Zimmer frei im Wildbienenhotel
30.03.2023 Sissach, ZiefenRotarier haben für Biodiversität gespendet und gezimmert
In Sissach, in Maisprach und in Möhlin stehen seit diesem Wochenende drei mannshohe Wildbienenhotels. Sie sollen einen kleinen Beitrag zur Biodiversität im Oberbaselbiet leisten. Lokale Rotarierinnen und ...
Rotarier haben für Biodiversität gespendet und gezimmert
In Sissach, in Maisprach und in Möhlin stehen seit diesem Wochenende drei mannshohe Wildbienenhotels. Sie sollen einen kleinen Beitrag zur Biodiversität im Oberbaselbiet leisten. Lokale Rotarierinnen und Rotarier zimmerten und spendeten die Behausungen.
Jürg Gohl
Die Szene wiederholt sich: Am Freitag im Naturschutzgebiet in Möhlin sowie tags darauf bei der «Gmüeserei» in Sissach wurde je ein mannshohes Wildbienenhotel aufgestellt und eingeweiht. Ein drittes solches Holzhotel ist in Maisprach bereits seit Tagen bezugsbereit; doch die offizielle Einweihung am Sonntag musste wegen des unsicheren Wetters, bei dem auch die wildesten Bienen gerne Schutz suchen, auf später verschoben werden. Die Nummer vier der Bienenbehausungen kommt in einem Monat beim Durchgangsplatz in Liestal zu stehen. Dort wird der Aktionstag dafür gleich mit dem Pflanzen von Bäumen verbunden.
So traf sich am Samstagmorgen zum Beispiel eine Handvoll Sissacher Rotarier bei der «Gmüeserei» zwischen dem Ebenrain und dem Sportplatz Tannenbrunn zum zweiten Teil ihres Arbeitseinsatzes zugunsten der Biodiversität. Die Gruppe um den aktuellen Klubpräsidenten Martin Häberli montierte ihr Bienenhotel auf das vorbereitete Fundament, füllte die noch bestehenden Zwischenräume mit zugeschnittenen Zweigen auf, versah die Bienenbehausung mit einem grossmaschigen Drahtgitter und brachte schliesslich auf der einen Seite eine Erklär-Tafel an. Auf der andern hängt, ebenfalls aus Holz, das Symbol des Spenders: das Rotary-Rad.
Der erste Teil der Freiwilligenarbeit zugunsten des Naturschutzes wurde bereits 14 Tage zuvor geleistet. Da trafen sich Delegationen der vier Rotary-Clubs aus dem oberen Kantonsteil (Augst-Raurica, Gelterkinden-Oberbaselbiet, Liestal und Sissach-Oberbaselbiet) in Ziefen, um gemeinsam ihr eigenes Wildbienenhotel zu bauen. Der «Augster» Simon Leuenberger aus Buus koordinierte die Aktion, die Klubs finanzierten den Bausatz. Es wurde gesägt, gezimmert, geschraubt, Äste eingepasst und Schlupflöcher eingebohrt. Danach gelangten die Holzhäuser an ihren jeweiligen Bestimmungsort.
Gemeinnütziger Einsatz
Nun sind die neuen, vollständig ausstaffierten Hotels für die Wildbienen an ihrem Bestimmungsort bezugsbereit. Dort können sich die vom Aussterben bedrohten Insekten – rund 600 Arten gibt es in der Schweiz – schützen, können überwintern, brüten, nisten. Trotz ihres Namens sind die fliegenden Gäste harmlos und als Bestäuber für die Pflanzenwelt unersetzlich. Damit leisten solche Bienenhotels in jeder Grösse wertvolle Dienste an die Biodiversität. Sie seien «für den Garten oder den Balkon eine sinnvolle Investition», ist auf der Tafel nachzulesen, zumal die Unterkunft auch anderen Insekten dienen würde.
Die hiesigen Rotary-Clubs setzen damit in die Tat um, was ihnen der weltweite Service-Club ans Herz gelegt hat. Er hat nämlich die Nachhaltigkeit und die Biodiversität zu einem Schwerpunkt-Thema erhoben und gibt sich so ganz grün. Das beschränkt sich längst nicht auf das Bauen von Bienenhotels. Ihren nächsten gemeinnützigen Einsatz leisten die Sissacher Rotarier bereits am 22. April. Dann begrüsst der Klub Bewohnerinnen und Bewohner eines Oberbaselbieter Altersheims, dieses Mal des Sissacher Mülimatts, zu einem Lottomatch, wie er das seit 2005 alljährlich zu tun pflegt.