Welche Zukunft wollen wir?
02.12.2025 GelterkindenAnlass zum Thema Klimaerwärmung an der Sekundarschule
Noch sind die Gäste nicht eingetroffen, aber mit den inhaltsreichen und wunderschön gestalteten Plakaten sind viele Klassen in der Aula der Sekundarschule Gelterkinden schon präsent. Die Zukunftsvorstellungen und ...
Anlass zum Thema Klimaerwärmung an der Sekundarschule
Noch sind die Gäste nicht eingetroffen, aber mit den inhaltsreichen und wunderschön gestalteten Plakaten sind viele Klassen in der Aula der Sekundarschule Gelterkinden schon präsent. Die Zukunftsvorstellungen und Wünsche der Schülerinnen und Schüler standen am 17. November im Fokus der öffentlichen Veranstaltungsreihe «Klimaerwärmung: Welche Zukunft wollen wir?».
Dr. Gian-Kasper Plattner von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hat mit den aktuellen Klimadaten anschaulich und verständlich aufgezeigt, dass die Kurve der Temperaturerhöhung noch nicht gebrochen ist. Gemäss den aktuellsten Szenarien der Klimawissenschaften kommen grosse gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen auf uns zu.
Trotz der ernüchternden Daten hat der Referent noch eine gute Botschaft: Ohne das Pariser Klimaabkommen vom Jahr 2015 wäre der Temperaturanstieg mit seinen Auswirkungen weltweit viel verheerender. Der Wunsch von Gian-Kasper Plattner an die Jugendlichen: «Wir müssen im Hier und Jetzt handeln, denn wir können unsere Zukunft, eure Zukunft, mitgestalten!» An diesem Punkt hat Dr. Andreas Walker, Zukunftsforscher mit eigenem Beratungsunternehmen, angeknüpft. Er hat bei seinem Vortrag aufgezeigt, wie wichtig Hoffnung ist. Denn sie gibt uns Zuversicht und stärkt uns beim Handeln. Er hat erklärt, wie man das Gleichgewicht finden kann zwischen den bedrohlichen Veränderungen durch den Klimawandel und der eigenen Kraft und dem Willen, sich durch Handeln dem entgegenzusetzen. Andreas Walker hat die Jugendlichen motiviert, sich in Familie und Gesellschaft einzubringen, sich durch gute Freundschaften zu stärken und immer wieder in sich hineinzuhören: Welche Zukunftsbilder leiten mich?
Wie fühle ich mich bezüglich Zukunft? Was kann ich daraus machen? Durch sein Plädoyer für Hoffnung hat der Referent verdeutlicht, dass optimistische Menschen nicht nur beliebter und gesünder sind: Ja, sie sind dank ihrem persönlichen Einsatz und ihren wirkungsvollen Bewältigungsstrategien erfolgreicher!
Nach dem Fazit von Andreas Walker – «Zukunft ist die Konsequenz von Entscheidungen und Handlungen in der Gegenwart» – werden die Stimmen von jungen Klimadiplomatinnen aus Belém in die Aula geholt. Wir erfahren, wie die Lebensbedingungen in ihren Ländern wie Panama und Indien sich drastisch verändern und weshalb sie sich beharrlich in die grossen Verhandlungen einbringen. Noch gibt es viele inhaltliche Herausforderungen: Wie werden Verluste wie Heimat beziffert und finanziert respektive ersetzt?
Die drei Klimadiplomatinnen rund um Marie-Claire Graf bleiben beharrlich und faktenbezogen an ihrer Arbeit. Auch wenn die Bedingungen der internationalen Klimakonferenz mit der geforderten Einstimmigkeit bei Abstimmungen oder der Präsenz von Lobbyisten der Erdölindustrie, die versuchen würden, die Vereinbarungen zu verhindern, sehr anspruchsvoll seien. Auch die drei jungen Diplomatinnen haben Hoffnungen für ihre Zukunft, wie die Schülerinnen und Schüler an der Sek Gelterkinden. Der Applaus in der vollen Aula gilt allen, die sich mit Herzblut für eine lebenswerte Zukunft einsetzen.
Gabriela Graf-Kocsis, Projektleitung Klimaschule, Sekundarschule Gelterkinden

