Aderlass im Gemeinderat
03.10.2023 Thürnen3 von 5 Mitgliedern treten bei den Wahlen 2024 nicht mehr an
In Thürnen müssen drei von fünf Sitzen im Gemeinderat neu besetzt werden. Pino Dellolio, Susanne Marti und Fadil Salkic treten bei den Wahlen im März nicht mehr an. Bei allen sind persönliche Gründe ...
3 von 5 Mitgliedern treten bei den Wahlen 2024 nicht mehr an
In Thürnen müssen drei von fünf Sitzen im Gemeinderat neu besetzt werden. Pino Dellolio, Susanne Marti und Fadil Salkic treten bei den Wahlen im März nicht mehr an. Bei allen sind persönliche Gründe ausschlaggebend für den Entscheid.
Paul Aenishänslin
Wie dem Gemeindeanzeiger von Thürnen zu entnehmen ist, haben sich gleich drei Mitglieder entschlossen den Gemeinderat zu verlassen. Pino Dellolio, Susanne Marti und Fadil Salkic wollen bei den Gesamterneuerungswahlen im März nicht mehr antreten. Sie werden Ende Juni daher aus der fünfköpfigen Exekutive ausscheiden.
Pino Dellolio (55), der 2024 nach rund neun Jahren als Gemeinderat aufhören wird, sagt, dass es an der Zeit sei, sein Amt an Jüngere zu übergeben. Vor zehn Jahren hat er sich mit seiner Familie in Thürnen niedergelassen, nach nur einem Jahr ist er bereits in den Gemeinderat gewählt worden. Dort hat er das Dossier Soziales betreut. Neben seiner beruflichen Tätigkeit bei der Mobiliar-Versicherung sei auch das Gemeinderatsmandat «ziemlich zeitaufwendig», sagt er. In der Thürner Exekutive herrsche aber ein gutes Einvernehmen. Dellolio betont, dass er seinen Entscheid ohne Absprache mit den beiden anderen Demissionierenden gefällt habe.
Doppelbelastung zu gross
Susanne Marti (57) wird nächstes Jahr, wenn sie den Gemeinderat verlässt, auf zwei Amtsperioden zurückblicken können. Sie rühmt das ausgezeichnete Klima im Gemeinderat. Das zeige sich auch darin, dass der Gemeinderat jedes Jahr einen mehrtägigen Ausflug in die Berge unternimmt – natürlich auf eigene Kosten.
Im Gemeinderat ist Marti zuständig für den Hoch- und Tiefbau sowie die Strassen- und Raumplanung. Beruflich ist sie Mitglied der Geschäftsleitung der Marti Holztechnik GmbH, auch eine zeitaufwendige und anspruchsvolle Aufgabe, der sie sich künftig vermehrt widmen wolle. Auch Marti hat den Entschluss, nicht mehr zu kandidieren, allein gefällt.
Schliesslich wird auch der 45-jährige Fadil Salkic aus der Exekutive ausscheiden – nach einer Amtsperiode. Er bedauert dies, «da die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert». Als Kadermitarbeiter der Helvetia-Versicherung, wo er künftig noch mehr Aufgaben übernehmen werde, sei die Doppelbelastung Beruf und Gemeinderat jedoch nicht mehr tragbar. Deshalb habe er sich entschlossen, bei den Erneuerungswahlen nicht mehr anzutreten.
Präsident bleibt an Bord
Gemeindepräsident Alfred Hofer (56) bedauert die angekündigten Rücktritte seiner Kollegin und Kollegen. Er betont, dass diese aus persönlichen Gründen erfolgten. Im Gemeinderat herrsche ein «kooperativer» Geist. Hofer hofft, dass die entstehenden Vakanzen mit fähigen neuen Exekutivmitgliedern gefüllt werden können. «Ich bin zuversichtlich, dass dies gelingen wird.»
Dafür bleibt auch noch genügend Zeit. Der Gemeinderat werde schon bald auf einzelne Einwohnerinnen und Einwohner zugehen, um sie zu einer Kandidatur zu ermuntern, sagt Hofer. Dabei geht er mit gutem Beispiel voran: Bald acht Jahre im Amt, wird sich der Gemeindepräsident für weitere vier Jahre zur Verfügung stellen.
Auch Lampenberg muss auf die Suche
vs. Wie in Thürnen hören in Lampenberg ebenfalls drei von fünf Gemeinderatsmitgliedern auf. Corinne Küppers, Regine Ruff und Stephan Grossenbacher treten bei den Gesamterneuerungswahlen im März nicht mehr an, wie dem Gemeindeblatt zu entnehmen ist. Küppers ist seit 2018 im Amt, Ruff seit 2019. Alt Landrat Stephan Grossenbacher ist erst Anfang dieses Jahres in die Lampenberger Exekutive gewählt worden. Gemeindepräsidentin Charlotte Gaugler und Münir Sarucan stellen sich zur Wiederwahl.