Mehrkampfmeisterschaften mit über 250 Teilnehmenden in Basel

Am Wochenende finden in Basel die Schweizer Mehrkampfmeisterschaften statt, an denen auch Teilnehmende aus dem Oberbaselbiet dabei sind. Es gehen Wettkämpfe in zehn verschiedenen Kategorien über die Bühne – eine riesige logistische Herausforderung für das Organisationsteam.

Heinz Degen

Dass die Mehrkampfmeisterschaften 2023 in Basel, also in der Region stattfinden, hat die «Volksstimme» zum Anlass genommen, sich ein Bild zu machen, wie ein solcher «Megaevent» auf die Beine gestellt wird und welche Probleme und Herausforderungen sich für die Organisatoren ergeben. Neben den Aktiven, wo die besten Zehnkämpfer respektive die besten Siebenkämpferinnen der Schweiz aufeinandertreffen, werden auch die Titel in den Nachwuchskategorien U23, U20, U18 und U16 vergeben.

Damit diese Meisterschaften auf der Schützenmatte überhaupt durchgeführt werden können, haben sich die Vereine Old Boys Basel, LC Basel und LC Therwil zusammengeschlossen und ein gemeinsames Organisationskomitee installiert. Einer der drei Co-OK-Präsidenten ist Philipp Schmid vom LC Therwil. Auf die Frage, ob bei einem solchen Anlass einfach ein vorliegender Plan aus einer Schublade gezogen, sprich das Dispositiv früherer Veranstalter übernommen werden könne, meint Schmid, dass das nur zum Teil zutreffe. «Es gibt zwar ein Grundgerüst, da aber die Voraussetzung in jedem Stadion wieder eine andere ist und die Zahl der Teilnehmenden stark variiert, musste ein neuer, angepasster Zeit- sowie Stadionplan aufgestellt werden.»

Dies stellte bei der Organisation im Vorfeld denn auch die grösste Herausforderung dar, da die Schützenmatte kein prädestiniertes «Mehrkampfstadion» sei. So müssen zum Beispiel nur für dieses Wochenende eine zusätzliche Kugelstossanlage gebaut und eine zweite Hochsprunganlage von einer anderen Basler Sportanlage installiert werden.

Zeitplan als Herzstück
Die Startlisten umfassen insgesamt rund 250 Namen und es gibt im Gegensatz zur letztjährigen Austragung keine Teilnehmendenbeschränkung. Daher sind die Organisatoren gezwungen, die Nachwuchs-Kategorien jeweils in mindestens zwei Gruppen einzuteilen. Bei der Zuteilung wird das OK von Nationaltrainer Nicola Gentsch unterstützt. Sie wird mithilfe der Bestenliste vorgenommen und bietet die Möglichkeit, dass bei der «schwächeren» Gruppe, bei der weder internationale Limits noch Rekorde zu erwarten sind, die Reihenfolge der technischen Disziplinen geändert werden kann. Das garantiert eine bessere Auslastung der Anlagen. Zudem hat man vom Verband das Zugeständnis erhalten, dass auf den beiden Stabhochsprunganlagen zwei Gruppen derselben Kategorie in entgegengesetzter Richtung anlaufen dürfen.

Philipp Schmid erklärt, dass eine Folgeerscheinung des extrem dichten Zeitplans sei, dass pro Tag rund 100 bis 120 Helferinnen und Helfer rekrutiert werden mussten. Bei einer Einzelmeisterschaft sind dies jeweils viel weniger, da dort nur auf einer Hochsprunganlage gesprungen wird und nicht auf deren drei und so weiter. Für jede Gruppe ist ein Riegenchef eingeteilt, der die Gruppe betreut und von einer Disziplin zur anderen führt. Zudem ist für jede Wettkampfstätte ein vom Verband gestellter Kampfrichter oder Anlagenchef eingeteilt.

Alles für die Athleten
Alle diese Personen sind verantwortlich, dass der strikte Zeitplan, quasi das Herzstück der Veranstaltung, möglichst eingehalten werden kann. Am Samstag und am Sonntag werden mehr als 700 Sprünge in die Weitsprunggrube gesetzt.

Auf die Frage, was denn für ihn das Ziel des Mehrkampf-Wochenendes sei, meint Schmid: «Obwohl eine Mehrkampfmeisterschaft sehr aufwendig ist, haben wir diesen Anlass nach Basel geholt. Einerseits, weil wir in der Region so viele gute Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer haben und unseren Aushängeschildern von A wie Albisser bis Z wie Zanoni (U20-Schweizer-Meisterin 2022) eine Plattform bieten wollten, sodass sie sich in ihrem Stadion präsentieren können. Andererseits zeigen wir der Leichtathletik-Schweiz, dass wir in der Region dank der Zusammenarbeit von Vereinen einen solchen Wettkampf stemmen können.» Schmid freut sich sehr auf das Wochenende und hofft, dass er – neben hoffentlich wenig Troubleshooting – vor allem geniessen kann, was für die Athletinnen und Athleten auf die Beine gestellt werden konnte.

Finley Gaio startet nicht an Heim-SM

wis. Es waren beeindruckende Bilder vor drei Wochen am Meeting der Mehrkampf-Weltspitze in Götzis: Knapp hinter Olympiasieger Damian Warner überquerte Finley Gaio beim Hürdensprint zum Start des zweiten Tages die Ziellinie – stürzend.
Obwohl der Maispracher seinen Zehnkampf in der Folge konstant zu Ende gebracht und eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt hat, bleibt der Sturz bei Höchstgeschwindigkeit nicht ohne Folgen: Der 24-Jährige hat sich eine Wadenprellung zugezogen und es ist so viel Blut in die Wade gelaufen, dass er seither nicht trainieren konnte.
Er verzichtet daher auf einen Start bei der Heim-Schweizermeisterschaft.

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