Von schnittigen Kanten und scharfen Kufen
21.03.2023 Sissach, Vereine, SportUnterhaltsames Schaulaufen für Gross und Klein
Die Kunsteisbahn Sissach war am Samstagnachmittag der Ort für ein grosses Schaulaufen. Die teilnehmenden Läuferinnen und Läufer kamen dabei sowohl aus Sissach als auch aus der weiteren Region.
Peter C. ...
Unterhaltsames Schaulaufen für Gross und Klein
Die Kunsteisbahn Sissach war am Samstagnachmittag der Ort für ein grosses Schaulaufen. Die teilnehmenden Läuferinnen und Läufer kamen dabei sowohl aus Sissach als auch aus der weiteren Region.
Peter C. Müller
Beim Anblick der gut geputzten Eisfläche in der Kunsteisbahn Sissach werden beim Autor Erinnerungen wach: Ich weiss noch heute, dass unsere Trainerin Madame Delvoye hiess, oft viel Verständnis für uns, für mich und meine jüngere Schwester hatte, aber auch einmal streng werden konnte.
Oft zeigte sie alles vor, wir mussten es nachmachen: Auf den Schlittschuhen vorwärts und rückwärts «übersetzen», schnellere Schritte machen oder einfachere Übungen von der Pirouette bis zur bodentiefen «Kanone» ausführen. Für Sprünge wie Rittberger, Axel, Salchow oder Toe Loop waren wir schlicht (noch) zu klein, erst zarte fünf oder sechs Jahre alt. Da blieb uns nur übrig, mit grossen Augen den Erwachsenen zuzuschauen. Wehe, wenn wir aufs Eis knallten und uns an der Stirn eine Beule holten. Unsere Grosseltern, die auf uns aufpassen sollten, fanden es nicht lustig.
In Sissach, auf der Kunsteisbahn, geht es am vergangenen Samstag ähnlich zu: Kinder und Jugendliche sitzen voller Erwartung auf den Rängen, sehen den sportlichen Erwachsenen zu und staunen über das Dargebotene. Die jungen Läuferinnen, vom Team Ruby des Eislaufclubs beider Basel, die bald einmal auftreten werden – in schwarzer Trainerjacke mit grünem Innenfutter und blauem Jupe – haben ihre langen Haare meist zusammengebunden oder hochtoupiert. Im Publikum kann man später ihre stolzen Eltern, Grosseltern oder Geschwister hören, wie sie das Geschehen auf dem Eis kommentieren, applaudieren und die Schaulaufenden laut loben oder leise kritisieren.
«Oldies» und Nachwuchs
Doch genug gewartet! Nach dem Präparieren und einem letzten Putzen der Eisfläche mit dem grossen Reinigungsfahrzeug geht es kurz vor 15 Uhr endlich los: Die Kleinsten des Anlasses, als Minions in gelben T-Shirts, versuchen sich auf dem Eis in ersten Kunststücken, bilden grosse Kreise, halten sich an den Händen und rutschen flink herum. Richtig süss.
Weitere Programmpunkte – ohne Vollständigkeit haben zu wollen – sind die «Oldie Dancers» aus Sissach, eine Gruppe älterer Hobby-Läuferinnen und -Läufer, die sich einmal pro Woche zum Training trifft. Sie treten in schwarz-weiss kombinierten «Kostümen» auf: die Damen mit schicken Hüten oder «Fascinators» und die Herren mit stylischen Melonen oder Zylindern. Gemeinsam geben sie ihr Bestes und sind sehr sehenswert. Im Alter so rüstig zu sein, ist schon eine Sensation.
Es folgen die Auftritte von Eiskunstläuferinnen wie Livia Sames, Jasmin Hänggi, Sarina Rickenbacher oder Jara Kurz, die allesamt aus dem Oberbaselbiet kommen. Alle performen sie vom Feinsten und wissen mit ihren Auftritten zu überzeugen. Musikalisch untermalt wird das Schaulaufen oft mit Hits aus den 1980er- und 1990er-Jahren wie «Super Trouper» von «Abba», «Joyride» von «Roxette» oder «Macarena» von «Los del Rio».
Zeigen, was man gelernt hat
Nach einer guten Stunde ist alles schon wieder vorbei, doch das Publikum ist begeistert und applaudiert im Finale mit allen Teilnehmenden lange und anhaltend. «Es war grossartig», kommentiert Janine Droll, Co-Organisatorin und Trainerin der Kleinsten: «Ausser während der Coronazeit haben wir das Schaulaufen hier in Sissach schon etwa sieben Mal durchgeführt. Es war jedes Mal ein voller Erfolg. Diese Show ist jeweils ein Abschluss der Saison und zeigt, was unsere Schützlinge das Jahr über gelernt haben. Wir sind dabei offen für alle Eislaufbegeisterten – vom Breiten- über den Leistungs- bis zum Spitzensport.»