Nur noch 80 anstatt 170 Quadratmeter Wohnfläche
27.10.2023 LangenbruckPeter Tröhler baute mit 70 Jahren sein «Einpersonenhaus»
ch. Ein Häuschen nur für sich hat Peter Tröhler in Langenbruck bauen lassen. Es befindet sich in einem ruhigen Einfamilienhausquartier in Langenbruck. Mit 475 Quadratmetern ist das ...
Peter Tröhler baute mit 70 Jahren sein «Einpersonenhaus»
ch. Ein Häuschen nur für sich hat Peter Tröhler in Langenbruck bauen lassen. Es befindet sich in einem ruhigen Einfamilienhausquartier in Langenbruck. Mit 475 Quadratmetern ist das Grundstück in Hanglage mehr als grosszügig und auf den ersten Blick wirkt das Haus mit Satteldach alles andere als winzig. Da sich aber sämtliche Räume und Installationen – von Küche und Essbereich bis Heizung und Elektroverteilkasten auf einem Geschoss befinden und die Nutzfläche mit knapp 80 Quadratmetern verhältnismässig klein ist, läuft es bei PM unter «Tiny House». Der 75-jährige Hausherr spricht von seinem «EPH» – seinem Einpersonenhaus.
Links und rechts vom Eingangsbereich befinden sich das Schlaf- und das Arbeitszimmer. Im Anschluss daran das offene Wohnzimmer mit Polstergruppe, Wohnwand und Fernseher auf der einen Seite und gegenüber das Bad mit Badewanne, Dusche und Waschmaschine und der Technikraum. In diesem befinden sich neben Wärmepumpe und Stromverteilung ein Regal mit Vorräten. «Das reicht», sagt der Hausherr dazu, «damit erspare ich mir das Treppensteigen in den Keller.» Ganz ohne weiteren Stauraum kommt er dann aber doch nicht aus. Neben dem Haus liess Tröhler ein «Schöpfli» für Gartengeräte und «einen Haufen andere Sachen» bauen. Dennoch habe er beim Umzug manches Möbelstück in die Brockenstube getragen. «Das fiel mir nicht schwer, ich bin kein Sammler», sagt er.
Im Wohn- und Essbereich herrschen selbst für EFH-Verhältnisse grosszügige Raumverhältnisse. Die Küche, der Essbereich und die gedeckte Terrasse hinter der verglasten Schiebetüre bilden zusammen eine optische Einheit. Hier hält sich der Hausherr und Hobbykoch, alleine oder mit Gästen, besonders gerne auf.
Ehe der pensionierte Chef einer eigenen Elektroinstallationsfirma von der PM Mangold Holzbau AG dieses Haus im Jahr 2018 planen und bauen liess, lebte er in einem 170-Quadratmeter-Terrassenhaus einer grossen Überbauung in Badisch-Rheinfelden. Mit der deutlich geringeren Wohnfläche und dem eingeschossigen Bau passte der damals 70-Jährige das Haus seiner Lebenssituation an: «Die Fläche genügt mir und im Alter mag man nicht mehr so gut Treppen steigen.» Wichtig sei ihm auch gewesen, «etwas Eigenes» zu haben, «um das ich herumgehen kann und wo ich keinen fragen muss, wenn ich etwas am und ums Haus machen möchte». Da er sich gerne draussen aufhalte, gehörten auch Garten und gedeckter Sitzplatz zum Anforderungsprofil für sein EPH.
Naturmensch – ja, Öko-Fundi – nein: Für ein Holzhaus entschied sich der heute 75-Jährige, weil Holz ein nachwachsender, einheimischer Rohstoff ist, und er seinerzeit auf seinen Baustellen mit Holzhäusern positive Erfahrungen gemacht habe. Auf eine Photovoltaikanlage habe er verzichtet, weil er aus wirtschaftlichen und ästethischen Gründen davon absolut nicht überzeugt sei. Mit AKW könne er mehr anfangen als mit Solarpanels und Windrädern, sagt der Hauseigentümer.
Rund 600 000 Franken steckte Peter Tröhler 2018 in sein neues Eigenheim – alles aus der eigenen Tasche. Ist er zufrieden, mit dem, was er für sein Erspartes bekommen hat? «Absolut», sagt er, «und dazu auch noch gute Nachbarn.»