alles, was noch drin liege. «Ich rechne mit einem 6½- bis 7½-Minuten-Schnitt pro Kilometer.» Nussbaumer schätzt sein Leistungsvermögen damit realistisch ein, denn mit noch zweimal pro Woche Joggen sei nicht viel mehr zu erwarten. «In meinen besten Liestaler-Zeiten konnte ich einen 3:30-Minuten-Schnitt laufen», blickt der Jubilar ohne Groll zurück.
Für Nussbaumer, der in Mümliswil aufgewachsen ist und dort die Schulen besuchte, wird der morgige Start der letzte im Laufsport sein. «Ich will und mag nicht mehr Wettkämpfe bestreiten. Ich verfolge das Laufgeschehen seit vielen Jahren nicht mehr. Den letzten Wettkampf ausserhalb des ‹Liestalers›, bestritt ich 2009.»
Auf Spezielles am Liestaler Stadtlauf angesprochen, erinnert sich Nussbaumer an die Premiere, bei der die Zeitmessung ausgefallen sei und das Erstellen einer Rangliste mit Zeitangaben deshalb nicht möglich war. «Schön war auf der anderen Seite jeweils das Zuschauerinteresse, das früher während der gesamten Veranstaltung erheblich grösser war.» Als Jubiläumsläufer ist der 1,65 Meter grosse und 65 Kilogramm schwere Läufer zudem in hohem Masse befähigt feststellen zu dürfen, dass einst das Leistungsvermögen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutlich höher gewesen sei. Das sei generell so, nicht nur in Liestal, weiss der Lampenberger.