Verein und Gruppe geht es gut
20.06.2023 LäufelfingenDietisberg-Generalversammlung heisst alle Anträge gut
In der sozialen Einrichtung zwischen Läufelfingen und Eptingen steht der Mensch im Mittelpunkt. Männer, die aus verschiedenen Gründen aus der Bahn geworfen worden sind, bekommen auf dem Dietisberg eine Perspektive. ...
Dietisberg-Generalversammlung heisst alle Anträge gut
In der sozialen Einrichtung zwischen Läufelfingen und Eptingen steht der Mensch im Mittelpunkt. Männer, die aus verschiedenen Gründen aus der Bahn geworfen worden sind, bekommen auf dem Dietisberg eine Perspektive. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen übersteigt das Angebot deutlich.
Otto Graf
Der Dietisberg als soziale Institution ist gefragt wie nie zuvor. Rund 100 Männer, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und aus den verschiedensten Gründen in einem System, das sich Gesellschaft nennt, keinen Platz haben, finden dort in einem geregelten Alltag ein Zuhause und wieder eine Aufgabe, die auf ihre Möglichkeiten zugeschnitten ist. Das Dörfli Dietisberg biete diesen Menschen, wie Florian Thomet, Geschäftsleiter Wohnen AG, anlässlich der 119. Generalversammlung des gleichnamigen Vereins am Freitag ausführte, eine Perspektive, in der sie spürten, dass man sie brauche.
Thomet: «Man muss diese Menschen gern haben, besonders in einer Welt, die immer professioneller wird.» Die Nachfrage – mit einer steigenden Tendenz – übersteige das Angebot deutlich, zeigte Thomet auf. Deshalb arbeite man eng mit Partnerorganisationen zusammen. Die Frage, was am Dietisberg fasziniert, beantwortete Adrian Thomet, Geschäftsleiter Werken AG und Landwirtschaft GmbH. Er sprach von einem Kreislauf mit dem Menschen im Mittelpunkt. «Und wir», fuhr er fort, «haben die Aufgabe, die uns anvertrauten Mitmenschen in diesem Prozess zu begleiten.» Er zeigte auf, wie dieser Kreislauf auch im übertragenen Sinn funktioniert. Die Rüstabfälle aus der Küche etwa landeten, nachdem sie das Schwein gefressen hat, früher oder später in einer anderen Form auf dem Grill.
Energiekosten mindern Ertrag
Welche Dimensionen diese Kreisläufe angenommen haben, kommt in der Rechnung und in der Statistik zum Ausdruck. Stefan Sutter, Finanzchef und Geschäftsleiter Verwaltungs AG, ging auf die Eckwerte der Jahresrechnungen 2022 des Trägervereins sowie der Dietisberg-Gruppe ein. Die Zahlen geben ein erfreuliches Bild ab und widerspiegeln die gesunde Finanzlage des Unternehmens. Der Jahresgewinn des Vereins ist von knapp 80 000 Franken im Vorjahr um fast die Hälfte auf rund 117 000 Franken angewachsen und hat das Eigenkapital auf mehr als 1,5 Millionen Franken angehoben.
Wesentlich grössere Zahlen stehen in der Jahresrechnung der Dietisberg-Gruppe, die neben dem Verein die Verwaltungs AG, die Wohnen AG, die Werken AG sowie die 25-prozentige Beteiligung an der Landwirtschaft GmbH umfasst. Bei einem Aufwand von rund 18 Millionen Franken erwirtschaftete die Gruppe einen Reingewinn von knapp 187 000 Franken oder etwa 20 000 Franken weniger als im Vorjahr. Da viel gebaut worden ist, fiel der Liegenschaftsaufwand überdurchschnittlich hoch aus. Zudem stieg der Energieaufwand von 223 000 Franken markant auf fast 300 000 Franken. Die Stimmberechtigten hiessen die Abschlüsse einstimmig gut. Die Rechnung, nach konservativen Prinzipien geführt, wie der Präsident bemerkte, zeichne sich durch Stabilität und Konstanz aus und hinterlasse einen «langweiligen» Eindruck.
Jacques Handschin, Präsident des Vereins Dietisberg, der rund 60 Mitglieder und einige Gäste zur Versammlung begrüssen konnte – darunter den Doyen des Vereins, den 94-jährigen Silvio Pitschen, sowie das ehemalige Geschäftsleitungsehepaar Res und Doris Thomet –, verwies auf die Finanzstrategie 2022 bis 2025. So seien Investitionen auf die jeweiligen Bedürfnisse und auf die finanziellen Möglichkeiten abzustimmen. Werner Schwander führte das Wahlgeschäft durch. Die Anwesenden bestätigten dabei alle acht bisherigen Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsleitung für vier Amtsjahre bis 2027.
Es wurde zudem ein personeller Wechsel beim Heimarzt bekannt gegeben. Nach 25-jährigem Wirken legt Stephan Gerosa sein Mandat nieder. Der Nachfolger heisst Simon Gerschwiler.