Die Bühne ruft schon wieder
13.06.2023 LäufelfingenNeues Freilichttheater-Projekt für 2024 im Oberbaselbiet
Genau ein Jahr ist es her, dass im Läufelfinger Steinbruch das Premierenpublikum in den Genuss eines grandiosen Spektakels kam. Und schon bald danach war für einige Mitwirkende klar, dass an diesem einmaligen Ort weiter Theater ...
Neues Freilichttheater-Projekt für 2024 im Oberbaselbiet
Genau ein Jahr ist es her, dass im Läufelfinger Steinbruch das Premierenpublikum in den Genuss eines grandiosen Spektakels kam. Und schon bald danach war für einige Mitwirkende klar, dass an diesem einmaligen Ort weiter Theater gespielt werden soll. Im Juni 2024 ist es wieder so weit.
Brigitte Keller
Gesagt, getan. Wie einem Aufruf im Gemeindeblatt zu entnehmen ist, sind bereits Vorbereitungen im Gange, im Sommer kommenden Jahres das Stück «Lysistrata 24» auf die Bühne im Steinbruch ob Läufelfingen zu bringen. Dafür werden aktuell noch zusätzliche Laiendarstellerinnen und – da noch etwas untervertreten – Laiendarsteller im Alter zwischen 18 und 45 Jahren gesucht. Doch wie kam es dazu, dass nach dem grossen Erfolg, aber auch dem grossen Aufwand vom vergangenen Jahr, ein neues Theaterprojekt angepackt wird?
«Gibt es denn wieder einmal etwas?» Diese und ähnliche Fragen wurden schon während der Spielzeit von «Hauenstein» im vergangenen Sommer gestellt. Viele wandten sich mit ihrer Frage direkt an Danny Wehrmüller, den künstlerischen Leiter und Regisseur der Aufführung. «Die Anfragen kamen von ganz verschiedenen Seiten. Aus dem Publikum, aber auch von Leuten, die selber mitgespielt haben, und von Mitwirkenden hinter der Bühne», sagt Wehrmüller.
Einige seien sogar schon mit Ideen gekommen und hätten Vorschläge gemacht, was auf die Freilichtbühne gebracht werden könnte. Die Sammlung an Inputs sei bald beträchtlich gewesen, sagt Wehrmüller. Aufgrund dessen wurde im vergangenen September das Ensemble zusammengetrommelt und – im Sinne eines Brainstormings – sich ausgetauscht.
40 Personen sollen es sein
Der Wunsch und das Bedürfnis, dass es weitergehen soll, waren also von Anfang an gegeben. Aber auch die Bereitschaft, dafür anzupacken, war in grossem Masse vorhanden. 27 Personen, die im Vorjahr auf der Bühne standen, hätten bereits zugesagt, wieder mitzumachen. Vier weitere Personen sind zudem bereits gefunden. Somit fehlen noch rund zehn Darsteller. «Ein mindestens 40-köpfiges Ensemble wäre wünschenswert, vor allem wegen der Lieder, die dann einfach beeindruckender tönen», erklärt Wehrmüller.
«Wahnsinnig toll ist, dass sich ebenfalls bereits viele Leute gemeldet haben, um hinter der Bühne mitzuwirken, also bei der Technik oder bei den Kostümen», sagt Wehrmüller weiter. Und erneut zugesagt habe auch Hans-Jörg «Ricki» Rickenbacher für die Entwürfe eines originellen Bühnenbildes. Als Trägerschaft fungieren die beiden Vereine «Läufelfingen pro. aktiv» und der «Verein Silo 12 Läufelfingen» (ehemals Kultur- und Museumsverein), was Wehrmüller sehr freut und schätzt und was zudem für Rückhalt sorge – nicht nur, aber auch in finanzieller Hinsicht.
Eine Person, der eine Fortführung ebenfalls sehr am Herzen liegt und die bereit ist, einen gewichtigen Teil zu stemmen, ist Karin Gysin-Schmutz. Sie übernimmt zusammen mit Urs Ebneter die Leitung des neu gebildeten Organisationskomitees. Sie war selber eine der Darstellerinnen bei den letztjährigen insgesamt neun ausverkauften Vorstellungen mit jeweils 300 Besucherinnen und Besuchern. Sie weiss also, was diese Seite bedeutet. Als ehemalige Präsidentin einer Guggenmusik und der Damenriege kennt sie zudem viele der Aufgaben, die hinter den Kulissen anfallen. Co-Leiter Ebneter wiederum bringt die letztjährige Erfahrung als Regie-Assistent mit.
Karin Gysin hat Respekt vor den Aufgaben, die auf sie zukommen, doch vor allem freut sie sich, insbesondere auch auf die weitere Zusammenarbeit mit Regisseur Wehrmüller: «Er hat ein tolles Gespür dafür, die Talente und Gaben der einzelnen Darsteller zu erkennen und ihnen ihre Rollen auf den Leib zu schreiben.»
Ursprung im antiken Griechenland
Das geplante Stück heisst «Lysistrata 24». Beim ursprünglichen Stoff aus dem antiken Griechenland handelt es sich um eine der ältesten Komödien, die wörtlich überliefert seien. Darin verbünden sich die Frauen Athens und Spartas, um den Frieden zwischen den beiden Mächten zu erzwingen. Sie verweigern sich fortan ihren kriegslustigen Gatten. Nach vielen Rückschlägen stellt sich der Erfolg ein.
Diesen Stoff von Aristophanes wird Wehrmüller in eine zeitgenössische Fassung umschreiben. «Mir ist es wichtig, dass das Dargebotene einen Bezug zum Heute hat», sagt er. «Hier geht es um den Geschlechterkampf. Dieser zeigt sich immer wieder anders, aber es gibt ihn immer.»
Weitere Informationen unter www.lysistrata24.ch