In zwei Tagen 100 Unterschriften gesammelt
ch. Eine Mobilfunkanlage auf einem knapp 30 Meter hohen Mast in der Nähe der Turnhalle erhitzt in Rothenfluh die Gemüter. Kaum ist das Baugesuch des Mobilfunkanbieters Sunrise am 16. Mai im Gemeindeblatt erschienen und ...
In zwei Tagen 100 Unterschriften gesammelt
ch. Eine Mobilfunkanlage auf einem knapp 30 Meter hohen Mast in der Nähe der Turnhalle erhitzt in Rothenfluh die Gemüter. Kaum ist das Baugesuch des Mobilfunkanbieters Sunrise am 16. Mai im Gemeindeblatt erschienen und das Bauprofil aufgestellt worden, haben 100 Personen einen Brief unterzeichnet, in dem sie den Gemeinderat auffordern, gegen das Baugesuch Einsprache zu erheben. Von Sunrise wird verlangt, das Bauprojekt zu sistieren. Die Unterzeichnenden wollen keine Mobilfunk-Strahlung in der Nähe der Schule, keine Verschandelung der Landschaft und keine Wertminderung ihrer Häuser. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das Marc Tobler, der die Unterschriftensammlung lancierte, an die «Volksstimme» sandte.
Tobler zeichnet darin die bisherigen Ereignisse um die Antenne nach: 2018 hatte sich die Sunrise Communications AG beim Gemeinderat nach einem Antennenstandort auf dem Primarschulareal erkundigt. Der Gemeinderat lehnte jene Antenne auf gemeindeeigenem Boden ab. Nicht weit von der Schule entfernt, auf dem Gelände der Firma Rieder & Co. AG, wurde Sunrise 2019 fündig. Diesen Standort erachtet der Gemeinderat wegen der Nähe zur Sportanlage ebenfalls als ungeeignet, doch handelt es sich um Privatareal in der Gewerbezone, wo eine Mobilfunkanlage zonenkonform ist.
Als Sunrise Rothenfluh noch nicht auf dem Radar hatte, versuchte der Gemeinderat dem aktuellen Konflikt vorzubeugen: An die Bewilligung für die heute in Betrieb stehende Swisscom-Sendeanlage knüpfte er die Auflage, dass die Swisscom dort auch andere Anbieter ihre Signale verbreiten lassen muss. Gemeinderat Patrick Buess bestätigt alle Angaben Toblers. Er fügt an, dass die Swisscom wohl andere Anbieter aufnehmen müsse, andererseits bestehe für die Konkurrenten keine Kooperationspflicht. Buess geht davon aus, dass es um die neue Antenne eine heftige Debatte geben wird. Der Gemeinderat habe das Thema für seine nächste Sitzung traktandiert.