Theatergruppe spielte in der Oberen Mühle

Es war einmal ein Mensch mit der Idee, eine Theatergruppe im Dorf zum Leben zu erwecken, nachdem die bisherige in einen tiefen Schlaf gefallen war. Er machte sich ans Schreiben eines Aufrufes im Dorf. Alsbald versammelte sich eine illustre Gesellschaft aus kleinen und grossen Schauspielern und Schauspielerinnen, die gemeinsam Theater spielen wollten. Sie trafen sich regelmässig und bald entstand der Wunsch ein eigenes Stück zu schreiben. So machten sie sich auf die Suche nach einer Idee und mussten nicht lange warten, denn da kam der Gedanke daher, es soll sich in den Gemäuern der Oberen Mühle abspielen. Dort soll sich Märchenhaftes ereignen und man hört, zum Nächtigen sei es auch formidabel, und so war der Stückinhalt zu Faden geschlagen. Beim Schreiben flogen ihnen die Ideen nur so zu und bald war es geschehen: Ein Stück ward geboren. Mehrschichtig, witzig und tiefsinnig kam es daher. Die Rollen wurden verteilt und bald ging es ans Proben. Viele Worte und Stunden gingen ins Land, wo alsbald ein bunter Reigen aus aktuellem Geschehen und der Vergangenheit im Innenhofe auf kiesiger Bühne entstand. Mit Wetterglück beseelt, spielten sie im Innenhof der Oberen Mühle vom 15. bis 17. September ein grosses Theater über die heutige Zeit und über die fantastische Wirkung der Märchen.

Es kamen viele Neugierige aus nah und fern, um dem Geschehnis zu lauschen und zu äugeln. Sie lachten und weinten über das Dargebotene und zogen frohen Mutes wieder hinaus ins Land und in die Stadt. Sie verkündeten viel Gutes über das Gespielte dort in den Gemäuern, so, dass bald einmal, vielleicht in naher Zukunft schon, Spezielles wird geschehen, in dem Dorfe, weit oben im Baselbiet. Und wenn sie nicht gestorben sind, so proben sie vielleicht schon für das nächste Werk. Dank und Hochachtung gebührt allen auf und hinter dem «Kiesboden» für ihr grossartig Dargebotenes und die wunderbare Zeit, all den in die Obere Mühle gepilgerten Menschen, für ihr Dasein und die zurückgelassenen Münzen und Papierstücke.

«Chumm doch in d’Märliwält, wirsch gseh, s’git Wichtigers als Gält. Fröhlich läbe, luschtig si, mir hälfe dir derbi» (Auszug aus dem Liedtext von Hannes Gass). War wirklich alles nur ein Märchen?
Fidelio Lippuner, Oltingen

War wirklich alles nur ein Märchen?

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