Radsport | Anabel Plaza Yapura gewinnt beim GP Oberbaselbiet

Beim 18. Grand Prix Oberbaselbiet gelang es der Argentinierin Anabel Plaza Yapura bei der Frauen-Elite als erster Rennfahrerin in der Geschichte des Rennens, dieses zum dritten Mal für sich zu entscheiden.

Sander van Riemsdijk

Das hat es bis jetzt noch nie gegeben: Die Argentinierin Anabel Plaza Yapura wurde ihrer Favoritenrolle beim 18. Grand Prix Oberbaselbiet mehr als nur gerecht und siegte auf souveräne Art mit fast einer Minute Vorsprung auf ihre dänische Teamkollegin Solbjork Minke Anderson. Sie tat dies nach 2018 und 2022 als erste Rennfahrerin in der Geschichte des renommierten Eintages-Klassikers bei der Frauen-Elite zum dritten Mal.

Wegen einer Baustelle hatte sich das Organisationskomitee (OK) um Präsident Andreas Wild kurzfristig gezwungen gesehen, den traditionellen Streckenplan für dieses Jahr zu ändern und neu durch Zunzgen und Tenniken zu führen. Der Parcours war zwar dadurch um 600 Meter kürzer als gewohnt, dafür mussten mehr Runden gefahren werden. Auch nach dieser Umstellung wurde wieder toller Radsport geboten.

Streckenänderung beibehalten?
Wie sich schnell herausstellte, waren mit dem veränderten Streckenplan auch die Anforderungen an die Fahrerinnen und Fahrer gestiegen, wie Andreas Wild kurz nach Rennschluss gegenüber dieser Zeitung festhielt: «Es hat sich gezeigt, dass die Strecke eher noch härter und selektiver ist als der gewohnte Parcours.» Das OK überlege sich denn auch, allenfalls künftig an dieser Strecke festzuhalten. «Wir haben noch eine Analysesitzung im September, an der wir diese grundlegende Streckenänderung eingehend diskutieren werden.»

Mit einer weiterhin sportlich attraktiven und anspruchsvollen Radstrecke durch ein kupiertes Gelände kann das OK auch dieses Jahr auf einen spannenden und vor allem unfallfreien Radsportsonntag zurückblicken. Wegen des anhaltenden Regens stellten die nassen Strassen die Fahrerinnen und Fahrer auf dem Parcours nämlich vor aussergewöhnliche technische Herausforderungen, wobei insbesondere die Strassenmarkierungen und die Abflussdeckel einen ständigen Gefahrenherd darstellten. Unter diesen Bedingungen war es wichtig, bei den rasanten Abfahrten den richtigen Bremspunkt zu finden, um dann defensiv-zügig durch die Kurven zu fahren.

Anspruchsvolle Steigung
Nicht ganz unerwartet zeigte sich das Dreieck Mühleholde auf 473 Metern Höhe als Bergpreis mit seiner langgezogenen anspruchsvollen Steigung als ein Respekt einflössendes Hindernis, welches das Feld bei den Frauen, Junioren und Amateuren immer wieder auseinanderzog.

Zum Gedenken an den tödlich verunfallten Schweizer Rennfahrer Gino Mäder wurde vor Rennstart eine Schweigeminute eingelegt. Im ersten Rennen konnte sich bei den Amateuren der Churer Andrin Züger kurz vor Schluss aus einem Spitzenquartett entscheidend absetzen und einen Vorsprung von 29 Sekunden ins Ziel retten. Bei den Junioren siegte Alexander Binggeli, während dies bei den «Frauen B» Lena Ansbach mit rund zwei Minuten Vorsprung auf ihre direkten Konkurrentinnen gelang.

In Abwesenheit von einigen der besten Schweizer Elite-Fahrerinnen wegen der zeitgleich stattfindenden Radsport WM in Glasgow fuhr Anabel Plaza Yapura schliesslich bei der Frauen-Elite fast ausser Konkurrenz in einer eigenen Liga. Mit ihrem sechsten Platz konnte Nicole Suter ihre Führung beim Frauen-Cup von Swiss Cycling erfolgreich verteidigen.

Erste Dreifachsiegerin in Zunzgen

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