Ein Sommer in Paris?
04.08.2023 Sport, Weitere SportartenTischtennis | Cédric Tschanz trainiert für eine Olympia-Qualifikation
Für den kommenden Sommer hat der Tischtennisspieler Cédric Tschanz keine Ferien gebucht, denn er will an die Olympischen Spiele. Um dies zu erreichen, zog er vor Kurzem nach Montpellier. Der Weg nach ...
Tischtennis | Cédric Tschanz trainiert für eine Olympia-Qualifikation
Für den kommenden Sommer hat der Tischtennisspieler Cédric Tschanz keine Ferien gebucht, denn er will an die Olympischen Spiele. Um dies zu erreichen, zog er vor Kurzem nach Montpellier. Der Weg nach Paris wird aber nicht einfach – weder theoretisch noch praktisch.
Luana Güntert
Während Cédric Tschanz\' Tätigkeit als Kolumnist für die «Volksstimme» endet, beginnt für ihn sportlich gesehen ein neues Kapitel. Mit seinem Umzug nach Montpellier und dem damit verbundenen professionellen Training versucht er, seinem Traum von den Olympischen Spielen 2024 in Paris einen Schritt näher zu kommen. Das Ziel des Hölsteiners ist es, sich in der Disziplin «Einzel» zu qualifizieren – doch die Ausgangslage für eine Qualifikation ist nicht nur theoretisch kompliziert, sondern auch praktisch eine Herausforderung. Daneben gäbe es an Olympia zudem die Disziplinen «Team-Wettkampf» und «Mixed-Doppel».
Grundsätzlich gibt es für Einzel-Tischtennisspieler drei Möglichkeiten, um sich für Olympia zu qualifizieren: Einerseits können alle Nationen, die sich für den Team-Wettkampf qualifiziert haben, zwei Spieler für den Einzel-Wettkampf melden. «Beim Team-Wettkampf ist die Schweiz sicher nicht dabei, deshalb kann ich mich auch nicht übers Team qualifizieren», erklärt der Hölsteiner.
Die zweite Variante läuft über die kontinentale Qualifikation, das ist ein Einzelturnier. «Die Qualifikation über dieses Turnier ist schwierig, weil die europäischen Spieler sehr stark sind», sagt Tschanz. Des Weiteren müssten die qualifizierten Spieler jeweils noch vom Schweizer Verband nominiert werden. «Momentan haben wir vier oder fünf gute Schweizer, diese Möglichkeit ist also auch eher unwahrscheinlich.»
Realistische Chancen rechnet sich Tschanz bei der dritten Variante aus, der Qualifikation über die Platzierung auf der Weltrangliste. Durch die gesammelten Punkte seiner besten acht Resultate an Turnieren während des ganzen Jahres kann er in der Weltrangliste auf- oder absteigen. Wenn er dort ein gewisses Ranking erreicht, schafft er die Qualifikation. «Man sagt, dass man etwa die Top 80 erreichen muss», sagt Tschanz. Klar ist das aber nicht, denn es werden über die Weltrangliste zwölf Startplätze für Olympia vergeben, und diese Plätze werden an jene Spieler gehen, die sich nicht anderweitig qualifizieren konnten. Es kann also sein, dass ein Platz in den Top 100 reicht, jedoch besteht auch die Gefahr, dass man bis in die Top 65 vordringen muss. Für diese Art der Qualifikation wird der Weltranglistenplatz gewertet, den die Spieler Ende Juni 2024 belegen.
Profitieren in Montpellier
«Gesundheitlich geht es mir viel besser als noch vor einem halben Jahr», so Tschanz. Er könne wieder gut und intensiv trainieren, wenn auch nicht schmerzfrei. In Montpellier konnte er bis jetzt besonders in den Bereichen Servicerückschlag und Lockerheit im Spiel viel lernen. «Aber auch gewisse kreative Aspekte kann ich mir hier aneignen.» Bereits diesen Monat reist Tschanz nach Tschechien und Bulgarien an Turniere. «Bis im Dezember werde ich etwa zehn Turniere gespielt haben.» Auch wenn ein einzelnes Turnier jeweils nur eines von vielen sei, könnten schliesslich alle relevant sein für sein grosses Ziel: Olympia 2024.