Schiffscontainer für Kadaversammlung
04.04.2023 RothenfluhGemeinsame Lösung in Gelterkinden im Auge
Ein bestehender Schiffscontainer soll nachgerüstet und in Gelterkinden aufgestellt werden. So wollen Oberbaselbieter Gemeinden ihr Problem mit den beanstandeten örtlichen Kadaversammelstellen lösen. Das schlägt eine Arbeitsgruppe ...
Gemeinsame Lösung in Gelterkinden im Auge
Ein bestehender Schiffscontainer soll nachgerüstet und in Gelterkinden aufgestellt werden. So wollen Oberbaselbieter Gemeinden ihr Problem mit den beanstandeten örtlichen Kadaversammelstellen lösen. Das schlägt eine Arbeitsgruppe vor.
Jürg Gohl
Für die Probleme um die eigene Kadaversammelstelle, mit denen sich im vergangenen Jahr viele Gemeinderäte im Oberbaselbiet herumschlagen mussten, zeichnet sich eine Lösung ab. An der Delegiertenversammlung des Oberbaselbieter Abfallverbands (Obav) präsentierte Geschäftsführer Dieter Pfister, der Leiter der eingesetzten Arbeitsgruppe, vergangene Woche in Rothenfluh eine Lösung: Ein in einer Gemeinde bereits eingesetzter Schiffscontainer soll nachgerüstet werden und allen Obav-Gemeinden in Gelterkinden zur Verfügung stehen.
Die Annahme der Kadaver soll an der Sammelstelle, so schlägt es die Arbeitsgruppe vor, kontrolliert und deshalb zu festgelegten Zeiten erfolgen können. Damit werden wesentliche Mängel, die der Kanton rügte, beseitigt.
Beschlossen ist noch nichts, doch steht diese Lösung im Vordergrund. Die neue Sammelstelle steht allen Mitgliedsgemeinden des Oberbaselbieter Abfallverbands im obersten Baselbiet zur Verfügung. Das sind Anwil, Böckten, Gelterkinden, Hemmiken, Kilchberg, Oltingen, Ormalingen, Rickenbach, Rothenfluh, Rümlingen, Tecknau, Wenslingen und Zeglingen. Doch es ist vorgesehen, dass sich auch weitere interessierte Gemeinden anschliessen können. Die Abgabe von Kadavern soll in der Regel gebührenpflichtig sein.
Auflagen nicht erfüllt
Wie die «Volksstimme» im vergangenen Dezember berichtete, wurde bei einer kantonsweiten Kontrolle festgestellt, dass viele Kadaversammelstellen die Auflagen des Bundes klar verfehlen und damit Nährboden für eine Seuche wie der Vogelgrippe, die aktuell wieder vermehrt auftritt, sein könnten. So fehlt oft fliessend heisses Wasser; Hygiene- und Desinfektionsstandards sind nicht eingehalten. Zudem beanstandete das kantonale Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, das im Auftrag des Bundes die Kontrollen vornimmt, auch die Dokumentationspflicht. Viele der Gemeinden, die so zum Handeln gezwungen wurden, sprachen sich für eine Verbundslösung aus. Auch der Kanton riet damals gerade den kleineren Gemeinden, einen gemeinsamen Weg zu suchen.
Einen Schritt weiter als bei der Kadaversammelstelle ist der Obav bei den Containern für die Wertstoffe Altglas sowie Aluminium und Blech. In den letzten Tagen des vergangenen Monats wurden neue Sammelbehälter an die Gemeinden ausgeliefert, wo sie die rund 20 Jahre alten Vorgängermodelle ablösen. Bei dieser Gelegenheit wurden bei Bedarf auch Korrekturen beim Standort oder der Grösse vorgenommen.
Wie dem Jahresbericht zu entnehmen ist, produzierten die Obav-Gemeinden 2022 insgesamt 2049 Tonnen Siedlungsabfälle. Das sind 80 Tonnen weniger als im Budget erwartet und rund 90 Tonnen weniger als im Vorjahr. «Eine Ursache dafür sind die erfreulicherweise auf über 47 Tonnen gestiegenen Kunststoffsammlungen», interpretiert die Geschäftsstelle diese Bilanz. Das führt aber zu einem leicht höheren Preis pro entsorgte Tonne, nämlich 367 Franken. Das sind 10 Franken mehr als im Jahr zuvor.
Andreas Burri neuer Präsident
jg. Seit Obav-Präsident Stefan Lang als Gemeinderat von Rünenberg auf Ende vergangenen Jahres per sofort zurückgetreten ist, hat Vizepräsident Andreas Burri, Gemeinderat in Oltingen, den Vorstand interimistisch geführt. Die Delegiertenversammlung hat Burri in Rothenfluh jetzt einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Den vakanten Sitz im Vorstand übernimmt neu Roger Grieder, Gemeinderat in Wenslingen.