Keine Heimspiele im Oberhaus
22.09.2023 Sissach, Weitere Sportarten, SportUnihockey | Wild Dogs gehen erste Saison in der höchsten Liga an
Nach dem Aufstieg am grünen Tisch starten die Wild Dogs Sissach am Sonntag in ihre erste Saison in der höchsten Kleinfeld-Liga der Schweiz. Die besten Oberbaselbieter Unihockeyaner müssen dabei komplett ...
Unihockey | Wild Dogs gehen erste Saison in der höchsten Liga an
Nach dem Aufstieg am grünen Tisch starten die Wild Dogs Sissach am Sonntag in ihre erste Saison in der höchsten Kleinfeld-Liga der Schweiz. Die besten Oberbaselbieter Unihockeyaner müssen dabei komplett auf den Heimvorteil verzichten.
Sebastian Wirz
Je 10 Teams gibt es in den beiden Gruppen der 1. Liga der Kleinfeld-Unihockeyaner, der höchsten Spielklasse der Schweiz. Neun Doppelrunden werden jeweils ausgetragen. Wer rechnen kann, merkt: Ein Team muss oder kann auf das Ausrichten einer Heimrunde mit ihren potenziellen Einnahmen, aber auch dem entsprechenden Aufwand verzichten. In der am Sonntag beginnenden Saison trifft es dabei ausgerechnet die Wild Dogs Sissach. Besonders ärgerlich ist es darum, weil es sich für die Oberbaselbieter um die erste Spielzeit überhaupt in der höchsten Liga handelt.
«Wir haben uns für zwei oder drei Termine beworben, mehr war aufgrund der Belegung der Sporthalle Tannenbrunn nicht möglich», sagt Co-Spielertrainer Claudio Dolder. «Und an diesen Daten ist es offenbar nicht aufgegangen. Schade.» Es dürfte das erste Mal sein, dass die Sissacher keine Heimspiele austragen, aber der Anhang wird die «Wilden Hunde» dennoch in nicht allzu ferner Distanz zu sehen bekommen: Die Heimrunde von Liga-Konkurrent UHC Nuglar United findet mangels eigener Spielmöglichkeit am 5. November in der Turnhalle Egg in Frenkendorf statt.
Die Wild Dogs haben sich im Frühling den jahrelangen Traum vom Aufstieg in die höchste Liga erfüllt. Doch wie ein Traum hat es sich nicht angefühlt. Denn zwar haben die Oberbaselbieter in 18 Spielen 12 Siege errungen und sich als Gruppensieger in Position gebracht, aber weil sich Aufstiegsspielgegner Rapperswil-Jona, der Zweitletzte der 1. Liga, zurückzog, kamen die Zweitligisten «kampflos» zur Promotion.
«Der Schritt zur 1. Liga ist gross»
«Der Tenor im Team war und ist: Wir sind froh, aufgestiegen zu sein, aber es ist schade, dass wir das nicht in einer Serie um alles oder nichts erreichen konnten», sagt Dolder. Gefeiert hätten sie schon, als in der Vorbereitung auf die Aufstiegsspiele die Absage kam, aber es waren «viel weniger Emotionen» drin, als im anderen Fall aufgekommen wären.
Der in Gelterkinden wohnhafte Tierarzt weiss aus seiner Zeit in der 1. Liga mit Nuglar, was die Aufsteiger im Oberhaus erwartet: «Viele ganz schwierige Spiele», sagt der gebürtige Zeglinger und lacht. «Der Schritt von der zweiten in die erste Liga ist recht gross; ich habe ihn damals auch unterschätzt.» Die Intensität sei viel höher, das sportliche Niveau der gegnerischen Teams mit zahlreichen ehemaligen NLA- und NLB-Akteuren, die ihre Karriere auf dem kleineren Feld ausklingen lassen, sei in den vergangenen Jahren noch einmal besser geworden. «Wir müssen mit der einen oder anderen höheren Niederlage rechnen. Das kennen wir noch nicht», drückt es Dolder aus, der das Team gemeinsam mit Co-Spielertrainer Florin Liesch führt.
Auf Verstärkungen von «aussen» können die Wild Dogs nicht setzen; es stossen nur zwei Spieler aus dem eigenen Verein zum Kader. Abgeneigt wären die Sissacher gegenüber Zuzügen nicht gewesen, aber in einem Einzugsgebiet mit Unihockey Basel Regio und dem UHC Nuglar United, die ebenfalls Spieler suchten, habe es für freie Spieler sowohl auf dem Grossfeld als auch auf dem Kleinfeld Alternativen gegeben, die ein höheres Standing hätten als die Wild Dogs. «Und wir hätten nur echte Verstärkungen genommen», stellt Dolder klar, «quantitativ sind wir gut aufgestellt.»
Das Abenteuer 1. Liga beginnt für die Wild Dogs am Sonntag in Naters mit der weitesten Anreise. Mit dem mehrheitlich unveränderten Kader nennt Dolder das Saisonziel 8. Rang ambitioniert. Auf diesem Platz würden sich die Oberbaselbieter fernhalten von Abstiegsspielen gegen einen 2.-Liga-Gruppensieger – obwohl: Den Nervenkitzel des ausgefallenen Aufstiegsspiels könnten sie so immerhin nachholen.
Wild Dogs 2023/24
Goalies: Fabian Tobler (1997), Andrin Flückiger (1995).
Feldspieler: Marco Bächli (1992), Pascal Bergamin (1991), Nino Biel (1998), Luc Borer (1992), Claudio Dolder (1988), Dominik Eglin (1987), Lorenz Gitzi (1997), Patrick Graf (1996), Nico Hasler (1996), Tizian Hunziker (1998), Rafael Jungo (2005), Benjamin Kappeler (1988), Simon Kaufmann (1989), Lukas Keller (1993), Florin Liesch (1984), Oliver Suter (1989), Sebastian Tobler (1995).
Spielplan
Die Meisterschaft wird in neun Doppelrunden ausgetragen. Sie finden an folgenden Sonntagen statt:
24. September Sporthalle Klosi, Naters
8. Oktober Sporthalle Lebermatt, Köniz
22. Oktober Kalofenhalle, Grosswangen
5. November Turnhalle Egg, Frenkendorf
19. November Oberstufenzentrum, Subingen
10. Dezember Mehrzweckhalle, Kappelen
7. Januar Salle Polivalente, Jongny
21. Januar Sporthalle Grossmatt, Kirchberg
4. Februar Sporthalle Lehnfluh, Niederbipp