Verband stellt Berufe im Autogewerbe vor

Während sieben Stunden Einblicke in die Berufe der Autobranche erhalten: Dies konnte man in Sissach. Schauplatz war das Ausbildungszentrum des Autogewerbeverbandes Schweiz.

Peter C. Müller

Alt und Jung, Gross und Klein schauten sich am Samstag in Sissach beim Autogewerbeverband Schweiz (AGVS) um: Es kamen Mütter mit ihren fast schon erwachsenen Söhnen, Väter mit ihren noch kleinen Töchtern oder ganze Familien mit dem Baby im Kinderwagen oder dem Kleinkind auf dem Arm.

Alle waren sie an einem Thema interessiert: dem Auto mit all seinen vielfältigen Berufen, die heutzutage meist trendige Namen tragen wie «Automobil-Mechatroniker» in Fachrichtung Personenwagen oder Nutzfahrzeuge, «Detailhandelsfachfrau Automobil Sales» oder «Kauffrau im Automobilgewerbe». Zudem gibt es im Carrosserie-Bereich Jobs wie Spengler, Lackierer, Fahrzeugschlosser oder Lackierassistent. Häufig sind diese Berufe – auch heute noch – tendenziell eher etwas für die Männer, doch die Frauen seien auf dem Vormarsch, wie es von den Verantwortlichen des AGVS hiess.

Kleiner Postenlauf …
In den Werkstätten und Schulungsräumen des Autogewerbeverbands Schweiz konnte ein kleiner Postenlauf absolviert werden. Hier erfuhr man – gestaffelt nach Lehrjahren –, welche Aufgaben im jeweiligen Beruf zu erledigen sind. Lernende und Ausbildende standen dabei für Fragen zur Verfügung. Aber noch lieber zeigte man den Interessierten an Motormodellen oder Schaustücken, wie alles funktioniert. Hier wusste eine an Technik interessierte Mutter häufig mehr als ihr noch unerfahrener «Grünschnabel».

So beschäftigt sich ein Automobil-Assistent im 1. Lehrjahr zum Beispiel mit Rädern und Reifen. Er lernt unter anderem, wie man mit Werkzeugen wie dem Drehmomentschlüssel, dem Schlagschrauber oder dem Reifendruck-Manometer arbeitet.

Zu den Aufgaben eines Automobil-Mechatronikers im 2. Lehrjahr, so war vor Ort zu erfahren, gehört die Lichtanlage eines Autos. Hier müssen beim Aufbauen einer Parallel- oder Serie-Schaltung einige Fehler gefunden, Stromkreise überprüft oder Teile eines Scheinwerfers ausgetauscht und richtig eingestellt werden.

Und zu den Arbeiten eines Automobil-Mechatronikers im 3. Lehrjahr gehören das Prüfen des Kompressionsdrucks und des Druckverlustes, das Ersetzen des Zylinderkopfes oder das Überprüfen der Kurbel- und Nockenwelle.

Abgerundet wurde der Tag der offenen Tür auf dem Parkplatz mit einer Grillade und Getränken, dem Probefahren umweltfreundlicher Elektro-Gokarts und der Demonstration eines PS-starken Nutzfahrzeugs in Form eines Showtrucks.

… stösst auf grosses Interesse
Christian Schwald, Geschäftsführer des AGVS-Bildungszentrums beider Basel, zeigte sich gegenüber der «Volksstimme» höchst zufrieden mit dem Tag: «Schön, dass nach Corona wieder ein ähnliches Interesse für die Automobilberufe besteht wie in den Vorjahren.» Man habe mit dem Aktionstag etwas für den Nachwuchs und die zahlreichen Mitglieder tun wollen, so Schwald weiter. «Kaum jemand besucht mehr Ausstellungen oder Garagen, um sich für unsere Berufe zu interessieren – diesem Trend wollen wir entgegenwirken.» Schliesslich habe die Autobranche in der Region jährlich rund 100 Lehrstellen zu vergeben.

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