Zeitgemässes Bauen abseits der grossen Metropolen
20.04.2023 GelterkindenPhotovoltaik, Holz, Stahl und recyclierter Beton
Das Zentrum «eira healthcare & living» besticht durch eine äusserst nachhaltige Bauweise: Das Holz bindet 300 Tonnen CO2. Dennoch müssen die Mietenden keinerlei Einbussen bei der ...
Photovoltaik, Holz, Stahl und recyclierter Beton
Das Zentrum «eira healthcare & living» besticht durch eine äusserst nachhaltige Bauweise: Das Holz bindet 300 Tonnen CO2. Dennoch müssen die Mietenden keinerlei Einbussen bei der Wohnqualität in Kauf nehmen – im Gegenteil.
Jürg Gohl
Die Holzfassade, die das Zentrum «eira healthcare & living» an der Allmend 5 einkleidet, gibt selbst dem Laien zu verstehen: Hier wurde nach höchsten ökologischen Grundsätzen gebaut und das Gebot der Nachhaltigkeit eingehalten. Das Gebäude entspricht dem aktuell höchsten Baustandard Minergie-P-Eco und erfüllt damit maximale Ansprüche an Qualität, Komfort und Energie. Der Zusatz Eco ergänzt den Minergie-P-Standard durch die Themen Gesundheit und Bauökologie. Eine besondere Rolle spielen dabei die hochwertige Gebäudehülle und ein kontrollierter Luftaustausch, verbunden mit einem minimalen Energieverbrauch und einer eigenen Photovoltaikanlage und Wärmepumpe.
Der Bau trägt auch das Eco-Label der EU, das grenzüberschreitend umweltfreundliche Bauten, Produkte und Dienstleistungen kennzeichnet. Die Struktur besteht hauptsächlich aus Holz (Skelettbauweise) und berücksichtigt Nachhaltigkeitsansprüche an die Materialisierung. Die sägerohe Lärchenholzfassade dient dem Gebäude als natürliches Kleid und ermöglicht einen einheitlichen natürlichen Alterungsprozess, der das Holz grau werden lässt. «Das Holz ist unbehandelt und stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft aus der Schweiz und Österreich», sagt Bauleiter Marc Bruggisser von der Firma Prinzip B – Bruggisser Baumanagement in Gelterkinden. Ziel ist es, für die Nutzenden des Gebäudes eine Atmosphäre zu schaffen, die Wohnlichkeit ausstrahlt und gesundheitsfördernd ist. Gleichzeitig soll das Gebäude aber auch langfristig ökonomisch effizient betrieben werden können.
Holz, Beton, Stahl
Die Verbunddecke vereint die unterschiedlichen Stärken der verwendeten Materialien Holz, Beton und Stahl, ohne dass bei Brandschutz, Erdbebensicherheit oder Schalldämmung Abstriche gemacht werden müssen. «Das schafft eine behagliche, gesundheitsfördernde Atmosphäre, ohne dabei wirtschaftliche Aspekte zu vernachlässigen», lobte das «Baublatt» im vergangenen Sommer das «innovative Bauprojekt abseits der grossen Metropolen».
Der Schallschutz zählt neben dem natürlichen Tageslicht und dem Innenraumklima zu den drei Hauptfaktoren für gesundes Wohnen und Arbeiten, das für die Bauherrschaft von Beginn weg im Zentrum stand. Insgesamt wurden neben 48 Tonnen Stahl 138 Kubikmeter Konstruktionsholz sowie 290 Kubikmeter Holz für die Holz-Beton-Verbunddecken aufgewendet.
Nachwachsender Rohstoff
Auch der Bauökologie wurde eine hohe Beachtung geschenkt. So besteht der Hauptteil der total 2020 Kubikmeter Beton, die für das viergeschossige Gebäude verbaut wurden, aus recycliertem Beton. Beim Bauen wurde darauf geachtet, die Graue Energie möglichst tief zu halten – zum Beispiel durch Berücksichtigung regionaler Bauunternehmen.
Wie Marc Bruggisser in Gelterkinden gegenüber dem «Baublatt» ausführt, hat es gleich mehrere Vorteile, beim Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz zu arbeiten. So können die Innenräume flexibel und damit individuell gestaltet beziehungsweise umgestaltet werden. Neben den Nachhaltigkeitsansprüchen bringe Holz auch visuelle und thermische Vorteile mit.
«eira healthcare & living» – Medizinische Dienstleistungen, Bistro und Eventraum, Allmend 5, Gelterkinden
Danke! Ein Projekt wie «eira healthcare & living» ist nur dan e & living» ist nur dank des Zusammenspiels von zahlreichen Akteuren überhaupt erst möglich.
Seitens der Bauherrschaft möchten wir allen noch nicht erwähnten Beteiligten, angefangen beim Architekturbüro arcoplus, Rheinfelden, und Atelier-F-Geschoss, Basel, für die individuelle architektonische Umsetzung unserer Vision, dann allen Fachplanern, insbesondere auch der Firma GGS Holzbau, Gelterkinden, für die kompetente fachmännische Ausführung aller Zimmerei-Arbeiten und Rolf Gasser von GR engineering, Ormalingen, für die persönliche Baubegleitung sowie zu guter Letzt allen beteiligten Handwerksbetrieben mit ihren Fachkräften einen ganz grossen Dank aussprechen – Danke!
Ohne Euer tagtägliches volles Engagement hätte ein derartiges Projekt nicht verwirklicht werden können!