Kartensicherheit – Betrugsmaschen erkennen!
Debit- und Kreditkarten sind sehr sichere und beliebte Zahlungsmittel, die immer häufiger eingesetzt werden. Das lockt Betrügerinnen und Betrüger an. Sie versuchen, ihren Opfern Geld zu stehlen. Mit ihrer ...
Kartensicherheit – Betrugsmaschen erkennen!
Debit- und Kreditkarten sind sehr sichere und beliebte Zahlungsmittel, die immer häufiger eingesetzt werden. Das lockt Betrügerinnen und Betrüger an. Sie versuchen, ihren Opfern Geld zu stehlen. Mit ihrer jüngsten nationalen Präventionskampagne #ufpasse macht die Polizei auf die aktuell häufigsten Betrugsmaschen aufmerksam.
Roland Walter
Phishing
Bei den meisten Betrugsversuchen werden potenzielle Opfer auf sogenannte Phishing-Seiten gelockt. Dafür versenden Betrüger und Betrügerinnen SMS-Nachrichten oder E-Mails an ihre Opfer. In der Nachricht werden diese aufgefordert, einem Link zu folgen. Wer auf den Link klickt, kommt auf eine gefälschte Seite. Dort versuchen die Betrüger und Betrügerinnen an möglichst viele persönliche Informationen zu gelangen: Name, Geburtsdatum, Kreditkartennummer, Ablaufdatum. Mit diesen Daten gelingt es den Tätern, später den Opfern ihr Geld zu stehlen.
Pharming
Diese Betrugsart ist mit Phishing verwandt. Nutzer und Nutzerinnen geben eine korrekte Web-Adresse ein und werden auf eine gefälschte Seite umgeleitet, ohne dies zu bemerken. Das geschieht mithilfe eines Virus oder eines Trojanischen Pferdes. Wie beim Phishing werden die Opfer dann aufgefordert, persönliche Daten und Karteninformationen einzugeben. Mit diesen Informationen können die Täter schliesslich problemlos Geld stehlen. Die Betrugsart wird «Pharming» genannt, weil die Kriminellen im Hintergrund oft ganze Server-Farmen mit gefälschten Websites betreiben.
Carding
Beim Carding nutzen die Täter gestohlene oder gefälschte Karteninformationen, um online einzukaufen oder Geld am Bancomaten abzuheben. Dabei haben sie es bewusst auf Karten abgesehen, deren Sicherheitssysteme sehr schwach sind, oder sie kaufen bewusst bei Onlineshops ein, die schwache Sicherheitssysteme anwenden. Die Daten wurden vorgängig durch Phishing-Betrug, Datenschutzverletzungen oder Skimming illegal gesammelt und auf Carding-Foren, meistens im Darknet, verkauft. Die Opfer erfahren vom Betrug oft erst dann, wenn ihnen bereits Geld gestohlen wurde. Zwischen dem Zeitpunkt des Datendiebstahls und dem eigentlichen Betrug können oft Monate verstreichen.
Scamming
Beim Scamming versuchen Betrüger und Betrügerinnen, ihre Opfer mit besonders verlockenden Angeboten zu ködern: die grosse Liebe, das schnelle Geld oder der Traumjob. Im Kern zielen aber alle Avancen darauf ab, den Opfern ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Mit Vorwänden und leeren Versprechungen bringen die Scammer ihre Opfer dazu, Vorauszahlungen zu leisten. Die Betrugsmasche Scamming tritt in verschiedenen Formen auf: Betrug mit vorgetäuschter Liebe (Romance Scam), Betrug mit falschen Geldversprechen (Investment Scam), Betrug mit Wohnungsangeboten (Flatmate oder Holiday Scam), Betrug mit dem Traumjob (Employment Scam) oder Lottogewinn-Versprechen (Lottery Scam).
Was tun im Schadenfall?
Lassen Sie Ihre Karte bei Diebstahl, Verlust oder verdächtigen Transaktionen sofort sperren. Ebenso sollten Sie Ihre Karte sperren, wenn diese von einem Automaten eingezogen wird.
Verlieren Sie keine Zeit und speichern Sie die Notfallnummer Ihres Kartenherausgebers im Handy. Tragen Sie die Kartennummer immer bei sich und merken Sie sich den Zeitpunkt der Kartensperrung. Und auch wichtig, erstatten Sie eine Anzeige bei der Polizei.
Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.card-security.ch
Roland Walter, Mediensprecher Polizei Basel-Landschaft