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05.09.2024 SportNeue Regel – grosse Herausforderung
Die Fussball-Meisterschaft läuft. Mein Team, die AC Rossoneri, mischt nach dem knappen Ligaerhalt in der vergangenen Saison wieder in der 2. Liga mit. Im Fussball kann es fast als ungeschriebenes Gesetz betrachtet werden, ...
Neue Regel – grosse Herausforderung
Die Fussball-Meisterschaft läuft. Mein Team, die AC Rossoneri, mischt nach dem knappen Ligaerhalt in der vergangenen Saison wieder in der 2. Liga mit. Im Fussball kann es fast als ungeschriebenes Gesetz betrachtet werden, dass der Trainer und sein Team oder die Spieler nach spätestens drei Jahren ausgetauscht werden, um für «frisches Blut» zu sorgen. Unser Vorstand hat sich für das Zweite entschieden. Deshalb ist das Team gegenüber der letzten Saison nicht mehr wiederzuerkennen. Es sind nur acht Spieler geblieben und zehn junge, talentierte sowie vier erfahrene, aber sehr motivierte Mannschaftsstützen dazu gekommen.
Die Vorbereitung war wie so oft schwierig. Viele Spieler waren lange in den Ferien und konnten erst kurz vor Meisterschaftsbeginn ins Team integriert werden. Das erkannte man beim ersten Spiel gegen Gelterkinden, das wir 0:1 verloren. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als während der Meisterschaft an Fitness und Taktik zu arbeiten, ohne die wichtigen Spiele aus den Augen zu verlieren. Ein Balanceakt und eine grosse Herausforderung!
Wie jede Saison gibt es neue Regeln vom Verband. So kann nicht nur fünfmal, sondern jederzeit ein- und ausgewechselt werden. Spieler, die ausgewechselt wurden, können wieder aufs Feld geschickt werden. Ich weiss nicht, was das bringen soll in der höchsten regionalen Liga. Für mich ist dies eine Abwertung dieser Spielklasse. Durch diese Regel wird es ewig lange Nachspielzeiten geben. Als ich mit meiner Trainertätigkeit begonnen habe, konnten zwei Spieler ersetzt werden. Ich fand es eine vernünftige Sache, dass später drei Wechsel möglich waren. Durch die Corona-Pandemie wurde von der Fifa beschlossen, auf fünf Wechsel aufzustocken. Und jetzt versucht es unser Verband mit dieser Neuerung. Ich kann es bei den Junioren und den Senioren durchaus nachvollziehen, aber in der 2. Liga …
Die Europameisterschaft hat ebenfalls einige Änderungen in allen Ligen gebracht, dafür erfreuliche. So kann der Schiedsrichter mit einem entsprechenden Handzeichen reklamierende Spieler vier Meter von sich fernhalten oder bei einer Rudelbildung mit gekreuzten Armen die Spieler auffordern, sich zu trennen. Der Captain beider Teams ist neu der Ansprechpartner für den Schiri. Ist der Goalie auch der Captain, muss ein Feldspieler bestimmt werden. Das finde ich eine sehr gute Sache.
Hoffentlich kommen Sie, liebe Leserinnen und Leser, an die Spiele der regionalen 2. Liga. Mit Liestal, Bubendorf, Gelterkinden und der AC Rossoneri wird es spannende Oberbaselbieter Begegnungen geben.
Marcel Hottiger hat als Fussball-Instruktor und Trainer vom Nachwuchs bis zu den Profis gearbeitet. Beim FC Basel war er lange Nachwuchschef, bei YB Sportdirektor. Seit 2021 trainiert er die AC Rossoneri.