Sportlich, kompakt und elektrisch
18.08.2023 AutoFahrbericht | Das Europäische Auto des Jahres 2023 im Test: «Jeep A est: «Jeep Avenger Summit»
Mit dem «Avenger» hat die Automarke «Jeep» ihr erstes vollelektrisches Modell auf den Markt gebracht. Ein sportlicher Kompaktwagen mit viel ...
Fahrbericht | Das Europäische Auto des Jahres 2023 im Test: «Jeep A est: «Jeep Avenger Summit»
Mit dem «Avenger» hat die Automarke «Jeep» ihr erstes vollelektrisches Modell auf den Markt gebracht. Ein sportlicher Kompaktwagen mit viel Liebe zum Detail.
Severin Furter
Wer bei der Marke Jeep nur an grosse, massige und geländetaugliche Autos denkt, der muss sein Bild der US-amerikanischen Automarke definitiv überdenken. Denn Jeep kann heute auch anders – beispielsweise mit dem neuen «Avenger». Mit diesem Modell beweist die traditionelle Automarke, dass sie mit der Zeit geht. Der «Avenger» ist das erste vollelektrische Modell von Jeep – und wurde gar zum Europäischen Auto des Jahres 2023 erkoren. Ist der «Avenger» also ein Start in ein neues Zeitalter des SUV-Spezialisten? Wir testen es aus und können mit dem «Jeep Avenger Summit», zur Verfügung gestellt von der Garage Keigel AG in Frenkendorf, eine Probefahrt durch die Region unternehmen.
Auf den ersten Blick erscheint der «Avenger» für einen Jeep klein. Und das ist er auch. Von der Länge her sogar kürzer als ein VW-Golf. Ein kompaktes Auto – die Front erscheint aber unverkennbar im «Jeep»-Design. Beim Einsteigen offenbart das Modell seine wahre Grösse. Der Innenraum ist grosszügig gestaltet, das Armaturenbrett dagegen schlicht gehalten. Über den Bildschirm vorne in der Mitte sind alle Funktionen – von Klimasteuerung, Navigations- und Audiosystem sowie weitere Apps – zentral zu steuern. Nur wenige Knöpfe zieren die Mittelkonsole. Darüber lässt sich beispielsweise per Schnellwahl die Frontscheibenbelüftung einschalten oder die Lautstärke des Radios drosseln.
Auch die Gangwahl erfolgt mittels Knopfdruck, einen Ganghebel gibt es nicht. Der «Jeep Avenger Summit» fährt ruhig los, kein brummiges Motorengeräusch. Nur der Ton des Blinkers fällt akustisch sofort auf – es scheint, als wäre er im Bassbereich etwas verstärkt – richtig modern.
Im Standard-Fahrmodus «D» lässt sich gemütlich durch das Oberbaselbiet fahren. Und wer von «Jeep» eine schwerfällige Beschleunigung erwartet, liegt falsch: Der «Avenger» fährt sich dynamisch und hat mächtig Anzug. 156 PS oder 115 kW hat das Modell unter der Motorenhaube. Wer zusätzlich den Fahrmodus «Sport» wählt, kann diese Power vollständig ausnutzen.
Sand, Schlamm und Schnee
Apropos Fahrmodus: Darunter befinden sich nicht etwa nur «Normal», «Eco» oder «Sport». Auch für verschiedene Unterlagsarten hat der «Avenger» seinen «Drive Mode»: «Schnee», «Schlamm» und «Sand» – der «Avenger» ist eben doch ein richtiger «Jeep». Dafür sorgt auch der Bergabfahr-Assistent. Seine «Jeep»-DNA soll der «Avenger» auch im Gelände beweisen, das sagen mehrere Testberichte im Internet – selbst getestet wurde dies jedoch von der «Volksstimme» nicht.
Umso mehr wurde der «Jeep Avenger Summit» auf seine Eignung als Alltagsauto geprüft. Überzeugt hat dabei die ganze Innenausstattung – beispielsweise das Lenkrad, das sich wie die Sitze auch in hochwertigem Leder präsentiert. Am Lenkrad lässt sich zudem der adaptive Tempomat steuern, der ein Fahren auf Autobahnen oder innerorts im Feierabendverkehr zur angenehmen Angelengenheit macht.
Goldgelbe Lüftungskonsole
Optisch ist das Innere beim Testfahrzeug in schlichten und zugleich edlen Grautönen gehalten. Nur vorne wird mit der goldgelben Lüftungskonsole dem Innenraum ein umso deutlicherer Farbtupfer gegeben. Die Rückbank ist auch für Erwachsene komfortabel und die Mittelkonsole bietet viel Stauraum für Smartphone, Portemonnaie, Schlüssel und Co.
Auch wenn Jeep selbst behauptet, im Kofferraum könne mit Umklappen der Rückbank ein Mountainbike verstaut werden, sollte dies vor dem Kauf zuerst getestet werden. Denn im Gegensatz zum Passagierraum erscheint der Kofferraum auf den ersten Blick eher kompakt (355 Liter).
Der «Jeep Avenger Summit» gefällt. Einerseits mit dem elektrischen, sportlichen Antrieb und mit seiner Reichweite von bis zu 400 Kilometern mit voll aufgeladener Batterie. Andererseits aber auch durch seine hochwerige Machart und die zahlreichen Details und Gadgets, die das Fahren zu einem puren Genuss machen.