Beliebter Dorftreffpunkt wird heute wiedereröffnet
Die Dorfladengenossenschaft Ziefen hat ihre «Chesi» einer Auffrischung unterzogen. Heute Freitag wird die Lokalität nach der Renovierung beziehungsweise Sanierung wiedereröffnet. Die «Chesi» stemmt die Investition in der Höhe von ...
Beliebter Dorftreffpunkt wird heute wiedereröffnet
Die Dorfladengenossenschaft Ziefen hat ihre «Chesi» einer Auffrischung unterzogen. Heute Freitag wird die Lokalität nach der Renovierung beziehungsweise Sanierung wiedereröffnet. Die «Chesi» stemmt die Investition in der Höhe von gut 100 000 Franken im Alleingang.
Willi Wenger
Die «Chesi» Ziefen, der «Dorfladen mit Zukunft», wie es im Logo der Dorfladengenossenschaft festgehalten ist, begeht heute Freitag einen «historischen» Tag. Angesagt ist die Wiedereröffnung des bei den Einwohnerinnen und Einwohnern geschätzten Treffpunkts, der mit seinem regional ausgerichteten Produkteangebot und dem dazugehörenden «Kaffi» bei der Bevölkerung punktet.
Präsident Robert Roth hat dem heutigen Tag mit Freude entgegengeblickt. Dies umso mehr, da er weiss, dass mit der neuen «Chesi» die Zukunft der unverzichtbaren Einkaufsmöglichkeit im Dorf attraktiv bleibt. «Ich hoffe zudem, dass wir als Beispiel dienen können für gleichgelagerte Läden im Oberbaselbiet, die in diesem Sinne eine Ermutigung gebrauchen können. Ich bin nämlich überzeugt, dass trotz grosser Konkurrenz ein Betrieb wie der unsere bestehen kann.»
1970 eröffnet
Der Ziefner Dorfladen, der jährlich einen Umsatz von gut 1 Million Franken generiert und der im Sommer 1970 eröffnet wurde, dokumentiert mit seiner Ausrichtung, dass im Speziellen auch sogenannte Dorfläden ihre Berechtigung haben. Unter dem Label «Prima» bietet der Laden neben den rund zwei Drittel Volg-Produkten Spezielles aus der Region an. «Wir beziehen sehr vieles aus Ziefen und Umgebung, gesamthaft haben wir rund 30 hiesige Lieferanten», sagt der Vorstandsdelegierte Hans-Rudolf Wahl. Roth hebt weiter das beeindruckende Käsesortiment hervor. «Unser Offenverkauf ist bei der Kundschaft ein Kassenschlager. Er wird immens geschätzt. Hoch im Kurs sind auch Fonduemischungen, Fleischplatten und Geschenkkörbe.» Gesamthaft werden im Laden über 2000 Artikel geführt, die Einkaufen zum Vergnügen machen.
Im Zuge der Sanierung des Ladens und der teilweisen Neuausrichtung sind die Kühl- und Gefriergeräte für allein 80 000 Franken ersetzt worden. Dies sei notwendig gewesen aus Gründen des hohen Energieverbrauchs und der Warensicherheit, sagen die Vorstandsmitglieder Martin Nägelin und Niklaus Recher. Des Weitern, so Präsident Robert Roth, sei ein neues «Post-Modul» beim neu gestalteten Kassenkorpus installiert worden. Neben neuen Ladengestellen wurde das über 120 Quadratmeter grosse Lokal generell aufgefrischt und mit hellen Farben versehen. In Rekordzeit und einem Ausfall von nur sechs Verkaufstagen hat der Vorstand die Bauleitung des Umbaus ausgeführt.
Die finanziell gesund dastehende Ladengenossenschaft hat 150 Mitglieder. Diese helfen neben der Kundschaft mit, die «Chesi» zu unterstützen. Zu finanzieren gilt es auch das Darlehen der Einwohnergemeinde in der Höhe von noch 370 000 Franken. Der Dorfladengenossenschaft gehört die Liegenschaft mit der «Chesi», dem «Kaffi» und einer darüber liegenden Wohnung. Für das Land zahlt die Genossenschaft jährlich einen Baurechtszins und amortisiert regelmässig 10 000 Franken.
Das Ladenpersonal, unter der Leitung von Trudi Recher, besteht aus sechs Personen, die sich 2,5 Vollzeitstellen teilen. Das Team hält den Laden von Montag bis Samstag während 47 Stunden offen. Immer am Morgen ist zudem das angegliederte «Kaffi» offen, das von Frauen in Freiwilligenarbeit geführt wird. Alles in allem: Kundentreue wird in Ziefen geschätzt und hochgehalten. So könne der Laden weiterhin rentabel geführt werden, sagt der Vorstand. «Das ist zwingend», sagt Roth. Gleichzeitig würdigt er ebenso dezidiert die Ehrenamtlichkeit beim «Kaffi» und eine Handvoll stille Helferinnen und Helfer im Hintergrund, die fraglos viel zur erfolgreichen «Chesi» beitragen.