Auch Frauen spannen zusammen
08.09.2023 Sissach, Weitere Sportarten, SportHandball | Sissach und Liestal bilden eine neue Spielgemeinschaft
Während der TV Sissach in der vergangenen Saison zu wenige Spielerinnen hatte, war in Liestal das Gegenteil der Fall. So beschlossen die beiden Vereine, auch im Frauenbereich eine Spielgemeinschaft ...
Handball | Sissach und Liestal bilden eine neue Spielgemeinschaft
Während der TV Sissach in der vergangenen Saison zu wenige Spielerinnen hatte, war in Liestal das Gegenteil der Fall. So beschlossen die beiden Vereine, auch im Frauenbereich eine Spielgemeinschaft einzugehen. Morgen starten die beiden Teams mit einem skurrilen Spiel.
Luana Güntert
Auch wenn wir noch die angenehmen spätsommerlichen Temperaturen geniessen können und das Wetter zum Draussensein einlädt, steht mit dem meteorologischen Herbstanfang auch der Beginn der neuen Handballsaison in den Sporthallen bevor. Für die Sissacher Handballerinnen bedeutet die am Samstag beginnende Spielzeit einen Neuanfang: Während sich die Sissacher Männer bereits im vergangenen Jahr mit den Liestalern zu einer Spielgemeinschaft (SG) zusammengeschlossen haben (die «Volksstimme» berichtete) und im Juniorenbereich schon lange zusammenarbeiten, ziehen nun die Frauen nach – und dies gleich im Doppelpack. In der vergangenen Saison lief jeweils ein Sissacher und ein Liestaler Team in der 3. Liga auf, nun gibt es in derselben Liga gleich zwei SG Handball Oberbaselbiet.
«Beim TV Sissach hatte es zu wenig Frauen und in Liestal zu viele für ein Team», erklärt Pascal Rätz, der als Haupttrainer gleich die Verantwortung für beide neue Teams übernommen hat. In Liestal hätten einige Frauen keine Spielpraxis sammeln können, für ein zweites Liestaler Team seien es dennoch zu wenige Spielerinnen gewesen. «Da der TV Sissach und die Vikings Liestal schon auf anderen Stufen zusammenarbeiten, lag die Lösung mit der Spielgemeinschaft auf der Hand», sagt Rätz.
«Andere Mentalitäten»
Die Sissacherinnen und Liestalerinnen wurden auf die beiden Teams aufgeteilt. Während sich ein Team vermehrt auf die Leistung fokussiert und kurz- bis mittelfristig den Aufstieg in die 2. Liga anpeilt, steht im anderen Team die Entwicklung der Handballerinnen im Vordergrund. «Die Frauen im leistungsorientierten Team haben schon mehr Erfahrung. Unser Ziel ist es, die Unerfahrenen an ein höheres Leistungsniveau heranzuführen», erklärt Rätz. Bis jetzt hätten die Spielerinnen in der neuen Spielgemeinschaft gute Erfahrungen gemacht. «Man merkt zu Beginn aber schon, dass in den beiden Teams andere Mentalitäten herrschten. Wir haben uns aber gut aneinander gewöhnt», sagt Rätz.
Die Organisation der neuen Teams ist auch im Hintergrund mit Aufwand für die Trainer und den Vorstand verbunden. So müssten die neuen Dress an die Sponsoren der beiden Vereine angepasst und Spiele koordiniert werden. Gleich wie die Männer werden auch die Frauen ihre Spiele in Sissach und Liestal durchführen. «Es gibt viele Schnittstellen zwischen den beiden Vereinen, die gepflegt werden müssen», sagt Rätz.
Grossaufmarsch
Speziell an den Trainings der Frauen ist, dass die Teams gemeinsam trainieren. «Das hat den Vorteil, dass wir für jegliche Übungen immer genügend Spielerinnen in der Halle haben», so Rätz. Es sei jedoch eine grosse Herausforderung, im Training allen gerecht zu werden, damit sich die Spielerinnen optimal entwickeln könnten. «Wir müssen also Kompromisse eingehen, um alles unter einen Hut zu bekommen», sagt Rätz und ergänzt: «Wir versuchen, in den Trainings gute Gruppen zu bilden.» Mit «Wir» meint er das Trainergespann rund um die neuen Teams. Als Haupttrainer wird Rätz von Pablo Monetti und Sascha Tschopp unterstützt.
Morgen Samstag werden die neuen Spielgemeinschaften gleich eine spezielle Premiere erleben. Zum ersten Mal greifen die beiden ins Meisterschaftsgeschehen ein – und dies gleich gegeneinander. «Es ist eine aussergewöhnliche Situation und hat Trainingsspielcharakter, auch wenn es ernst gilt», sagt Rätz. Er sehe die Situation aber entspannt, da die Punkte sowieso in den eigenen Reihen bleiben werden. Welcher Trainer welches Team coacht, hat das Dreiergespann noch nicht entschieden.
SG Handball Oberbaselbiet 2 – SG Handball Oberbaselbiet 1, Samstag, 9. September, 13.45 Uhr, Sporthalle Tannenbrunn, Sissach.