Sieben benachbarte Gemeinden feiern zusammen
Sieben benachbarte Gemeinden führen auf dem Wisenberg alljährlich ein Volksfest durch. Die Pflege der guten Nachbarschaft und Freundschaft steht dabei im Vordergrund. Am Sonntag war es wieder so weit: Schönstes Wetter und gute Stimmung ...
Sieben benachbarte Gemeinden feiern zusammen
Sieben benachbarte Gemeinden führen auf dem Wisenberg alljährlich ein Volksfest durch. Die Pflege der guten Nachbarschaft und Freundschaft steht dabei im Vordergrund. Am Sonntag war es wieder so weit: Schönstes Wetter und gute Stimmung prägten den Anlass.
André Frauchiger
Die Ankündigung, das Fest beim Wisenbergturm auf fast 1000 Metern über Meer sei ein «fröhliches Volksfest in der freien Natur», traf voll und ganz zu. Das Festzelt auf der grossen Wiese diente einzig als Schutz vor der prallen Sonne. Das schöne Wetter spielte voll und ganz mit. Eingeladen hatten dieses Jahr die Bürgergemeinde und der Dorfverein Häfelfingen, die Federführung lag aber bei der benachbarten Solothurner Gemeinde Wisen, die auch für den Apéro besorgt war.
Pfarrer Markus Enz aus Rümlingen wies in seiner besinnlichen Predigt darauf hin, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Streben nach einem erfüllten Dasein wichtig sei. Allerdings dürfe dies nicht einseitig gesehen werden. Denn auch bei unerfüllten Wünschen sei es möglich, diese noch nachträglich in Erfüllung gehen zu lassen. Und vielleicht müsse selbstkritisch auch gesehen werden, dass ein Leben mit unerfüllten Wünschen, aber anderen wichtigen Inhalten, ebenfalls einen Sinn ergebe. Am Beispiel des Gleichnisses mit der Aussaat und dem entsprechenden Bild des Impressionisten Vincent van Gogh lasse sich dies gut nachvollziehen. Den Gottesdienst bereicherten musikalisch die «Jodlerfründe Wisebärg».
Paul Hecht, Gemeindepräsident von Wisen, und Fridolin Christ, Präsident der Bürgergemeinde dieses Dorfes, wiesen auf die Gemeinsamkeiten der angrenzenden Gemeinden hin; als ein Beispiel nannte er den Feuerwehrverbund.
«Ein historischer Ort»
Der Baselbieter Landratspräsident Pascal Ryf («Mitte») unterstrich in seiner Ansprache die historische Bedeutung des vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs erbauten Artillerie-Beobachtungspunkts im Rahmen des Festungssystems Fortifikation Hauenstein. Die Fortifikation sei für die Aufnahme von rund 40 000 Soldaten konzipiert worden. Es sei «eine Frage des Respekts», dieses Denkmal zu erhalten, erklärte der Landratspräsident.
Er habe in diesem Sinne vor vier Jahren im Landrat ein entsprechendes Budgetpostulat eingereicht. Als Folge davon sei dann ein Verein gegründet worden, der sich für den Erhalt der Festungsanlage einsetze. Der Verein verzeichne heute bereits rund 100 Mitglieder. Pascal Ryf erklärte, es bestehe aller Grund, zur Schweiz als Land und zum Frieden in einer Zeit des Kriegs in Europa besondere Sorge zu tragen.
Neben den «Jodlerfründe Wisebärg» wurden die mehr als 100 Besucherinnen und Besucher des Volksfestes auch von der Band «The Late Blowers» unterhalten. Diese wird von Musiklehrer Gregor Krtschek geleitet. Auch alt Landrätin Susanne Strub aus Häfelfingen musiziert in dieser Band mit.