EINWURF
28.12.2024 SportMeine Persönlichkeiten des Jahres
In meiner letzten Kolumne dieses Jahr möchte ich über zwei Kenner ihrer Materie schreiben, die ich sehr schätze: zum einen über Alex Frei und zum anderen über Kurt Pelda. Alex Frei kennen sicherlich alle ...
Meine Persönlichkeiten des Jahres
In meiner letzten Kolumne dieses Jahr möchte ich über zwei Kenner ihrer Materie schreiben, die ich sehr schätze: zum einen über Alex Frei und zum anderen über Kurt Pelda. Alex Frei kennen sicherlich alle Sportbegeisterten, nicht nur aus der Fussballszene. Kurt Pelda schreibt aus Kriegsschauplätzen in der ganzen Welt mit grosser Kompetenz.
In der «Basler Zeitung» habe ich ein Interview mit Alex Frei gelesen, das mich sehr beeindruckt hat. Ich kenne ihn seit frühester Jugend. Er war damals schon bekannt für seine eigene Meinung. So auch als 15-Jähriger: Ich war Trainer beim SV Muttenz in der 1. Liga. Wir trainierten auf dem «Holderstüdeli», weil die Plätze auf dem Margelacker gesperrt waren. Alex erschien in einem Trainingsset des FC Aesch. Ich habe ihn gefragt, ob er sich verirrt habe. Seine Antwort: Nein. Er möchte zu Muttenz kommen, da er sich mit seinem Trainer beim FC Aesch «gezankt» habe und nicht mehr dort trainieren werde. Ich liess ihn mittrainieren.
Alle unsere Spieler waren älter und kamen nach dem Training zu mir: Wir sollten Alex sofort ins Team aufnehmen, so eindrücklich war die Leistung. Sein Ehrgeiz im Abschlussspiel hatte alle beeindruckt. Er wollte unbedingt gewinnen, ohne einen Spieler zu kennen. Ich habe ihm damals vorgeschlagen, als «Jungspund» nicht in einer Aktivmannschaft zu spielen, sondern im Nachwuchs seine sportliche Ausbildung weiter zu formen. Da er nicht mehr zu Aesch zurück wollte, habe ich ihn dem FC Basel empfohlen. Diesen Weg ist er dann tatsächlich auch gegangen.
Das Interview hat mich an den jungen Alex Frei erinnert. Er erzählt darin von seiner Grossmutter, die ihn geprägt und gefördert hat, immer das Beste zu geben. Gefallen hat mir auch die Offenheit und Ehrlichkeit über seinen Werdegang als Trainer. Zum Schluss beim FC Aarau. Nun ist er ausgebildeter «Käsesommelier». Ich wünsche ihm viel Freude dabei.
Auf einem anderen «Feld» ist Kurt Pelda unterwegs. Ich kenne ihn nicht persönlich. Seine fundierten Berichte aus der Ukraine und jetzt aus Syrien haben mich fasziniert. Es gibt in der Schweiz genügend «Fachleute», die meinen, mehr über die Ukraine zu wissen und Herrn Pelda infrage stellen. Diese Journalisten schreiben höflich über Putin und auch über Orban, sie seien tolle «Macher», obwohl beides Diktatoren sind. Kurt Pelda lässt sich nicht beirren und erhält deshalb wie Alex Frei von mir die Auszeichnung «Persönlichkeit 2024».
Ich hoffe, dass auch Sie einige Menschen, vielleicht sogar im engeren Umfeld, beeindruckt haben. Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen viel Gesundheit und eine glückliche Zeit.
Marcel Hottiger
Marcel Hottiger hat als Fussball-Instruktor und Trainer vom Nachwuchs bis zu den Profis gearbeitet. Beim FC Basel war er lange Nachwuchschef, bei YB Sportdirektor. Bis vor Kurzem trainierte er die AC Rossoneri.