Bühne frei für junge Kunstschaffende

Das Jugendkulturfestival Basel bietet Raum für Kreativität, Leidenschaft und Innovation. Noch bis zum 31. März läuft die Anmeldephase für die jungen Künstlerinnen und Künstler. Bisher sind rund 100 Bewerbungen eingegangen.

David Schneider

Vier Jahre sind vergangen, seit das Jugendkulturfestival (JKF) die Basler Innenstadt zum letzten Mal mit junger Kultur füllte. Im Jahr 2021 gab es eine abgespeckte Version in peripherer Lage, pandemiebedingt kamen weniger Künstlerinnen und Künstler auf ihre Kosten, auch das Publikum musste klein gehalten werden. Dieses Jahr wird es zurück sein, in voller Grösse und gespannt, was junge Kulturschaffende zu bieten haben. «Vor allem junge Menschen sind nach wie vor hungrig nach Kultur und Aktivität und freuen sich darauf, das JKF wieder in seiner ursprünglichen Ausprägung geniessen zu dürfen», sagt Simon Handschin, Präsident des Festivals. Zurzeit läuft die Anmeldephase für all jene Künstlerinnen und Künstler, die am 1. und 2. September dieses Jahres ihr Können und ihre Arbeit auf einer der Bühnen präsentieren wollen.

Künstler aller Art
Gefragt sind Theater- und Tanzgruppen, Bands aller Art, es darf gelesen, gerappt, gesungen werden – kurz, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Regel ist, dass es keine Regeln gibt und genau das ist es, was die Ideologie des Festivals ausmacht. «So beweglich wie sich die verschiedenen Szenen verhalten, so flexibel müssen wir unsere Plattform diesen Entwicklungen anpassen», sagt Handschin. Das Festival soll die junge Kulturszene abbilden, Trends aufnehmen und niemals stehen bleiben. Dies gelingt dadurch, dass nicht das Festival die Inhalte definiert, sondern die bunte Mischung an Darbietungen durch die entsprechenden Anmeldungen zustande kommt, die dann von einer szenennahen Fachjury ausgewertet wird.

Auf diese Weise beinhaltet nicht nur das Programm des alle zwei Jahre stattfindenden Events stets neue Überraschungen, das Festival bietet jungen Kulturschaffenden auch die Möglichkeit, ihre Kunst einem breiten Publikum zu zeigen. Ausserdem garantiert das Festival ein professionelles technisches und infrastrukturelles Umfeld, was dazu führt, dass ein solcher Auftritt gemäss Handschin ein «Meilenstein in der eigenen Bandbiografie» sein kann.

Hören und gehört werden
Möglich macht der niederschwellige Zugang zur Bühne das Prinzip der Freiwilligkeit, das im Konzept des Jugendkulturfestivals verankert ist. Die Künstlerinnen und Künstler erhalten für ihre Darbietungen keine Gage und das Publikum bezahlt keinen Eintritt. Das Festival ist für alle Interessierten frei zugänglich. Auch auf freiwilliges Engagement gestützt ist die Planung des Anlasses und der Einsatz von über 1500 jungen Menschen, die sich auf, neben und hinter der Bühne ins Zeug legen.

Das Jugendkulturfestival ist nicht nur als Abbild der jungen Kulturszene, sondern auch als Abbild der Jugend selbst einzustufen. Es bietet jungen Menschen die Chance, sich auszudrücken, und zwar in einer ganz persönlichen, selbst gewählten Art und Weise. Die Inhalte der Darbietungen widerspiegeln oft ihre Gedanken und Meinungen; Freuden, Glück, Sorgen und Probleme der jungen Generation werden künstlerisch übermittelt.

Willkommen sind Formationen aus der gesamten Nordwestschweiz sowie dem grenznahen Gebiet. Auch Baselbieterinnen und Baselbieter werden also am ersten Septemberwochenende in der Innenstadt Basels anzutreffen sein und dieser Leben einhauchen.

Noch ist die Zahl der Anmeldungen überschaubar, sie beläuft sich auf etwa hundert. Gemäss Handschin zeigt die Erfahrung aber, dass «Stichproben während der laufenden Anmeldephase überhaupt nicht repräsentativ» sind. Der Rekord wurde im Jahr 2019 mit über 360 Bewerbungen verzeichnet. Es bleibt abzuwarten, ob dieser heuer geknackt wird.

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