CARTE BLANCHE
29.10.2024 PolitikSchweizer meisterschaft der Belgischen Schäferhunde
Caroline Zürcher, Gemeindepräsidentin Wittinsburg, SP
Am Wochenende fand bei uns auf der Wittinsburger Höhe die Schweizermeisterschaft der Belgischen Schäferhunde ...
Schweizer meisterschaft der Belgischen Schäferhunde
Caroline Zürcher, Gemeindepräsidentin Wittinsburg, SP
Am Wochenende fand bei uns auf der Wittinsburger Höhe die Schweizermeisterschaft der Belgischen Schäferhunde statt. Dies dank unserer Bäuerinnen und Bauern, die ihre Felder für die Fährtenarbeit der Hunde (Spurensuche) zur Verfügung gestellt haben. Im Gemeinderat waren wir uns sofort einig, dass wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die benötigte Fahrbewilligung ausstellen. Schliesslich sind wir auf dem «Wittschbrg» sehr offen und stolz darauf, wenn bei uns grössere Anlässe wie die Flugtage, die Europameisterschaft der Seifenkistenrennen oder nun eine Schweizermeisterschaft der Belgischen Schäferhunde stattfinden.
Am Sonntag durfte ich als Ehrengast beim Apéro auf dem Hundesportplatz in Eptingen teilnehmen. Ich war sehr beeindruckt, wie schnell ich von den Teilnehmenden – auch ohne Hundebesitzerin zu sein – integriert und über den Hundesport informiert wurde. Die Leistung der Hunde war beeindruckend. Ich habe sehr viel gelernt. Die Hunde mussten drei Disziplinen absolvieren: Gehorsam, Schutzdienst (Hund geht Täter an) und Nasenarbeit. Aggressive und unsichere Hunde haben im Schutzdienst nichts zu suchen, können aber anderweitig beschäftigt werden, weil Hunde eine Beschäftigung brauchen.
Das Organisationskomitee der Schweizermeisterschaft hat an alles gedacht. Es hat die entsprechenden Bewilligungen eingeholt und auch die Jagdgesellschaft informiert.
Während der sehr interessanten Gespräche habe ich festgestellt, dass die Hundesportlerinnen und -sportler unter anderem sehr unter dem Vorfall vom 21. Oktober leiden. Ein einjähriger Rottweiler hatte fünf Personen in Adlikon (ZH) angegriffen und gebissen. Nun werden Personen, die Hunde besitzen, sie beschäftigen, erziehen, an Meisterschaften teilnehmen und sich für eine artgerechte Haltung ihres Tieres einsetzen, erneut das Problem haben, dass sie keine Orte für die Austragung ihrer Meisterschaften mehr finden und grundlos kritisiert werden. Eine grosse Mehrheit von verantwortungsbewussten Personen, die Regeln einhalten, muss nun aufgrund einer Minderheit, die sich nicht an Regeln hält, Konsequenzen in Kauf nehmen.
Die Hundesportlerinnen und Hundesportler selbst würden sich auch wünschen, dass das Hundekurs-Obligatorium, das im Dezember 2016 aufgehoben wurde, wieder eingeführt wird und Hundebesitzerinnen und -besitzer wieder einen theoretischen und einen praktischen Sachkundenachweis erbringen müssen. Ausserdem wären sie für schärfere Kontrollen von Hunden, die aus dem Ausland importiert werden.
Ich selbst konnte an diesem Anlass dank der zahlreichen interessanten Gespräche und der netten Begegnungen mit Menschen und Hunden wieder viel für mich mitnehmen: Es ist wichtig, dass wir nicht aufgrund eines Fehlverhaltens einer Minderheit plötzlich Mehrheiten dafür verantwortlich machen und «alle in einen Topf werfen». Personen, die sich für eine Sache engagieren, haben es verdient, dass sie die notwendige Unterstützung von Gemeinden und auch Landbesitzerinnen und Landbesitzern erhalten.
In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.