Bitte etwas mehr Demut
25.04.2023 LausenLandi Reba AG trotzt den wirtschaftlichen Turbulenzen
Die bäuerliche Organisation hält an ihrer auf Nachhaltigkeit und Kontinuität ausgerichteten Geschäftspolitik fest. Die anhaltend grosse Nachfrage nach Raps eröffnet den Produzentinnen und Produzenten finanziell ...
Landi Reba AG trotzt den wirtschaftlichen Turbulenzen
Die bäuerliche Organisation hält an ihrer auf Nachhaltigkeit und Kontinuität ausgerichteten Geschäftspolitik fest. Die anhaltend grosse Nachfrage nach Raps eröffnet den Produzentinnen und Produzenten finanziell interessante Anbaumöglichkeiten.
Otto Graf
Traditionsgemäss ging die 24. Generalversammlung der Landi Reba AG in der Mehrzweckhalle Stutz in Lausen über die Bühne. Verwaltungsratspräsident Christian Banga konnte dabei 168 Aktionärinnen und Aktionäre begrüssen, die knapp 94 Prozent des Aktienkapitals vertraten. Mit 90 Prozent hält die Muttergesellschaft «fenaco» den Löwenanteil an ihrer Tochter Landi Reba AG.
Christian Banga stellte einleitend fest, dass Zusammenbrüche heute leider nicht aussergewöhnlich seien. Mit etwas mehr Demut und Besinnung auf das, was realistisch ist, liessen sich jedoch derartige Geschehnisse vermeiden, sagte der Vorsitzende weiter. Dessen sei sich die Landi Reba AG seit eh und je bewusst und betreibe deshalb eine auf Kontinuität und Nachhaltigkeit ausgerichtete Geschäftspolitik.
Geschäftsführer Beat Gisin bezeichnete in seinem Lagebericht das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest im August vergangenen Jahres sowie die vorgängige Baustellenbesichtigung durch die Aktionärinnen und Aktionäre als absolute Highlights. Acht Monate später, so Gisin, stehe das Areal der landwirtschaftlichen Nutzung wieder zur Verfügung.
Trotz des russischen Überfalls auf die Ukraine und des auch für die Landwirtschaft damit einhergehenden Anstiegs der Preise für Energie, Dünger und Betriebsstoffe sowie weiterer störender Faktoren habe das Unternehmen ein sehr gutes Ergebnis erzielt, rechnete der Geschäftsführer vor und verwies auf die wichtigsten Kennzahlen. So legte der Umsatz um 8,6 Prozent auf über 109 Millionen Franken zu. Das Eigenkapital erhöhte sich um fast 4,6 Millionen auf rund 17,3 Millionen Franken.
Ausgezeichnete Getreideernte
Auch Nadja Lerch-Schütz, Leiterin Agrar der Geschäftsleitung, sprach von einem aussergewöhnlichen Jahr. Bei den Ölsaaten verzeichnete Landi mit dem Raps eine Rekordmenge von 1866 Tonnen. Dazu Lerch: «Die stetige Nachfrage macht den Raps zu einer wirtschaftlich interessanten Ackerkultur.» Beim Brotgetreide fuhren die Bauern dank des trockenen Wetters bei der Ernte rund 7400 Tonnen ein, wesentlich mehr als im Vorjahr, aber etwas weniger als 2019 und 2020. Da laufend mehr Weizenklassen geschaffen werden, müssen diese auch separat gelagert werden, was wiederum die Silos an ihre Grenzen bringt. Ab diesem Jahr nimmt Landi neu Sonnenblumenkerne an.
Finanzchef Gilbert Bavaud setzte sich sehr eingehend mit den Finanzen auseinander. Der Jahresgewinn belief sich auf gut 2,2 Millionen Franken und wurde zusammen mit dem Gewinnvortrag des Vorjahrs fast vollumfänglich der freiwilligen Gewinnreserve zugewiesen. 2022 beschäftigte Landi 140 Mitarbeitende in 109,2 Vollzeitstellen. Im Vorjahr waren es 107,9 Stellen gewesen.
Beat Gisin orientierte über den geplanten Umbau des Landi-Ladens in Gelterkinden. Die Verhandlungen mit den SBB über einen Arealabtausch seien auf gutem Weg. Realisiert werden soll das Bauvorhaben in etwa fünf Jahren. Nach den Rücktritten von Walter Frei und Ernst Lüthi nehmen neu Myriam Gysin, Lausen, und Manuel Wüthrich, Zunzgen, Einsitz im Verwaltungsrat der Landi Reba AG.
Nach dem offiziellen Teil zeigte Oberstlt Nils Hämmerli, Kdt Patrouille Suisse, in einem Referat auf, was Teamarbeit bei Tempo 1000 bedeutet.